28. Mai 2019, 7:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ob Ticket, Reservierung oder Reisezeit: TRAVELBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen zu Reisen mit Rad und Bahn.
Wer mit Zug und Rad unterwegs ist, schont die Umwelt, tut etwas für die eigene Fitness und erlebt die schönsten Landschaften hautnah.
TRAVELBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen zu Reisen mit Rad und Bahn.
Was sollte man bei der Planung einer Zug- und Radtour beachten?
Vor allem im Sommer gilt: So früh wie möglich buchen. Denn dann ist die Chance auf Schnäppchenpreise und verfügbare Kapazitäten bei der Fahrradmitnahme am größten, weiß Frank Hofmann, Leiter vom Fachausschuss Tourismus beim ADFC Bundesverband. „Ab sechs Monate im Voraus sind die meisten Plätze buchbar. Wichtig: Am Tag der Reise ist keine Reservierung mehr möglich!“, sagt der Experte für Radreisen.
Bei der Planung gilt: direkte Verbindungen bevorzugen, denn das Umsteigen oder sogar ein Gleiswechsel mit Fahrrad und Gepäck ist immer stressig. Lässt sich der Zugwechsel nicht vermeiden, sollte man mindestens 15 Minuten, besser mehr einplanen. Die Umsteigezeit kann bei der Onlinebuchung individuell festgelegt werden.
Auch interessant: Warum sich Irlands Südosten für einen Fahrradurlaub lohnt
Für welche Züge ist eine Reservierung notwendig?
Eine Reservierung für einen Fahrradstellplatz ist in Inter- und Eurocityzügen möglich und zum Teil auch Voraussetzung für die Mitnahme von Rädern. Außerdem kann man sein Fahrrad in ausgewählten ICE-Verbindungen mitnehmen, wie zum Beispiel im ICE 4 auf der Strecke Hamburg-Kassel-München, beziehungsweise Stuttgart.
Ein Fahrrad-Ticket samt Reservierung kann am Schalter oder online gebucht werden. Im Inland kostet die Fahrradmitnahme einschließlich einer Reservierung mit BahnCard 6 Euro und ohne 9 Euro.
Im Nahverkehr ist keine Reservierung möglich. Bevor es los geht, sollte man sich über die unterschiedlichen Gepflogenheiten in den regionalen Verkehrsverbünden erkundigen: In Baden-Württemberg zum Beispiel dürfen Fahrräder zu bestimmten Zeiten kostenlos mitfahren. Zu Stoßzeiten sind Räder in manchen Zügen gar nicht erlaubt.
Auch interessant: Diese Frau reist allein mit dem Fahrrad um die Welt
Komme ich mit Bahn und Rad auch ins Ausland?
Für die Anreise in die Niederlande, Dänemark, Österreich oder Frankreich ist laut der Bahn eine internationale Fahrradkarte erforderlich. Sie kostet in Deutschland 10 Euro und beinhaltet beim Kauf eine kostenlose Stellplatzreservierung.
Wie sieht es mit E-Bikes, Tandems oder Fahrradanhängern aus?
Sofern das E-Bike nicht schneller als 25 km/h fährt, kann es zu den gleichen Bedingungen wie ein Fahrrad im Zug mitfahren. Erst ab 25 km/h ist die Mitnahme laut Deutscher Bahn ausgeschlossen. „Im Fernverkehr sind nur einspurige Fahrräder und zusammenklappbare Anhänger für die Mitnahme erlaubt“, erklärt Martin Hofmann. „Viele Fahrradabteile sind leider für Kinderanhänger schlichtweg nicht geeignet. Im Nahverkehr ist dies mit breiten Einstiegstüren und Mehrzweckabteilen oft anders. Auch besondere Fahrradtypen wie Tandems oder Liegeräder sind aus Kapazitätsgründen nicht in allen Fernzügen zugelassen.“
Auch interessant: Warum ein Niederländer 17.000 km mit dem Fahrrad reiste
Radwandern Die besten Tipps für den ersten Urlaub mit dem Rad
Streckenwahl, Zugticket, Packen … Radreise in Deutschland planen – die 7 wichtigsten Tipps
9 Euro mehr Deutschlandticket wird ab 2025 teurer – alle Infos im Überblick
Was sollte man auf jeden Fall für die Sicherheit und Befestigung im Zug dabei haben?
„Viele erfahrene Radtouristen nutzen Spanngummis und natürlich Schlösser zur Sicherung der Räder im Zug. Dies ist aber oft gar nicht unbedingt erforderlich“, sagt Frank Hofmann. In den Nahverkehrszügen sitzen Radler meist an der Seite ihres Fahrrads und haben es samt Gepäck während der Fahrt im Blick.