14. Juli 2022, 12:35 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bahn-Reisende müssen sich vermehrt auf Verspätungen und Umleitungen einstellen. Grund: Nach dem Zugunglück am 3. Juni bei Garmisch- Partenkirchen prüft die Deutsche Bahn nun bundesweit 200.000 Gleisschwellen in ihrem Schienennetz – und will diese bei Bedarf austauschen.
Die Deutsche Bahn (DB) hat ein umfangreiches Inspektions- und Austauschprogramm bei den Betonschwellen in ihrem Schienennetz gestartet. Die Arbeiten erfolgten vorsorglich, da im Zusammenhang mit dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni Gleisschwellen eines bestimmten Bautyps von den ermittelnden Behörden geprüft würden, schreibt die Deutsche Bahn in einer aktuellen Pressemitteilung. Da die Untersuchungen zu dem Zugunglück, bei dem fünf Menschen starben, noch nicht abgeschlossen seien und die Unfallursache noch nicht feststehe, habe man vorsorglich entschieden, baugleiche Schwellen im Schienennetz zu überprüfen.
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Bahn hat mit Überprüfung der Gleisschwellen bereits begonnen
Die Inspektionen haben bereits begonnen. Insgesamt lässt die Deutsche Bahn rund 200.000 Gleisschwellen untersuchen. Das Unternehmen hat angekündigt, „auffällige“ Schwellen schnellstmöglich auszutauschen. Während der Bauarbeiten fahren die Züge an den betroffenen Stellen mit geringerer Geschwindigkeit. In einzelnen Fällen können Streckenabschnitte auch gesperrt werden. Mit Umleitungen oder längeren Fahrzeiten muss daher gerechnet werden.
Die Gleisschwellen seien durchschnittlich 15 Jahre alt, teilt die Bahn mit. Betroffen seien nach derzeitigen Erkenntnissen rund 0,25 Prozent aller Betonschwellen im DB-Schienennetz. Das Inspektions- und Austauschprogramm umfasse Strecken in ganz Deutschland. Erste Schwellenwechsel hätten bereits begonnen, ein umfassender Plan werde derzeit erarbeitet.