18. Juli 2023, 12:59 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Flixtrain positioniert sich in Deutschland als Konkurrent der Deutschen Bahn. Die DB hat jedoch seit Jahren den Vorteil, dass sie auch Verbindungen ins Ausland anbietet. Jetzt will Flixtrain endlich nachziehen. Welche Strecke als erstes geplant ist, wo es derzeit schon hingeht, wie es generell um die Pünktlichkeit steht und wie komfortabel die Züge tatsächlich sind – TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Schon seit einigen Jahren sind die grünen Flixtrain-Züge auf deutschen Schienen unterwegs und machen der Bahn Konkurrenz. Mehrere deutsche Großstädte werden mittlerweile angefahren – doch mit dem Streckennetz der Deutschen Bahn konnte man bisher nicht mithalten. Das soll sich nach und nach ändern. Nun hat das Unternehmen etwa die erste Auslandsstrecke kommuniziert.
Wo es hingehen soll, welche Strecken Flixtrain aktuell schon bedient sowie weitere wichtige Infos zum Unternehmen – ein Überblick:
Übersicht
Flixtrain plant erste Verbindung ins Ausland
Auch international fuhren bislang schon Züge von Flixtrain, etwa in Schweden. Doch bisher gab es keine Verbindung von Deutschland aus, die ins Ausland führte. Das soll sich bald ändern. Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 plant das Unternehmen eine Verbindung von Oberhausen in die niederländische Metropole Rotterdam, wie zunächst die Branchen-Website „Railtech.com“ berichtete. Weitere Halte seien unter anderem in Emmerich, Amsterdam, Arnheim, Utrecht und Den Haag geplant, die Fahrzeit wird auf etwa drei Stunden kalkuliert. Doch fix ist die Strecke noch nicht: Zwar habe Flixtrain bereits einen Antrag bei der zuständigen niederländischen Behörde gestellt und Schienenkapazitäten angefragt, es gäbe jedoch noch Konkurrenz um die freien Kapazitäten, wie etwa „Ruhr24“ schreibt. Ob es tatsächlich zu der Verbindung kommt, bleibt also abzuwarten.
Welche Strecken bedient Flixtrain aktuell?
Im aktuellen Fahrplan profitieren die Fahrgäste vor allem von regionalen Kooperationen mit anderen, ebenfalls unabhängigen Anbietern auf der Schiene. So können weitere Ziele erreicht werden, die bisher nicht von Flixtrain bedient wurden. Ein großer Vorteil, denn bisher war es zwingend erforderlich, eine zusätzliche Fahrkarte direkt bei der Deutschen Bahn zu buchen. Die aktuellen Verbindungen auf einen Blick:
Leipzig / Dresden – Berlin – Köln – Aachen (Linie FLX30) u. a. mit Halten in Hannover, Bielefeld, Gütersloh, Dortmund, Essen, Bochum, Duisburg und Düsseldorf. Zudem sind Kombiverbindung mit regionalen Zubetreibern für die Ziele Wuppertal und Münster möglich.
Berlin – Frankfurt – Stuttgart / Basel (Linie FLX10) u. a. mit Halten in Erfurt, Darmstadt und Heidelberg. Auch hier gibt es mittlerweile Kombiverbindungen mit regionalen Anbietern, die Reisende nach Esslingen, Reutlingen und Tübingen bringen.
Hamburg – Stuttgart (Linie FLX15) u. a. mit Halten in Hannover, Göttingen, Fulda, Frankfurt, Darmstadt und Heidelberg, ebenfalls mit Option nach Esslingen, Reutlingen oder Tübingen zu fahren.
Hamburg – Köln (Linie FLX20) u. a. mit Halten in Bremen, Osnabrück, Gelsenkirchen, Essen, Duisburg und Düsseldorf. Zusätzlich sind dank regionaler Kooperationen auch die Ziele Oldenburg, Wilhelmshafen und Wuppertal erreichbar.
Hamburg Hbf – Berlin Hbf – Leipzig Hbf (Linie FLX35) ohne Halt in Ludwigslust und Wittenberge. Hier handelt es sich um die kürzeste Verbindung von Flixtrain.
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Wie pünktlich sind die Züge von Flixtrain?
Nicht nur bei der Deutschen Bahn, auch bei Flixtrain glänzen die Züge vielfach durch Unpünktlichkeit. Aus einem im Dezember 2022 erschienenen Qualitätsbericht des Unternehmens für das Jahr 2021 geht hervor, dass lediglich 54,3 Prozent der Züge pünktlich waren. 2020 lag dieser Wert noch bei 65,4 Prozent. So wundert es kaum, dass auch die Kundenzufriedenheit hinsichtlich der Pünktlichkeit abgenommen hat. Der Wert sank von 4,2 auf 3,5 Sterne. Hinzu kommt, dass die Fahrzeiten bei Flixtrain im Vergleich zur Deutschen Bahn grundsätzlich schon etwas länger sind. Zwar liegen die Zeiten nah beieinander, in den meisten Fällen ist man mit dem Flixtrain jedoch ein paar Minuten bis eine Viertelstunde länger unterwegs, als wenn man mit der Bahn fährt.
Wie auch bei der Deutschen Bahn gelten bei Flixtrain Züge nur dann als unpünktlich, wenn sie eine Verspätung von mehr als 5 Minuten aufweisen. Als Gründe für die Unpünktlichkeit von fast der Hälfte der Flixtrain-Züge nennt das Unternehmen vor allem „externe Faktoren“, darunter „insbesondere Infrastrukturstörungen wie Baumaßnahmen, die durch ein stark ausgelastetes Netz auftreten“. Konkret wird die Schuld also auf das mangelhafte Streckenmanagement abgeschoben, das wiederum die Deutsche Bahn verantwortet. Zudem habe das Wetter einen Einfluss gehabt, denn mehrfach seien Strecken „durch witterungsbedingte Ereignisse teilweise erst verspätet oder gar nicht zu befahren“ gewesen.
Wie viel kostet der Flixtrain?
Das System ist wie auch beim Fernbus: Je früher man bucht, desto weniger zahlt man. Im besten Fall sind das bei kurzen Strecken 4,99 Euro, im schlimmsten Fall auf langen Strecken und an begehrten Tagen (zum Beispiel sonntags) mehr als 60 Euro. Ein Rabattsystem, wie die Bahncard der DB, gibt es bei Flixtrain aktuell nicht.
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Wie ist der Komfort?
Flixtrain hat seine Züge in den letzten Jahren umfassend saniert. „Alle FlixTrain-Züge haben ein komplett überarbeitetes Innenleben mit neuen Sitzen, Steckdosen am Platz, modernisierten WCs und Wi-Fi-Technik inklusive kostenfreiem Entertainment-Angebot“ heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Zudem würden alle Züge mit 100 Prozent Ökostrom betrieben.
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