27. Juli 2020, 14:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der neue Zug N700S aus der Shinkansen-Baureihe kann in Notfällen mit Strom aus einer Batterie fahren. So soll die legendäre Pünktlichkeit sogar im Fall eines Erdbebens gesichert sein. TRAVELBOOK zeigt, was das Modell noch alles auszeichnet.
Sie gehören zu den schnellsten Zügen der Welt und zeichnen sich durch ihre unglaubliche Pünktlichkeit aus: Die „Shinkansen“ in Japan werden auch „Bullet Trains“ genannt, „Geschoss-Züge“, weil sie so unglaublich rasant unterwegs sind. Doch das neue Modell mit dem Namen N700S hat noch eine Besonderheit: Es kann in einer Notsituation mit Akkus ein Stück weiterfahren, wenn die Stromzufuhr abgerissen sein sollte.
Der neue Super-Zug, der eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 360 km/h erreichen kann (im laufenden Betrieb wird er maximal 285 km/h fahren), soll laut „CNN” damit sogar gegen Erdbeben gefeit sein, die Japan regelmäßig heimsuchen: Bis zu 70-mal im Monat erreichen sie dabei gar die Stärke 4 oder höher auf der Richterskala. Sollte der Zug während einer solchen Gefahrensituation vom Stromnetz abgeschnitten werden und an einer kritischen Stelle wie einem Tunnel oder einer Brücke zum Stehen kommen, soll eine Lithium-Ionen-Batterie autonomes Fahren ermöglichen.
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Verbessertes Bremssystem
Der neue N700S verkehrt seit dem 1. Juli auf einer Strecke zwischen Tokyo und Osaka auf der sogenannten „Tokaido Shinkansen Linie“ und hat neben der Batterie auch ein verbessertes Kontroll- und Bremssystem, durch das er in kritischen Situationen noch schneller zum Stehen kommen kann. Zudem hat er ein System, das die ruckartigen Bewegungen des Zuges besser abfedert, sodass das Fahrerlebnis für die Gäste noch ruhiger sei.
Ursprünglich sollte der Zug zu Ehren der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo eingeweiht werden. Es ist das erste Shinkansen-Modell, dass die „Central Japan Railway“ in 13 Jahren vorgestellt hat und kann mit vier bis 16 Waggons dem jeweiligen Passagier-Aufkommen angepasst werden. Der erste Zug auf der „Tokaido Shinkansen Linie“ wurde 1964 vorgestellt, anlässlich der damaligen Olympischen Sommerspiele, die ebenfalls in Tokyo stattfanden.
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Warum sind die Schnellzüge in Japan so pünktlich?
Der wohl wichtigste Grund für die sekundengenaue Pünktlichkeit der japanischen Schnellzüge ist, dass die Shinkansen auf einem eigenen Schienennetz fahren, auf dem keine Regionalzüge oder andere Bahnen unterwegs sind. Also gibt es auch keine langsamen oder unpünktlichen Züge, die die „Bullet Trains“ aufhalten könnten.
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Laut „Handelsblatt“ betrugen die jeweiligen Verspätungen bei den Shinkansen-Zügen im Durchschnitt lediglich wenige Sekunden. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Bahn gilt ein Zug, der bis zu 5:59 Minuten zu spät ankommt, immer noch als pünktlich.