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Erfahrungsbericht

7 Dinge, die ich bei meiner nächsten Interrail-Reise anders machen würde

Viele Umstiege, Zugausfälle und schöne Orte - bei der Planung einer Interrail Reise gibt es einiges zu beachten
Viele Umstiege, Zugausfälle und schöne Orte – eine Interrail Reise bringt nicht nur Entspannung Foto: Getty Images, Nikada
Vivien Ledwig

20. September 2023, 11:56 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Eine aufregende Interrail-Reise durch Europa – davon träumen viele junge Menschen. Bevor man sich auf das Zug-Abenteuer begibt, sollte man aber einige wichtige Punkte beachten. Unsere TRAVELBOOK-Autorin hat eine Interrail-Reise gemacht – und aus ihrer Erfahrung gelernt. Aus heutiger Sicht würde sie 7 Dinge anders machen, damit die nächste Interrail-Erfahrung reibungsloser und stressfreier verläuft.

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Von Anfang bis Mitte September habe ich eine Interrail-Reise durch Italien und Frankreich gemacht. Es war wunderschön, aus dem Fenster des Zuges zu schauen und die verschiedenen Landschaften zu sehen – nicht nur Felder mit Windrädern, sondern auch hohe Berge und das glitzernde Meer. Eine Interrail-Reise ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Auch wenn die Reiseziele und die Landschaften während der Fahrt sehenswert waren, würde ich bei meiner nächsten Reise aber bestimmte Dinge anders machen, damit das Erlebnis noch etwas entspannter wird.

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Interrail Reise – diese Dinge sollte man beachten:

1. Nicht zu viele Reiseziele einplanen

6 Städte in 17 Tagen bereisen – eine optimistische Anzahl an Reisezielen für eine begrenzte Zeit. Die Route habe ich vor meiner Interrail-Reise ausgiebig geplant: von Berlin aus nach Straßburg, anschließend nach Como und Turin, weiter nach Nizza, Montpellier und Marseille. Ich wusste natürlich schon vorab, dass ich zwischen einigen Städten um die fünf Stunden lang Zug fahren und an einigen Orten maximal zwei Tage verbringen würde, bis es weitergeht. Dennoch wollte ich so viele Orte wie möglich bereisen. Ich habe dann während der Reise aber einige Orte nicht in Ruhe auf mich wirken lassen können. Es fühlte sich stressig an, nur so wenig Zeit zu haben. An Orten, an denen ich drei bis vier Tage verbringen konnte, konnte ich dagegen in Ruhe die Gegend erkunden. Es war möglich, endlich auch mal einen Strandtag einzuplanen und etwas zu entspannen.

Bei meiner nächsten Interrail-Reise würde ich weniger Reisestopps einplanen und die Orte, die ich wirklich sehen möchte, besser priorisieren. Mit zu vielen Stopps ist man viel zu hektisch unterwegs, um die Reise wirklich genießen zu können.

2. Reisetage an Check-out der Unterkünfte anpassen

Wenn der geplante Zug um 13 Uhr abfährt, aber die Reiseunterkunft schon um 9 Uhr verlassen werden muss, hat man eine unnötige Wartezeit, die man gemeinsam mit dem eigenen Koffer überbrücken muss. Mit dem Reisegepäck fühlte ich mich persönlich immer etwas eingeschränkt und nicht überall gab es in der Nähe verfügbare Schließfächer. Ich habe die Zeit schließlich in einem Café verbracht, denn andere Aktivitäten hätten mir mit dem Gepäck keine Freude bereitet.

Es ist daher sinnvoll, bei der Reiseplanung zu überprüfen, wann der Check-out aus der Unterkunft ist. Dann kann man prüfen, ob es eine Zugverbindung gibt, die kurz danach stattfindet. So kann man in Ruhe das Apartment oder Hotel verlassen und zum Bahnhof gehen. Im Idealfall findet man auch Unterkünfte, in die direkt bei der Ankunft eingecheckt werden kann. Ich hatte mit dem Check-in keine Probleme, da meine Zugfahrten länger gingen und mittags oder nachmittags die Unterkünfte meist schon verfügbar waren. Kommt man im Hotel unter, kann man die Mitarbeiter dort auch höflich fragen, ob sie das Gepäck bis zum Einchecken aufbewahren können – oft gibt es dafür eigen Gepäckräume.

3. Sitzplatzreservierungen frühzeitig buchen

In einigen Ländern, wie etwa Italien oder Frankreich, sind in den Zügen Sitzplatzreservierungen erforderlich. Ich habe die Route mit den jeweiligen Zugverbindungen weit im Voraus geplant, aber mich mit den Reservierungen nicht weiter auseinandergesetzt. Eine Woche vor der Reise habe ich in der Interrail-App nachgesehen, welche Zugverbindungen eine Reservierung benötigen und versucht, sie zu buchen.

Es stellte sich heraus, dass meine vorherige Planung teilweise hinfällig war, denn bestimmte Zugverbindungen waren nicht mehr verfügbar, da die Sitzplätze bereits ausverkauft waren. Deshalb musste ich mich mit teils schlechteren oder späteren Zugverbindungen begnügen. Beim nächsten Mal würde ich definitiv viel früher die Sitzplatzreservierungen buchen.

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4. Alternative Zugverbindungen heraussuchen

Verspätungen und Ausfälle – leider kommt das nicht nur bei der Deutschen Bahn vor, sondern auch bei Zuggesellschaften in anderen Ländern. Selten gibt es Zugverbindungen, mit denen man ohne mehrfaches Umsteigen bis zum Reiseziel durchfahren kann. Besonders wenn der erste Zug zu spät ankommt und die Umsteigeszeit kurz ist, verpasst man den darauffolgenden Zug. Ich habe mich immer sehr geärgert, wenn ich irgendwo am Bahnsteig stand und klar war, dass der andere geplante Zug bereits abgefahren ist.

Ich habe nicht bereits im Vorfeld mehrere Verbindungen geplant, sondern mich auf eine festgelegt. Es war etwas naiv zu glauben, dass alles nach Plan laufen würde. Von fünf Reisetagen ist tatsächlich höchstens ein Reisetag reibungslos abgelaufen. An allen anderen Tagen stand ich verloren am Bahnsteig mit dem Handy in der Hand, um eine alternative Strecke in der Interrail-App zu finden. Bei meiner nächsten Interrail-Reise würde ich direkt mehrere Verbindungen abspeichern, welche ich als Alternative nutzen kann. Damit hat man zwar vor der Reise etwas mehr Planungsaufwand, aber erspart sich unterwegs unter Umstädnen viel Zeit und Nerven.

5. Lage der Unterkünfte beachten

Bei einer Interrail-Reise ist man viel unterwegs und schleppt alle paar Tage den Koffer und andere Taschen mit sich herum. Idealerweise liegt die gewählte Unterkunft nicht weit vom jeweiligen Bahnhof entfernt – doch genau darauf hatte ich beim Buchen nicht geachtet. Nur in wenigen Fällen gab es öffentliche Verkehrsmittel, die ich auf dem Weg zur Unterkunft bzw. wieder zurück zum Bahnhof nutzen konnte. Meistens musste ich aber eine halbe Stunde oder länger laufen.

Besonders wenn einem die Gegend nicht bekannt ist, dauert es länger, sein Ziel zu Fuß zu erreichen. Man biegt aus Versehen falsch ab oder das Navi schickt einen in die falsche Richtung. Es ist natürlich kein Muss, nah am Bahnhof unterzukommen. Für mich persönlich war es aber durchaus ein Stressfaktor mehr, morgens noch eine weitere Stunde früher aufzustehen und mit dem Koffer durch die Stadt zu rennen, um den Zug nicht zu verpassen.

6. Apps der Interrail-Bahngesellschaften downloaden

Ich sage es ganz ehrlich: Die offizielle Rail-Planer-App von Interrail ist gut, um die Zugverbindungen zu suchen, zu speichern und das Ticket bereitzuhalten, aber mehr bietet sie nicht. Es gibt keinerlei Echtzeit-Informationen zu den Zügen oder dem Gleis, an dem der nächste Zug ankommt. Verspätungen oder Ausfälle bekommt man als Reisender nur über die Ansagen im Zug oder am Bahnhof mit. Während meiner Reise hatte ich oft kurze Umsteigezeiten, in denen ich innerhalb von fünf Minuten an einem fremden großen Bahnhof mein Gleis finden sollte. Für mich war das der pure Stress. Ich wollte dem entgegenwirken, indem ich ständig im Internet nach Informationen zum nächsten Zug recherchierte.

Einige Bahngesellschaften haben ihre eigenen Webseiten und Apps, auf denen man die aktuellen Informationen findet. In meinen Augen ist es durchaus sinnvoll, sich schon vorab für den Reisezeitraum die Apps der Bahngesellschaften herunterzuladen, damit man besser informiert ist und flexibler umplanen kann.

7. Roaming-Bedingungen der Länder checken

Das Smartphone ist inzwischen ein ständiger Begleiter und so ist es üblich, das Datenroaming einzuschalten und auch im Ausland weiter das Internet zu benutzen. Ich habe allerdings den entscheidenden Fehler gemacht, dass ich durch die Schweiz gefahren bin und dort eben nicht das übliche EU-Datenroaming greift. Ich war nur eine Minute auf WhatsApp, um eine Sprachnachricht zu laden, als ich mit dem Zug in über die Grenze zur Schweiz gefahren bin. Kurz danach bekam ich eine SMS mit den Roaming-Bedingungen meines Telefonanbieters, inklusive einer Rechnung über 60 Euro. Nur wenige Kilobyte mobile Daten haben für enorme Kosten gesorgt – das sollte man als Reisender nicht unterschätzen.

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Meine mobilen Daten wurden nach dem Erreichen der gesetzlich festgelegten 60-Euro-Grenze grundsätzlich gesperrt. Das führte zu weiteren Problemen, da ich das Internet für die Interrail-App brauchte. Nachdem ich paar Tage ohne Internet ausgekommen bin, habe ich den Kundenservice meines Telefonanbieters angerufen und die Sperre aufheben lassen. Es ist sinnvoll, sich vor der Reise über die Roaming-Bedingungen in den jeweiligen Reiseländern zu informieren, damit man im Zug das Smartphone rechtzeitig in den Flugmodus schalten bzw. in den Handy-Einstellungen das Roaming deaktivieren kann.

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