7. November 2024, 12:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Deutsche Bahn (DB) bietet ihre Tickets in verschiedenen Kategorien an. Dabei bietet das höherpreisige Flexticket Nutzern – seinem Namen entsprechend – das maximal verfügbare Maß an Flexibilität. Ab Mitte Dezember jedoch treten hier gemeinsam mit dem Fahrplanwechsel verschiedene, für Bahnfahrer ungünstige Änderungen in Kraft.
Traditionell nimmt die Deutsche Bahn (DB) im Winter Änderungen an ihren Fahrplänen vor. Hier beinhaltet der sogenannte Fahrplanwechsel für Nutzer einige Verbesserungen, darunter neue Verbindungen und optimierte Abläufe auf bereits bestehenden Strecken. Dazu später mehr. Doch wie üblich führt das Verkehrsunternehmen bei der Gelegenheit auch Tarifänderungen ein, die im aktuellen Fall Preiserhöhungen mit sich bringen, und außerdem veränderte Umbuchungs- und Stornierungskonditionen. Sie betreffen speziell Flextickets.
Die bisherigen Konditionen des Flextickets der Deutschen Bahn
Sie tragen ihren Namen, da Buchenden damit besonders flexibel sein sollen. Anders als bei den beiden günstigeren Ticketkategorien (Sparpreis und Super Sparpreis) ist es Haltern eines Flextickets etwa möglich, am Reisetag in jeden verfügbaren Zug zu steigen, der auf der von ihnen gebuchten Strecke verkehrt. Auch können sie ihre Reisepläne gänzlich ändern, sprich ihr Ticket vor dem 1. Geltungstag umbuchen oder stornieren – kostenfrei. Beides ist auch am Geltungstag selbst immer noch möglich. Dann behält die Deutsche Bahn jedoch rund 19 Euro des Flexticket-Preises ein.
Was sich ab Mitte Dezember ändert
Ab dem 15. Dezember ändern sich die Bedingungen für Flextickets. Ab diesem Zeitpunkt gestattet die Deutsche Bahn kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen nur noch maximal acht Tage vor dem Geltungstag, sprich vor der geplanten Abreise. So ist es in einer Veröffentlichung zum Fahrplanwechsel nachzulesen. Ab dem siebten Tag vor dem 1. Geltungstag sind die beschriebenen Reiseplanänderungen bereits nur noch gegen ein Entgelt von 10 Euro möglich. Noch teurer wird es am Geltungstag selbst. „Wir erheben ein Entgelt von 30 Euro pro Fahrkarte für Umtausch oder Erstattung“, heißt es dazu.
TRAVELBOOK fragte direkt bei der DB nach. Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte die Tarifanpassungen für kurzfristige Reiseplanänderungen oder Stornierungen mit einem demnach dadurch entstehenden hohen Bearbeitungsaufwand, welcher ohnehin „angesichts der allgemeinen Kostenentwicklung deutlich teurer geworden ist“.
Apropos teurer geworden. Mit den Flexibilitätseinbußen nicht genug, kosten Flextickets auch bald von vornherein mehr. Das hat die Deutsche Bahn bereits im vergangenen Oktober in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. „Die Preise für Flexpreise und Zeitkarten steigen ab dem 15. Dezember um durchschnittlich 5,9 Prozent“, kann man da nachlesen. Auch soll unter anderem die BahnCard 100 um im Mittel 6,6 Prozent angehoben werden.
Lohnt sich das Flexticket der Deutschen Bahn überhaupt noch?
Es stellt sich zunehmend die Frage, ob sich Buchungen eines Flextickets überhaupt noch lohnen. Denn bislang hatten sie für Nutzer den Vorteil, relativ spontan auf eigene Änderungsbedürfnisse reagieren zu können. Um weiterhin bei einem möglichst geringen Entgelt Reisen stornieren oder umbuchen zu können, könnte man wohl über kurzfristigere Buchungen nachdenken. Dies würde bekanntlich beim Sparpreis und Super Sparpreis keinen Nutzen bringen – die Ticketpreise in beiden Kategorien steigen bekanntlich mit zunehmender Nähe zum Abreisetag. Mitunter kann aber auch der Preis für Flextickets variieren – speziell auf Strecken und zu Reisezeiten mit hoher Nachfrage beziehungsweise bei zusätzlich enthaltenen Services. Zusammenfassend sind, sofern der Preis ein relevanter Faktor ist, kurzfristige Buchungen keine durchweg empfehlenswerte Lösung.
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Fahrplanänderungen ab 15. Dezember
Kurz zum eigentlich Wesentlichen des „Fahrplan“-Wechsels. Hierzu zählt laut DB-Website unter anderem eine neue, rund achtstündige Direktverbindung zwischen Berlin und Paris. Daneben soll es ab dem 15. Dezember eine umsteigefreie ICE-Verbindung zwischen Amsterdam und München geben. Weiterhin wird für Reisende nach Polen eine Verbindung mit dem IC etabliert, die dreimal täglich zwischen Berlin und Krakau fährt, und darüber hinaus zweimal am Tag eine nach Przemysl. Die viel genutzte Sprinter-Verbindung zwischen Berlin und Frankfurt am Main soll künftig 11-mal täglich in beiden Richtungen verkehren, „davon neu zusätzlich 3x non-stop und 2x umsteigefrei auch bis/aus Saarbrücken“. An der Stelle sei vielleicht der Hinweis erlaubt, dass der rund vier Stunden lang fahrende „Sprinter“ die Verbindung Anfang der 2000er-Jahre noch innerhalb von dreieinhalb Stunden schaffte – damals noch stets ohne Zwischenhalt.