24. April 2024, 1:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit dem Auto in den Urlaub fahren, ohne selbst zu lenken? Das klappt mit einem Autoreisezug. Auch wenn die Verbindungen in den vergangenen Jahren etwas ausgedünnt wurden – ein paar gibt es noch.
Stundenlange Staus, drängelnde Autofahrer, überfüllte Raststätten. Wer im Sommer lange Strecken auf der Autobahn unterwegs ist, startet oft mit Stress in den Urlaub. Das muss nicht sein. Mit Autozügen lassen sich ab Deutschland viele Kilometer bequem und vor allem entspannt zurücklegen, ohne auf das eigene Auto zu verzichten.
Autoreisezüge sind damit an sich für alle Reisenden, die ein eigenes Auto haben, interessant. Insbesondere aber für Familien mit kleinen Kindern, für ältere Autofahrer oder E-Auto-Fahrer, die sich dann keine Gedanken über die Lademöglichkeiten entlang der Route machen müssen. Autozüge eignen sich laut ADAC zudem für Oldtimer- oder Motorradfahrer, die mit ihrem Fahrzeug zwar Strecken am Urlaubsort zurücklegen möchten, ihm aber die zusätzlichen Anfahrtskilometer nicht zumuten wollen.
Zwar hat die Deutsche Bahn schon vor Jahren ihr Angebot für Autoreisezüge eingestellt. Aber ein paar Unternehmen bieten nach wie vor spezielle Züge für den Autotransport an, manche sogar in Kombination mit Liege- oder Schlafwagen.
Diese Strecken werden in Deutschland mit dem Autozug bedient
In Deutschland wird vor allem die Nord-Süd-Achse mit bedient. Während der Sommermonate von Juli bis Oktober können Reisende aus Hamburg mit dem Urlaubs-Express bis Lörrach, München, Innsbruck oder Villach fahren. Reisende aus Düsseldorf fahren mit ihren Autos im Autozug bis nach München, Innsbruck oder Villach.
Von den Autozug-Zielbahnhöfen in Deutschland aus geht es dann im Auto weiter in die Schweiz, nach Frankreich, Italien, Kroatien oder Slowenien. Ein markanter Teil der Strecke ist dann schon zurückgelegt.
Lörrach im Südwesten von Baden-Württemberg etwa liegt nur wenige Kilometer von der Schweiz und von Frankreich entfernt: Ab Hamburg fährt zum Beispiel der UEX1859 21:32 Uhr ab. Am anderen Morgen gegen 8:05 Uhr erreichen die Passagiere dann Lörrach.
Mit BTE, dem Bahn-Touristik-Express, gibt es für die Hamburg-Lörrach-Strecke noch eine zweite Option. Dieser Autozug fährt ebenfalls über Nacht. Die genannten Routen werden auch retour – also Richtung Norden – bedient.
Wer in Slowenien oder Kroatien Urlaub macht, für den ist die Urlaubsexpress-Strecke nach Villach spannend. Von der Stadt im Süden Österreichs sind es im Auto nach Ljubljana nur noch rund 100 Kilometer, nach Rijeka an der Adriaküste rund 200 Kilometer.
Autozug-Verbindungen außerhalb Deutschlands
Ebenfalls interessant: Innerhalb von Österreich können Auto- und Motorradfahrer Autoreisezüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nutzen, etwa von Wien nach Feldkirch ganz im Westen des Landes an der Grenze zu Liechtenstein – und zurück. Ebenso bieten die ÖBB Fahrzeugtransporte auf den Strecken Bregenz-Wien und Zürich-Graz sowie an bestimmten Tagen von Wien bis nach Split im Süden Kroatiens.
Von Zürich nach Zagreb fährt ein Euronight-Nachtzug, der von der kroatischen Bahn HZ betrieben wird, aber auch über die ÖBB-Seite buchbar ist.
Wer mit der Autofähre über die Ostsee nach Finnland übersetzt, kann von dort im Autozug weiterreisen: Das Unternehmen VR bietet mehrere Verbindungen von Helsinki an, unter anderem nach Rovaniemi und andere Orte in Lappland. Auch in Tschechien fahren Autoreisezüge von CD, von Prag nach Poprad und Kosice in der Slowakei.
Eine bekannte Kurzstrecke ist der Autozug „Le Shuttle“ durch den Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien, der mehrmals täglich unter dem Ärmelkanal verkehrt. Und alle Sylt-Urlauber kennen die Autozüge über den Hindenburgdamm zwischen Niebüll und Westerland. Fahrtzeit bei beiden Strecken: jeweils eine gute halbe Stunde.
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Praktische Tipps
Reisende sollten vor dem Ticketverkauf sicherstellen, dass ihr Fahrzeug hinsichtlich Größe und Breite überhaupt für den Autozug zugelassen ist. Das gilt vor allem, wenn Dachboxen oder Fahrradträger montiert sind. Wichtig: Die Verladung beginnt einige Zeit vor der Abfahrtszeit – unbedingt mit Puffer anreisen und pünktlich sein.
Weil die Nacht-Autozüge teils nur saisonal und auch nicht jeden Tag fahren, können Verbindungen gerade zu Ferienzeiten schnell ausgebucht sein: Wegen des begrenzten Angebots ist es deshalb ratsam, Tickets frühzeitig kaufen.
Mit Material von dpa