26. Dezember 2022, 15:08 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Wer auf eine Weltreise gehen möchte, steht vor einer großen Herausforderung: So wenig wie möglich und so viel wie nötig mitnehmen, lautet die Devise. Und dabei bloß nichts Wichtiges vergessen. TRAVELBOOK erklärt, was man unbedingt braucht, worauf man verzichten kann und was man lieber vor Ort kaufen sollte.
Unverzichtbar auf einer Weltreise ist der Rucksack samt seinem Inhalt. Er ist nicht nur ein ständiger Begleiter, den man tagtäglich auf seinem Rücken rumschleppt. In ihm steckt sozusagen die gesamte Existenz für mehrere Monate, wenn nicht sogar länger. Dabei muss man das Kunststück vollbringen, alles Wichtige unterzubringen und auf Ballast zu verzichten. Besonders für Menschen, die sich ungern entscheiden, ist das ein qualvoller Prozess.
Ein weiteres Problem: Meistens kann man auf keine oder nur wenige Erfahrungswerte zurückgreifen, schließlich geht man nicht jedes Jahr auf eine Weltreise. Deswegen erklärt TRAVELBOOK, wie man am besten vorgeht, um seinen Rucksack optimal für eine Weltreise zu packen.
Übersicht
Welcher ist der richtige Rucksack für die Weltreise?
Das schlimmste Backpacker-Szenario: Schon nach kurzer Zeit geht irgendwas am Rucksack kaputt. Und das passiert leicht. Durch die tägliche Reisetortur an Flughäfen, Bahnhöfen in Bussen und Hostels oder auf Wandertouren können bei billigen Rucksäcken Reißverschlüsse, Haltegurte und etliche andere Teile schnell ihren Dienst quittieren. Deswegen unser Rat: Nicht am Rucksack sparen!
Zudem sollte der Rucksack wasserabweisend sein, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Für starke Regenschauer reicht das allerdings nicht aus. Hierfür braucht man unbedingt eine passende Regenhülle. Sie muss zur Rucksackgröße passen und immer griffbereit sein. Am besten leicht zugänglich verstauen.
Unser Tipp: Probieren Sie ihren ständigen Begleiter vor der großen Reise aus. Nur so kann festgestellt werden, ob er bequem ist und die Größe zu Ihnen passt. Man sollte sich auch mit den vielen Verstell- und Verstauungsmöglichkeiten vertraut machen. Mehr als 75 Liter sollte man übrigens nicht mit sich herumschleppen. Zudem lassen sich viele Modelle um ein paar weitere Liter erweitern, wenn man sie etwas auseinanderzieht. Das erkennt man oft durch eine Bezeichnung wie 75+10, was das Volumen des Rucksacks in Litern angibt.
Essenziell: Der Rucksack sollte nicht nur von oben einen Zugang haben, sondern sich ähnlich wie ein Koffer aufklappen lassen. Nur so gelangt man schnell und bequem an den gesamten Inhalt.
Wie schwer sollte der Rucksack bei der Weltreise maximal sein?
Bei der Größe und beim Gewicht sollte man es nicht übertreiben. Vollgepackt darf er den Rücken mit nicht mehr als 15 Kilogramm belasten. Unter zehn Kilo wären optimal. Doch es ist ein Kunststück, auf einer Weltreise unter der Zehn-Kilogramm-Grenze zu bleiben.
Echte Minimalisten schaffen es dennoch mit sechs bis sieben Kilogramm, um die Welt zu backpacken. Der ganz große Vorteil: Ist der Rucksack auch noch kompakt, erfüllt er damit die Handgepäckvorgaben der meisten Airlines. Dadurch spart man viel Geld, denn so kann man günstige Flüge ohne zusätzliches Gepäck buchen. Außerdem muss man nicht an der Gepäckausgabe warten, sondern kann aus dem Flieger zum Flughafenausgang. Das ist bei der Vielfliegerei ein großer Vorteil.
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Kleidung
Bei der Wahl der Kleidung sollte man folgende Frage klären: „Welche Länder möchte ich bereisen? Und wie ist das Klima vor Ort?“ Wer nur warme Länder bereist, hat es ziemlich einfach: Eine lange Hose, zwei bis drei paar kurze Hosen, Schwimmhose/Badeanzug, ein paar gut eingetragene Schuhe, ein Paar Sandalen/Flipflops, rund fünf T-Shirts/Tank-Tops, eine Sportjacke oder ein Pulli und Unterwäsche/Socken für eine Woche – mehr Kleidung braucht man für warme Länder nicht. Kompliziert wird es erst, wenn man durch unterschiedliche Klimazonen reist. Dann benötigt man zusätzlich eine warme Jacke, vielleicht sogar Handschuhe und Mütze, auch profilierte und warme Schuhe, die für niedrige Temperaturen geeignet sind, sowie dicke Socken. Je nachdem wie kalt es werden kann, sind eine lange Unterhose und ein langes Unterhemd nicht schlecht.
Vor allem bei der Jacke sollte man darauf achten, dass sie weder klobig noch schwer ist. Am besten sind leichte Daunenjacken, die sehr klein zusammengepresst werden können. Wichtig: wind- und wasserabweisend sollte sie sein. Wer gerne Sport in seiner Freizeit treibt, sollte auch dafür passende Kleidung mitnehmen. Oft lässt sich das aber schon mit einem T-Shirt oder Tank-Top und einer kurzen Hose, die man sowieso dabei hat, abdecken. Nur bei den Schuhen muss man darauf achten, ob sie beispielsweise auch zum Joggen taugen. Sonst empfiehlt es sich, zu den Trekking-Schuhen zusätzlich ein Paar Jogging-Schuhe mitzunehmen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, nicht zu viel einzupacken. Unterwäsche und Socken braucht man eigentlich für eine gute Woche, denn an den meisten Orten findet man einen Waschservice. Viele Hostels ermöglichen, selbst seine Wäsche zu waschen. Und: Kleidung lässt sich nahezu überall kaufen. Wenn etwas verschlissen ist, lässt sich das Kleidungsstück überwiegend durch ein neues unterwegs ersetzen.
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Kosmetik und Pflegeprodukte
Auch hier sollte man darauf achten, dass der Rucksack für die Weltreise nicht zu voll gepackt wird, denn Kosmetik ist schwer. Am besten nur Kosmetik mitnehmen, die für die ersten ein bis zwei Monate benötigt wird: Zahnpasta, Zahnbürste, Duschzeug, Haarpflege, Sonnencreme, Gesichtscreme. Außerdem sollte man darauf achten, dass sich alle Flüssigkeiten in möglichst kleinen Packungen bis maximal 100 Milliliter befinden. Vor allem, wenn man seinen Rucksack als Handgepäck mitnehmen möchte, sollte man bei Flüssigkeiten die Vorgaben der Fluglinien beachten.
Empfehlenswert sind zudem Nagelschere/Klipper, Rasierer und für Männer eventuell ein Barttrimmer, wobei man natürlich überall zum Friseur und Barbershop gehen kann. Ein kleiner Spiegel ist auch praktisch, da nicht in jeder Unterkunft einer hängt.
Reiseapotheke
Auf Reisen sollte man gut mit Medizin für den Notfall versorgt sein. Bewegt man sich auf touristischen Pfaden, gibt es gängige Medikamente fast überall. Dennoch: Paracetamol, Ibuprophen, Malerone (gegen Malaria), Medizin gegen Durchfälle (und Elektrolyte für den Flüssigkeitsausgleich), ein Mittel gegen Reiseübelkeit (auf Booten und in Bussen) sowie eine antiseptische Wundsalbe gehört auf jeden Fall ins Gepäck.
Ebenso wichtig: viele hochwertige Pflaster in verschiedenen Größen, in wasserdichter und atmungsaktiver Ausführung. Dazu leichtes Verbandsmaterial inklusive Tape für größere Wunden. Und ein Thermometer, um Fieber messen zu können. Schlaftabletten sowie eine Salbe gegen Krätze können ebenfalls hilfreich sein.
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Technik
Ein Smartphone ist unverzichtbar. In jedem Land kann man sich eine SIM-Karte kaufen oder übers WLAN ins Netz gelangen. Damit bleibt man mit der Welt verbunden und holt sich alle wichtigen Informationen, bucht seine Unterkünfte sowie Flüge. Und wo kein Internet zur Vefügung steht, kann man sich vorher Offline-Karten herunterladen, um sich in einem Land zurechtzufinden. Empfehlenswert ist neben Google Maps auch die App Maps.Me.
Die meisten Weltreisenden wollen ihre einzigartigen Erlebnisse auf hochwertigen Fotos und Videos festhalten. Noch vor zwei bis drei Jahren hätte man hier zu einer guten Reisekamera mit Zoom-Objektiv geraten. Allerdings sind mittlerweile Smartphone-Kameras derart gut geworden, dass sie in den meisten Situationen ausreichen. Vor allem Smartphones mit zwei bis drei Linsen bieten vielfältige Möglichkeiten.
Ein Reiseadapter, der die meisten Steckdosen-Typen abdeckt, ist sehr sinnvoll. Eine starke Powerbank ist zudem nützlich, da man mit ihr sein Smartphone und alle anderen Geräte auf der Reise unabhängig von einer Steckdose aufladen kann. Sie sollte eine Kapazität von über 20.000 mAh haben, damit man ausreichend Leistung für mehrere Ladezyklen hat.
Kopfhörer sind ein Muss zum Musikhören, Filme-Schauen und Telefonieren. Wer geräuschempfindlich ist, sollte auf Noise-Cancelling achten. Kopfhörer mit dieser Funktion sind nicht nur im Flugzeug nützlich, sondern überall, wo man seine Ruhe haben möchte. Ein kleiner E-Book-Reader oder ein kleines Tablet ersetzt gedruckte Bücher und ist praktischer auf Reisen. Ein Notebook ist für all jene interessant, die auf Reisen arbeiten müssen. Allerdings kann man auch hier Gewicht sparen, indem man stattdessen ein Tablet mit Tastatur mitnimmt.
Wichtig: Die Ladegeräte zu den entsprechenden Gadgets nicht vergessen. Wenn möglich, nur ein universelles Ladegerät mit mehreren Anschlüssen verwenden.
Unverzichtbare Dokumente
Ohne Reisepass keine Weltreise. Hier muss man darauf achten, wie lange er noch gültig ist. Mindestens zwei Jahre sollten es schon sein, je nachdem, wie lange man reisen möchte. Viele Länder setzen eine Mindestgültigkeit von noch einem halben Jahr voraus. Für etliche Länder benötigt man zudem ein Visum. Dieses lässt sich in vielen Fällen online beantragen. Wird es einem per E-Mail zugeschickt, muss man es ausdrucken und bei der Einreise mit sich führen. Passfotos werden überraschend oft benötigt: beim Antrag für ein Visa-on-Arrival am Flughafen, wenn man sich eine ausländische SIM-Karte kaufen möchte oder Wandergenehmigungen im Ausland ausgestellt werden müssen. Mindestens 16 Stück sollte man mitführen, um nicht schon nach ein paar Wochen einen Fotografen aufsuchen zu müssen.
Ein internationaler Führerschein wird immer dann benötigt, wenn man sich ein Mofa, Motorrad oder Auto ausleihen möchte. Dieser wird im Bürgeramt ausgestellt bei Vorlage des regulären Führerscheins, kostet 15 Euro und ist ab Ausstellungsdatum drei Jahre gültig. In Thailand wird aber selbst dieser nicht anerkannt.
Das Impfbuch ist ebenfalls wichtig, damit auch im Ausland nachvollzogen werden kann, wogegen man geimpft wurde. Für die Einreise in einige südamerikanische Länder muss zudem die Gelbfieber-Impfung vorgezeigt werden.
Kreditkarten und Bargeld für Notfälle
Für eine Weltreise benötigt man mindestens eine Kreditkarte: Visa und Master Card werden an den meisten Geldautomaten und Zahlstellen akzeptiert werden. Dabei sollte man darauf achten, dass sich mit der Kreditkarte weltweit gebührenfrei Geld abheben lässt. Einige Banken erstatten eventuell doch angefallene Gebühren.
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Obwohl man eine Kreditkarte dabei hat, gibt es Situationen, in denen sie nicht akzeptiert werden. Und manchmal hat man einfach nicht genug einer Landeswährung dabei und muss unerwartet bar bezahlen. Für diese und anderen Notfälle sollte man unbedingt 200 bis 300 Euro oder US-Dollar dabei haben. Diese werden gerne angenommen. Empfehlenswert ist eine Stückelung in 20er und 10er-Scheinen, damit man besser den gewünschten Betrag abpassen kann.
Vorsicht: Kreditkarten und Bargeld sollte man nie alle zusammen an einem Ort aufbewahren. Am besten gut Verteilen im Rucksack, im Portemonnaie oder einer zusätzlichen Tasche. Wird man ausgeraubt oder verliert man einen Teil unterwegs, so hat man immer noch die anderen Reserven.
Wichtige Accessoires, die bei der Weltreise in den Rucksack sollten
- Schnelltrocknendes Handtuch
- Sonnenbrille
- Kleiner, leichter Zweitrucksack für Tagesausflüge
- Ohropax
- Mehrere wiederverschließbare Ein-Liter-Klarsichtbeutel (für Dokumente und Kosmetik)
- Kugelschreiber
- Taschentücher
- Kleines Vorhängeschloss
- Tüte oder Beutel für schmutzige Wäsche
Optionale Accessoires
- Schlafsack
- Bettwanzen-Schutz
- E-Book-Reader oder iPad (ersetzt viele Bücher)
- Reise-Waschmittel
- Kartenspiel
- Wasserdichter Beutel (für Kamera und Smartphone)
- Schwimmbrille
- Radlerhose