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Wichtige Tipps

So planen Sie am besten eine Weltreise

Ein Backpacker in Bangkok, Thailand
Bangkok in Thailand, ein sehr beliebtes Ziel bei rucksackreisenden Weltenbummlern Foto: Getty Images
Martin Lewicki

17. Februar 2020, 12:31 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten

Viele Menschen träumen von einer Weltreise. Einfach raus aus dem Hamsterrad und hinaus in die grenzenlose Freiheit. Endlich die Länder besuchen, von den man schon immer geträumt hat. Aber wie plant man eine Weltreise? Wo fängt man da am besten an? Und was muss man unbedingt beachten? TRAVELBOOK klärt die wichtigsten Fragen.

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„Ich geh’ dann mal auf Weltreise“ – das ist einfacher gesagt als getan.

Wie finanziere ich die Weltreise?

Es gibt vor allem vier Möglichkeiten, seinen Traum von der Weltreise wahr werden zu lassen:

Vom Ersparten reisen

Entweder man hat sich ein finanzielles Polster zusammengespart, geerbt oder auf eine andere Art und Weise ein gut gefülltes Bankkonto. Dann kann man wunderbar vom Ersparten reisen, wenn es nicht gerade die Altersvorsorge ist, die man da opfert.

Ein Sabbatjahr (Sabbatical)

Populär ist mittlerweile ein Sabbatjahr, auch Sabbatical gennant, für Angestellte. Etliche Arbeitgeber bieten die Möglichkeit, sich für mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr eine Auszeit zu nehmen. Hinterher kann man wieder in den Job einsteigen.

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Dabei gibt es verschiedene Finanzierungsmodelle: So kann man beispielsweise sein Gehalt für einen bestimmten Zeitraum reduzieren und die Differenz dann während man reist ausgezahlt bekommen. Durch den Wiedereinstieg in den Job ist man zudem abgesichert für die Zeit nach der Reise. Dieses Modell funktioniert aber nur, wenn der Arbeitgeber mitspielt.

Unterwegs arbeiten

Eine weitere Möglichkeit ist es, während der Reise Geld zu verdienen. Dank Internet und guter Mobilfunk-Anbindung ist es mittlerweile fast in allen Ländern möglich, online zu arbeiten – als sogenannter digitaler Nomade.

Besonders Software-Entwickler, Psychotherapeuten, Privatlehrer, Journalisten und Selbstständige mit einem Online-Business, haben die besten Voraussetzungen, um von unterwegs zu arbeiten. Dennoch sollte man es vor der Reise gut durchexerzieren, Gespräche mit Kunden und Auftraggebern führen, um sicherzugehen, dass sie mitspielen.

Erst schuften, dann genießen

Wer nun keinen Job hat, der solch eine Arbeitsweise von unterwegs zulässt, der kann trotzdem auf der Reise zu Geld kommen. Vorausgesetzt, man ist sich für nichts zu schade und hat auch kein Problem damit, mehr als 40 Stunden die Woche zu arbeiten.

Populär sind Jobs in Ländern mit gutem Einkommen wie Australien oder Kanada. Dort arbeitet man auf einer Farm, Plantage, auf dem Bau oder als Handwerker. Unterkunft und Essen werden oft gestellt. Wichtig ist natürlich ein Arbeitsvisum.

Bis zu 70 Stunden die Woche sind keine Seltenheit. Selbst nach Abzug der landesüblichen Steuern und Versicherungskosten können schnell ein paar Tausend Euro im Monat zusammenkommen. Wer bereit ist, mehrere Monate unter solchen Bedingungen zu arbeiten, der kann genug Geld verdienen, um danach ein bis zwei Jahre zu reisen.

Auch interessant: Was muss bei einer Weltreise alles in den Rucksack? Große Packliste!

Wie teuer ist eine Weltreise?

Diese Frage ist sehr schwierig pauschal zu beantworten, da jedes Land unterschiedlich teuer ist und jeder Mensch einen anderen Anspruch an Unterkunft, Essen, Transportmittel und seine Reiseaktivitäten hat.

Wer in einem Hostel-Mehrbettzimmer übernachtet, gerne mit Bussen reist, auf Flüge so oft es geht verzichtet und vorrangig günstige Länder in Asien, Afrika, Südamerika oder Osteuropa bereisen möchte, der kann durchaus mit 500-700 Euro pro Monat auskommen. Hier bleibt aber kaum Spielraum, um sich auf der Reise auch mal was zu gönnen.

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Realistischer ist ein monatlicher Minimalbetrag von 800-1000 Euro, um auch einen kleinen Puffer zu haben. Für viele Länder wie Australien, Neuseeland, Japan, USA und Island reicht das aber nicht aus. Hier sollte man mindestens das doppelte pro Monat einkalkulieren, selbst wenn man Low Budget reisen möchte.

Auch interessant: Meine 6 besten Tipps, um auf einer Weltreise richtig Geld zu sparen

Lebenshaltungskosten in den einzelnen Ländern prüfen

Am besten, man trifft eine konkrete Länderauswahl vor der Reise und schaut sich potenzielle Unterkünfte vor Ort an. Dabei helfen Online-Portale wie Booking.com, Hostelworld oder Agoda. Auch die Kosten für die Verpflegung lassen sich einfach online recherchieren.

Die größten Kostenfaktoren: Übernachtungen, Verpflegung vor Ort, Transportmittel (insbesondere Flüge), Visa-Gebühren für jedes Land und Kosten für Aktivitäten wie beispielsweise Wander- und Besichtigungs-Touren. Wer einen Surfkurs oder Tauchschein machen möchte, sollte das ebenfalls einkalkulieren.

Kosten in der Heimat nicht vergessen

Nicht zu vernachlässigen sind die Kosten, die man noch in der Heimat hat. So sollte man weiterhin seine Krankenversicherung fortführen und wenn möglich in die Altersvorsorge einzahlen. Wer sein Einkommen in Deutschland hat, muss zudem weiterhin hier seine Steuern abführen.

Auch ganz wichtig: Abos und Mitgliedschaften, die während der Reise nicht benötigt werden, sollten rechtzeitig gekündigt oder pausiert werden.

Summa summarum sollte ein Minimalbudget von 1400-1600 Euro monatlich einkalkuliert werden, wenn man günstig reisen möchte und gleichzeitig seine Existenz in der Heimat absichern will.

Wie plant man seine Route?

Wer anfängt, seine Reiseroute zu planen, wird feststellen, dass es unendlich viele Möglichkeiten für das Bereisen der Welt gibt – und man jahrelang unterwegs sein könnte. Also muss man Prioritäten setzen.

Am besten, man konzentriert sich auf bestimmte Regionen: Osteuropa, Asien, Australien und Neuseeland oder Südamerika. In jedem Fall macht es Sinn, länger in einer Region zu bleiben. So kann man viele Orte per Bus und Bahn bereisen und muss nicht oft weite Strecken fliegen.

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Wer sich beispielsweise längere Zeit in Asien aufhält, kann zudem relativ günstige Kontinental-Flüge buchen – nicht umsonst steht Asien bei Backpackern hoch im Kurs. Zudem macht es Sinn, ab und zu längere Zeit an einem Ort zu verweilen. Wer ständig weiterzieht, wird schnell merken, wie ermüdend Dauerreisen sein kann.

Das permanente Suchen nach Unterkünften, Transportmöglichkeiten und interessanten Reisezielen ist anstrengend. Jeden Tag müssen viele Entscheidungen getroffen werden, denn eine Alltagsroutine hat man nicht mehr. Wer die Reise genießen möchte, sollte daher ruhig an einem schönen Ort auch mal ein paar Tage bleiben und sich treiben lassen.

Nicht zu viel planen

Bei der Planung sollte man locker bleiben. So hält man sich die Möglichkeit offen, spontan auf die Empfehlungen anderer Reisender oder Einheimischer einzugehen. Wer zu stark plant, beraubt sich unerwartet schöner Erlebnisse. Es ist eine Gratwanderung zwischen Planung und Flexibilität.

In jedem Fall sollte man genügend Informationen über die Wunschländer und -regionen sammeln. Beispielsweise über das Klima vor Ort, damit man nicht in der Monsunzeit oder der Taifun-Saison irgendwo landet. Auch die Achtung der Menschenrechte und die generelle Sicherheit in einem Land sollten als Kriterien herangezogen werden. Auskünfte dazu erhält man auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes.

Auch interessant: So fühlt sich eine Weltreise mit 2,05 Meter an – ein Interview auf Augenhöhe

Wie sollte ich mich versichern?

Auf einer Weltreise unternimmt man viele Aktivitäten, die ein Unfallrisiko bergen. Egal ob bei einer Berg-Tour, einer Mofa-Fahrt im ungewohnten Verkehr oder Ausflügen in wilder Natur, es besteht immer ein gewisses Verletzungsrisiko.

Deswegen ist eine Auslandskrankenversicherung für die Dauer einer Weltreise unverzichtbar. Hier kommen schnell mehrere Hundert Euro zusammen. Wer auch die USA und Kanada bereisen möchte, muss mit höheren Gebühren rechnen. Dennoch sollte man sich den Leistungsumfang der Auslandskrankenversicherung gut anschauen, ob auch Rücktransport nach Deutschland, Bergung und medizinische Behandlungen im Ausland ausreichend gedeckt sind.

Auch Technik absichern

Wer teueres Arbeitsgerät wie einen Laptop, Smartphone und Kamera auf der Reise mitführt, sollte sie ebenfalls versichern, da das Risiko eines Diebstahls in bestimmten Ländern besonders hoch ist. Man sollte beachten, dass einige Versicherungen nur Geräte abdecken, die nicht älter als drei Monate bei Vertragsabschluss sind.

Was muss ich bei der Gesundheit beachten?

Bevor es in die große Welt hinausgeht, sollte man sich unbedingt gegen mögliche Erkrankungen impfen lassen. Am besten man nimmt es zwei bis drei Monate vor Antritt der Reise in Anspruch, denn einige Impfungen wie die gegen Tollwut oder Japanische Enzephalitis müssen mehrmals im Abstand von mehreren Tagen/Wochen gespritzt werden.

Krankenkassen übernehmen oft Impfkosten

Viele Hausärzte bieten eine Impfberatung an. Es gibt aber auch spezielle Zentren, wie das Tropeninstitut, die darauf spezialisiert sind. Wichtig ist, dass man sich eine Rechnung sowohl für die Beratung als auch für die jeweiligen Impfungen mit einer Begründung ausstellen lässt. Viele Krankenkassen übernehmen dann die Kosten, sofern es sich um eine private Reise handelt. Das können schnell mehrere Hundert Euro sein.

Impfbuch auf die Reise mitnehmen

Übrigens: Das Impfbuch unbedingt auf die Reise mitnehmen! Nur wenn darin die Gelbfieber-Impfung eingetragen ist, wird man beispielsweise in bestimmte südamerikanische Länder einreisen dürfen.

Medikamente nicht vergessen

Gegen Krankheiten wie Malaria kann man sich nicht impfen lassen. Hier sollte man unbedingt ein Medikament – populär ist Malarone – mitnehmen. Der Hausarzt kann es auf Privatrezept ausstellen. Weitere wichtige Medikamente, die zur Reiseapotheke dazugehören: Ibuprofen bei Schmerzen, Paracetamol gegen Fieber, Medikamente gegen Seekrankheit und Durchfälle.

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Wie beantrage ich ein Visum?

Je nachdem, welches Land man bereisen möchte, wird ein Visum benötigt. Zumindest für die ersten Länder, die man auf seiner Liste hat, sollte man sich gut informieren, wie man es bekommt.

Eine gute Informationsquelle ist die Internetseite des Auswärtigen Amtes. Für viele asiatische Länder kann online ein sogenanntes E-Visum beantragt werden, oder sogar direkt bei der Ankunft am Flughafen. Letzteres nennt sich Visa on Arrival. Dafür wird oft ein Passfoto benötigt und eine Gebühr von bis zu 50 US-Dollar fällig.

Vorsicht: In einige Länder wie beispielsweise Myanmar wird man nur einreisen dürfen, wenn man einen gebuchten Weiterflug vorweisen kann. Bei den Einreisebestimmungen für ein Land sollte man also sehr gründlich recherchieren.

Zudem kann die Dauer des ausgestellten Visums die Reiseplanung bestimmen. Oft muss man ein Land nach spätestens 30 Tagen verlassen.

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Was mache ich mit der Wohnung?

Wer nur für einen bestimmten Zeitraum verreist, sollte nicht gleich die Wohnung in Deutschland aufgeben. Allerdings möchte man sich ja die anfallenden Mietkosten sparen. Vor allem als Mieter ist man sich unsicher, ob die Wohnung legal untervermietet werden darf. Tatsächlich ist das erlaubt, allerdings nur mit Zustimmung des Eigentümers.

Man muss zunächst einen Untermieter suchen, entweder im Freundeskreis oder auf einem der Immobilien-Portale im Internet. Ganz wichtig: Eine Schufa-Auskunft sowie die letzten drei Einkommensnachweise sollten überprüft werden. Auch ein unbefristeter Arbeitsvertrag ist wichtig.

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Wenn sie einen vertrauenswürdigen Interessenten gefunden haben, müssen sie seine Ausweis-Kopie an die Hausverwaltung oder direkt an den Eigentümer schicken und um die Erlaubnis einer Untervermietung bitten. Nur in wenigen Fällen darf der vorgeschlagene Kandidat abgelehnt werden, wenn er beispielsweise vorbestraft ist.

Außerdem ist ein angemessener Aufschlag zur sonstigen Warmmiete erlaubt, wenn die Wohnung möbliert untervermietet wird. Es sollte auch einkalkuliert werden, dass der Untermieter mehr Strom, Wasser und Heizkosten verursachen kann. Damit alles geregelt ist, sollte ein Vertrag geschlossen werden, wo alles geklärt wird. Dazu gibt es kostenfreie Vorlagen im Internet.

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