27. März 2015, 8:30 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Normalerweise wird ein Brautkleid nur ein einziges Mal getragen – und verschwindet dann auf immer in den Tiefen eines Kleiderschrankes. Nicht so das Kleid von Janina Ballali. Die 27-Jährige nimmt ihre weiße Traumrobe auf jede Reise mit – und davon macht sie, als Reisebloggerin, ziemlich viele. Zehntausende Kilometer ist das Kleid seither gereist, war in Afrika, Asien, den USA und in Mittelamerika. Warum sie den „Traum in Weiß“ immer dabei hat? TRAVELBOOK hat sie es verraten.
Als Janina und Marc am 27. Juli 2013 in ihrer Heimatstadt Würzburg heiraten, herrscht strahlender Sonnenschein. Es sind 40 Grad, der heißeste Tag des Jahres. Ein besseres Wetter als dieses kann man sich für den schönsten Tag im Leben wohl kaum wünschen, geht es doch immer auch darum, das Brautpaar – sie in diesem Fall in einem Traum in Weiß, er in einem lässigen Smoking – für die Ewigkeit auf Fotos festzuhalten. Und die gelingen bei Sonnenschein natürlich viel besser.
Das Ergebnis von Janinas und Marcs Hochzeit lässt sich denn auch sehen: Die beiden strahlen mit der Sonne um die Wette, mal klassisch mit Luftballons im Garten stehend, mal an außergewöhnlichen Orten wie in einem leeren Freibad, auf einem Spielplatz, auf einem alten Hafengelände und auf einem Bootssteg am See. Nur einen richtigen Strand, den gibt es nicht in Franken.
Also nahmen die Frischvermählten ihre Hochzeitsoutfits kurzerhand mit in die Flitterwochen nach Hawaii. „Das war ein absolutes Traumziel für uns, und wir wollten das unbedingt in unsere Hochzeitsfotos integrieren“, erzählt Janina im Gespräch mit TRAVELBOOK. „Das Kleid war einfach wie gemacht für den Strand, und ich habe es so sehr genossen, damit im Sand und am Wasser zu posieren“, schwärmt die 27-Jährige. Die entstandenen Fotos sind, man kann es nicht anders sagen, einfach bezaubernd.
Die Fotos am Strand waren nun also im Kasten, auch dieser Traum war erfüllt. „Als ich das Brautkleid dann am Ende der Reise wieder eingepackt habe, war ich ein bisschen traurig darüber, dass ich ab sofort keinen Grund mehr haben würde, das Kleid zu tragen.“ Und so entstand die Idee, das Brautkleid ab sofort auf jede Urlaubsreise mitzunehmen. Zehntausende Kilometer ist das Kleid seither mit Janina und Marc gereist, war in Afrika, Asien, den USA und in Mittelamerika.
Aber ist es nicht umständlich, das Brautkleid jedes Mal mitzuschleppen? „Überhaupt nicht“, sagt Janina. „Das Kleid ist sehr einfach zu transportieren, da es weder einen Reifrock, noch ein Korsett oder viele sperrige Tülllagen hat. Es lässt sich so klein zusammenrollen, dass es in den Rucksack meines Mannes passt, oder auch in eine größere Handtasche von mir.“ Nur in den Koffer würde Janina es niemals packen. „Ich hätte viel zu viel Angst, etwas für mich ideell so Wertvolles im Koffer zu transportieren.“
Dass Janina jedes Mal ihr Brautkleid mit auf Reisen nimmt, stört ihren Mann überhaupt nicht – im Gegenteil. „Er sagt, er fühlt sich, wenn ich das Kleid anziehe, wieder an den Tag der Hochzeit zurückversetzt, und denkt dann daran, wie ich die Kirche betreten habe und er mich zum ersten Mal in meinem Kleid gesehen hat.“ Doch natürlich ist ihr Mann nicht der einzige, der Janina an diesen Traum-Orten in ihrem Traum in Weiß sieht. Dass sie ganz allein beim Shooting sind, ist eher die Ausnahme.
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„Viel zu oft werden wir von interessierten Reisenden beobachtet, was ich ihnen absolut nicht übel nehmen kann, weil ich selbst es genauso machen würde“, schreibt Janina auf ihrem Blog, „meistens gucken sie nur, aber manchmal wollen sie auch mitspielen.“ Dabei treten dann regelmäßig die kulturellen Unterschiede zu Tage: Deutsche gucken meistens nur leicht vorwurfsvoll, Amerikaner und Kanadier geben Posing-Tipps und Japaner und Chinesen, natürlich, machen selbst Fotos von der Braut.
Besonders viel zu Lachen gibt es vor allem, wenn eine Aufnahme total misslingt. Auf ihrem Reiseblog ferntastisch.de zeigt Janina neben den schönsten Fotos auch solche, die daneben gingen. Und schreibt: „Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass das Aufnehmen von Brautkleidfotos auf Reisen nicht immer einfach ist. Am Wasser weht meistens ziemlich viel Wind, oft ist es tierisch heiß und dementsprechend anstrengend, und die Motive, die wir uns vorher ausdenken, sind nicht immer ganz einfach umzusetzen.“
Eine kleine Auswahl der Fotos, die Janina erst nicht auf ihren Blog stellen wollte, finden Sie hier:
Gleich nach Ostern wird das Brautkleid das nächste Mal verreisen. Wohin es geht, ist noch nicht hundertprozentig klar, wahrscheinlich nach Asien. Irgendwann will Janina auch noch im Brautkleid mitten auf dem Times Square in New York stehen. Und vom Grand Canyon träumt sie auch. „Das wäre eine ganz besondere Location für uns, da mein Mann mir dort im August 2012 nach einem Hubschrauberflug am Ufer des Colorado Rivers den Heiratsantrag gemacht hat. “
Die schönsten Fotos vom Brautkleid auf Reisen sehen Sie oben in der großen Foto-Galerie!