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Nur rund 500 Exemplare

Das ist der seltenste Reisepass der Welt

Den seltensten Reisepass der Welt hat der Souveräne Malteserorden
Halter des seltensten Reisepasses der Welt sind ausgewählte Vertreter eines sogenannten „nicht staatlichen Völkerrechtssubjekts“. TRAVELBOOK geht genauer darauf ein (Symbolbild). Foto: Getty Images

21. Juni 2024, 15:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wenn vom seltensten Reisepass der Welt die Rede ist, denken die meisten von Ihnen wohl an ein besonders kleines Land. Doch es ist keine „echte“ Nation, die etwa ihren Bürgern den seltensten Reisepass der Welt ausstellt. Dennoch wird das Dokument für die Einreise in mehr als 100 Staaten ohne zusätzliches Visum akzeptiert. Erfahren Sie mehr über das spannende Thema bei TRAVELBOOK.

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Der deutsche Reisepass zählt (neben u. a. dem französischen, italienischen und japanischen) laut jüngstem Henley Passport Index zu den mächtigsten der Welt (Stand Januar 2024). Das heißt, dass man damit in 194 Staaten einreisen kann, ohne dafür vorher ein Visum beantragen zu müssen. Ein Privileg, das aber offenbar fast die Hälfte der Deutschen nicht in Anspruch nimmt. So zeigte eine bei Statista veröffentlichte YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2021, dass rund 41 Prozent der Staatsbürger nicht über einen deutschen Reisepass verfügen. Dann wären es aber immer noch mehr als 40 Millionen – ein beachtliches Vielfaches dessen, wie viele Personen den seltensten Reisepass der Welt besitzen.

Den seltensten Reisepass der Welt vergibt der Souveräne Malteserorden

Malteser-Rettungsdienstfahrzeuge kennt man in Deutschland. Und vermutlich wussten Sie auch bereits, dass es sich beim Souveränen Malteserorden um eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft handelt. Er ist laut der offiziellen Website gar der älteste „Krankenpflegeorden der Christenheit“. Die Gemeinschaft gehe auf ein 1048 in Jerusalem gegründetes Hospiz zurück, wobei sich 1099 „die ersten Ritter aus dem Abendland“ der Bruderschaft angeschlossen haben sollen. 1113 wurde der Orden demnach vom Papst anerkannt. Heute agiert er vor allem als Hilfsorganisation und unterhält zu 113 Staaten diplomatische Beziehungen.

Nun kommt sein Name nicht von ungefähr. Der „Souveräne“ Malteserorden wird als souveränes Völkerrechtssubjekt angesehen. Er hat in dieser Eigenschaft eine eigene Verfassung und übrigens auch eigene Briefmarken und Autokennzeichen – wenn auch keinen eigenen Landverkehr. Seit nunmehr 1798 ist die Ordensgemeinschaft nicht mehr auf Malta ansässig und hat seit 1869 exterritorialen Status. Dennoch gibt sie ein eigenes Reisedokument heraus, allerdings wahrlich nicht in großer Zahl.

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Wer das seltene Reisedokument bekommt

Der religiöse Laienorden zählt nach eigenen Angaben rund 13.500 Mitglieder auf der ganzen Welt. Doch längst nicht alle davon erhalten das karmesinrote, mit einem Wappen und goldenen Lettern bedruckte Reisedokument. Darauf steht übrigens „Ordre Souverain Militaire de Malte“ (aus dem Französischen übersetzt: „Souveräner Militärischer Malteserorden“).

„Insgesamt sind derzeit etwa 500 Diplomatenpässe des Souveränen Malteserordens im Umlauf“, ist auf der Website nachzulesen. Sie würden demnach ausschließlich Mitgliedern seines Souveränen Rates und Leitern der diplomatischen Missionen ausgestellt, daneben deren Familienmitgliedern. Ausnahmen von dieser Regel seien, wie man beim Online-Auftritt nachlesen kann, vereinzelte hochrangige, mit besonderen Aufgaben betraute Persönlichkeiten sowie solche mit wichtigen Tätigkeiten im Großmagisterium.

Doch wie der Souveräne Malteserorden weiter erklärt, gibt er noch eine zweite Art von Pässen heraus. Nur 50 davon seien derzeit in Gebrauch. Die Rede ist von sogenannten Dienstpässen für das humanitäre Personal des Malteserordens. Ebenso erhalten diese demnach Beamte, die für den Orden in gefährlichen Gebieten im Einsatz sind.

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Relativ mächtiger Reisepass

Sowohl die Diplomaten- als auch Dienstpässe des Souveränen Malteserordens sind seit 2005 biometrisch, heißt es auf der Website, und dass sie folglich den Normen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) entsprechen.

Was das oben angerissene Thema Mächtigkeit betrifft, liegen beide Arten des seltensten Reisepasses der Welt über dem Durchschnitt. Der erwähnte Henley Passport Index hat nämlich weiterhin aufgezeigt, dass bei den internationalen Reisepässen die Anzahl an Staaten, die ohne zusätzliches Visum bereist werden dürfen, im Mittel 111 beträgt. 2006 noch sind es mit im Schnitt 58 deutlich weniger gewesen. Den Reisepass des Ordens dagegen akzeptieren sämtliche, mit ihm in diplomatischen Beziehungen stehende 113 Staaten als Einreisedokument.

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