4. September 2024, 10:54 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Nach einem Eisenbahnunglück im August 2023 musste der Gotthard-Basistunnel aufwändig repariert werden. Dies bedeutete erhebliche Einschränkungen für den Güter- und Personenzugverkehr auf der wichtigen Strecke durch die zentralen Schweizer Alpen. Seit dem 2. September ist der längste Eisenbahntunnel nun wieder vollumfänglich in Betrieb – manches soll sich gar verbessert haben. Erfahren Sie mehr darüber bei TRAVELBOOK.
Das Entgleisen eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel am 10. August 2023 verursachte einen immensen Schaden. Zum Glück wurde kein Mensch verletzt, doch es folgten über Monate andauernde Reparaturarbeiten der Gleisanlagen, Tunnelauskleidungen und mehr. Einige Wochen lang durften den Tunnel gar keine Reisezüge passieren, daraufhin zumindest in reduzierter Zahl. An den Wochenenden wurden zusätzliche Verbindungen über die deutlich längere, sogenannte Panoramastrecke angeboten. Nun endlich hat es mit den Einschränkungen ein Ende.
Gotthard-Basistunnel wieder für den Zugverkehr geöffnet
„Der Gotthard-Basistunnel steht seit dem 2. September 2024 wieder vollständig für den Bahnverkehr zur Verfügung.“ So ist es aktuell in einer Veröffentlichung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nachzulesen. Dadurch seien Reisende von der Deutschschweiz ins Tessin wieder eine ganze Stunde kürzer unterwegs – und das neuerdings auch in einem dichteren Takt. Statt zuvor ein Mal stündlich fahren die Personenzüge der Meldung zufolge jede halbe Stunde ab. Auch seien verschiedene Verbindungen zwischen der Schweiz und italienischen Städten wieder aktiv. Genaueres dazu können Sie der SBB-Website entnehmen.
Eine erste Testphase der Wiederinbetriebnahme im vergangenen Monat soll demnach erfolgreich verlaufen sein. Dabei seien laut einem Bericht des SRF die reparierten und teilweise modernisierten Anlagen und Fahrbahnen auf Herz und Nieren überprüft worden. Dank optimierter Sicherheitssysteme innerhalb des Tunnels will man den Verkehr künftig besser überwachen und somit schneller reagieren können, sollten sich Probleme abzeichnen. Verschiedene Unterhaltsarbeiten seien schon vor dem Unfall anvisiert gewesen, erklärt die Eisenbahngesellschaft. Die (Teil-)sperre der Weströhre war nun offenbar zumindest eine gute Gelegenheit, um sie umzusetzen.
Mehr Infos zum Gotthard-Basistunnel
Der Gotthard-Basistunnel unterquert, wie sein Name verrät, unter anderem das Gotthardmassiv. Seit 2016 durchfahren ihn Güter- und Personenverkehrszüge in Nord-Süd-Richtung durch die zentrale Schweiz. Es handelt sich um den längsten Eisenbahntunnel der Welt und einen bedeutsamen Teil des Schweizer Verkehrsnetzes.
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Geschätzte 160 Millionen Euro Schaden
Nach dem Unglück im vergangenen Jahr musste eine Strecke von sieben Kilometern komplett erneuert werden. Die SBB gehe von einer Schadensumme in Höhe von rund 150 Millionen Franken (etwa 160 Millionen Euro) aus, in die auch Ertragsausfälle mit eingerechnet seien. Für rund 140 Millionen Franken sei sie versichert.