14. August 2023, 12:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nachdem bereits andere europäische Länder ein 49-Euro-Ticket für Regionalzüge eingeführt haben, zieht jetzt auch Portugal nach. Doch im Vergleich zu Deutschland gibt es für Reisende deutlich weniger Optionen – und gerade wer in Großstädten unterwegs ist, sollte aufpassen, bevor er sich in die nächste Metro oder Straßenbahn setzt. TRAVELBOOK hat die wichtigsten Infos zum neuen Zugticket zusammengefasst.
Ein Zugticket, unbegrenzte Fahrten – diese Idee ist jetzt auch in Portugal umgesetzt worden. Das südeuropäische Land hat am 1. August 2023 ein neues Monatsticket eingeführt, mit dem Reisende ab sofort für 49 Euro pro Ticket durch das Land fahren können, den Passe Ferroviário Nacional (Englisch: National Train Pass, Deutsch: Nationaler Zugpass). Alle Infos zum neuen 49-Euro-Ticket in Portugal.
Übersicht
Wer darf das 49-Euro-Ticket in Portugal nutzen?
Jeder darf das Ticket nutzen. Das heißt sowohl Einheimische als auch Touristen können das 49-Euro-Ticket erwerben und nutzen.
Wie oft darf man mit dem Ticket fahren?
Reisende dürfen innerhalb des Monats, für den sie das 49-Euro-Ticket gekauft haben, so viele Fahrten unternehmen, wie sie möchten. Eine Begrenzung gibt es, wie auch beim Deutschlandticket, nicht.
Auf welchen Strecken gilt das 49-Euro-Ticket in Portugal?
Das 49-Euro-Ticket wird von der nationalen Eisenbahngesellschaft Comboios de Portugal, kurz CP, ausgestellt und gilt für die meisten Regionalzugverbindungen. Auf der entsprechenden CP-Seite heißt es: „Mit diesem Pass können Sie mit jedem Regionalzug oder jeder Regionalstrecke reisen.“ Er gelte jedoch nicht für andere Dienste, wie Alfa Pendular, Intercidades, InterRegional, Internacional oder die städtischen Netze in Porto, Lissabon und Coimbra. Wer also in den Großstädten mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte, kann dies nicht mit dem portugiesischen 49-Euro-Ticket tun, sondern muss wie gehabt Extrafahrscheine kaufen. Auch in Bussen gilt das portugiesische Äquivalent zum Deutschlandticket nicht.
Laut der News-Seite „Euronews“ und dem portugiesischen Magazin „Magg“ nehmen zudem das Alentejo Litoral und die Region Coimbra nicht an dem Programm teil. Entsprechend können Reisende Regionalstrecken in diesen portugiesischen Regionen nicht mit dem Passe Ferroviário Nacional nutzen.
Konkret sind die folgenden Strecken nicht im Passe Ferroviário Nacional enthalten:
- Régua – Pocinho (Douro-Linie)
- Coimbra – Figueira da Foz
- Pinhal Novo – Évora (Alentejo-Linie)
- Pinhal Novo – Vila Nova da Baronia (Alentejo-Linie)
- Pinhal Novo – Tunes (Südlinie)
Gerade für Touristen sind diese Ausnahmen im 49-Euro-Ticket mitunter ärgerlich, gehört etwa die Strecke Régua – Pocinho zu den malerischsten der beliebten Douro-Linie. Auch, dass man nicht von Coimbra nach Figuera da Foz fahren kann, ist ungünstig, wird der Strand von Einheimischen doch quasi als „Stadt-Strand“ angesehen und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Und dass die Reise von Lissabon durch den Alentejo und damit zur beliebten Algarve mit dem Ticket nicht geht und entsprechend extra kostet, ist vielleicht sogar das größte Manko des neuen günstigen Monatstickets.
Das portugiesische Zugnetz auf der Karte sehen Sie hier.
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Wo bekommt man den Passe Ferroviário Nacional ?
Wer Portugals nationales Zugticket nutzen möchte, benötigt eine CP-Kundenkarte. Die bekommt man an allen CP-Ticketschaltern für 6 Euro. Um die Karte zu bekommen, müssen Anwärter ein amtliches Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass oder Führerschein) und ein farbiges Passfoto vorlegen. Das Monatsticket wird dann auf diese CP-Karte geladen. „Der Pass kann vom 21. des Vormonats bis zum 20. des gewünschten Monats an den Ticketschaltern von CP erworben werden“, heißt es auf deren Internetauftritt.