19. Mai 2024, 8:38 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Bulgarien ist vor allem für seinen Goldstrand und die Partytouristen bekannt – doch das Balkanland hat noch so viel mehr zu bieten. Unsere Redakteurin war vor Ort und hat sich auf die Suche nach schönen Stränden abseits vom Goldstrand begeben. Für TRAVELBOOK hat sie ihre Highlights und ganz persönlichen Reisetipps für das unterschätzte Balkanland aufgeschrieben.
Bulgarien ist hierzulande vor allem als Partyhochburg für feierwütige Abiturienten bekannt. Diese tummeln sich während ihrer Abschlussfahrten vor allem in den Bettenburgen am Goldstrand. Vor meiner Reise dorthin war dies auch meine erste Assoziation mit dem Land, dessen Schwarzmeerküste in gerade einmal 2,5 Flugstunden zu erreichen ist. Während meines dreitägigen Trips im April, bei welchem ich mit dem Auto die Küste erkundete, wurde ich von der Schönheit und Vielseitigkeit des Landes überzeugt. Vor allem die Strände Bulgariens haben es mir angetan. Hier meine Favoriten:
Übersicht
- Bulgariens schönste Strände
- Sonnenstrand – der Allrounder für die ganze Familie
- Irakli Beach – unberührte Natur und Idylle
- Byala Beach – der Strand für Sportbegeisterte
- Burgas Salt Pans Beach – der Strand für Einheimische
- Burgas Beach – großer Stadtstrand mit guter Infrastruktur
- Sozopol Beach – Strand mit traumhafter Altstadt-Kulisse
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Bulgariens schönste Strände
Sonnenstrand – der Allrounder für die ganze Familie
Der bulgarische Badeort Slantschew ist vor allem unter dem Namen Sonnenstrand bekannt und wird meist in einem Atemzug mit dem Goldstrand genannt. Er wird oft als die kleinere, ruhigere Schwester des berühmtesten Strandes Bulgariens bezeichnet. Zum einen eignet sich der Ort genauso gut zum Feiern, andererseits gibt es dort jedoch auch Abschnitte, die besonders für Familien geeignet sind. Während der Sommermonate sind an dem insgesamt acht Kilometer langen Strand zahlreiche Restaurants und Bars geöffnet.
Bei meinem Besuch im April war der Strand jedoch noch menschenleer und vor Ort meinten einige Einheimische, dass auch Anfang Mai noch keine Touristen erwartet werden. Wer also den kilometerlangen, goldenen Sandstrand fast komplett für sich haben möchte, sollte dem Sonnenstrand zu dieser Zeit definitiv einen Besuch abstatten. Die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt im Mai zwar noch 16 Grad, aber die Luft ist meist schon warm genug für ein Sonnenbad oder ausgiebige Spaziergänge am Meer entlang.
Ein großes Pro-Argument für diesen Strand ist in meinen Augen die unmittelbare Nähe zur Altstadt von Nessebar. Vom Strand aus kann man diese mit dem bloßen Auge erkennen und mit dem Auto sind es gerade einmal 13 Minuten bis dorthin. Es bietet sich also an, nach einem erholsamen Tag am Strand den Abend in den schmalen Gassen und schönen Hafenrestaurants der Unesco-Welterbe-Stadt zu verbringen.
Irakli Beach – unberührte Natur und Idylle
Mein absoluter Favorit und Geheimtipp unter den Stränden Bulgariens ist Irakli Beach. Die Bucht liegt etwas versteckt südlich von Obzor, fast genau in der Mitte zwischen Warna und Burgas. Von beiden großen Städten fährt man ungefähr eine Stunde zu diesem Strand, jedoch lohnt sich der Weg. Unmittelbar am Strand befindet sich ein großer Parkplatz, von welchem man schon die Wellen an die Ausläufer des Balkangebirges schlagen hören kann. Bei meinem Besuch im April war ich auch an diesem Strand fast die einzige Person – der strahlende Sonnenschein und das Geräusch der Wellen ließen mich fast bereuen, dass ich nicht noch mehr Zeit für Irakli Beach eingeplant hatte.
Der weitläufige Strand bietet viel Raum für Erholung und Entspannung. Allerdings gibt es hier kaum Schatten, daher sollte man unbedingt einen Sonnenschirm mitbringen. Auch Toiletten oder andere Annehmlichkeiten findet man hier nur wenige, dafür ist es umso ruhiger. Ein Teil des Strandes ist vor allem bei FKK-Fans beliebt, die mit privaten Campern anreisen und in der Nähe übernachten. Mein Tipp: Wen der Hunger packt, dem empfehle ich das „Panorama View & BBQ“-Restaurant, welches am nördlichen Ende des Strandes liegt, der schon zum angrenzenden „Vaya Beach“ gehört. Neben dem tollen Ambiente überzeugt vor allem die große Terrasse, von der aus man eine fantastische Aussicht über den Strand hat.
Byala Beach – der Strand für Sportbegeisterte
Eingerahmt von einer dicht bewachsenen Steilklippe ist der Byala Beach, ein Sandstrand mit grün-blau schimmerndem Wasser. Byala ist ein kleiner Ferienort nördlich von Obzor und südlich von Warna, gesäumt von dichter grüner Vegetation. Das Erste, was ich bei meiner Ankunft höre, sind die meterhohen Wellen. Sehen tue ich sie noch nicht sofort, da ich dafür erst einmal die steile Treppe an der Klippe zum Strand hinabsteigen muss. Unten angekommen stelle ich wieder einmal fest, dass ich fast die einzige dort bin. Lediglich ein paar Einheimische tummeln sich am Strand, um dort ihre Drachen steigen zu lassen und die Wellen zum Surfen zu nutzen. Im Sommer ist dies ein beliebter Strand für Familien, an welchem man aber auch an Kursen der ortsansässigen Windsurfschule teilnehmen kann. Für alle, die bereits surfen können und die hohen Wellen für sich alleine haben wollen, ist der April die perfekte Zeit und der Byala Beach der perfekte Ort, um dies zu nutzen.
Burgas Salt Pans Beach – der Strand für Einheimische
Eine beliebte Touristenattraktion bei Burgas ist der Atanassow-See. Dieser ist vor allem als beliebter Fotospot bekannt, da er an einigen Stellen eine pinke Färbung aufweist. Eigentlich war dieser See mit seinem mineralhaltigen Schlamm auch mein Ziel, jedoch musste ich vor Ort feststellen, dass man diesen im April noch gar nicht besuchen kann. Dementsprechend konnte ich den pinken See nur von Weitem bewundern, entdeckte dafür aber einen weiteren sehr schönen Strand. Der Salt Pans Strand befindet sich direkt gegenüber vom Atanassow-See und hat mich aus mehreren Gründen überzeugt. Zum einen ist der Sand hier an einigen Stellen schwarz, was für diese Region ziemlich ungewöhnlich ist und einen tollen Kontrast zum tükisfarbenen Wasser bildet.
Zum anderen ist man hier weitestgehend ungestört, da die meisten Touristen hierherkommen für einen Besuch des pinken Sees. Unter den Einheimischen ist der Salt Pans Beach dafür sehr beliebt, da man hier nicht nur in der Sonne liegen, sondern auch Windsurfen kann. Während meines Aufenthalts fahren zahlreiche Menschen mit Fahrrad an mir vorbei, denn direkt am Strand entlang verläuft ein gut befestigter Radweg direkt bis nach Burgas. Der mehrere hundert Meter lange Strandabschnitt bietet viel Raum für ungestörte Entspannung, während man den Kitesurfern im Wasser zuschaut. Vor allem am Nachmittag setzt hier meist ein heftiger Wind ein, der die Sportbegeisterten in Scharen anzieht.
Burgas Beach – großer Stadtstrand mit guter Infrastruktur
Bei meiner Ankunft am Burgas Beach hat mich zunächst die schiere Größe des Strandes überwältigt. Der breite Stadtstrand aus goldenem Sand zieht sich über mehr als zwei Kilometer parallel zum Stadtpark hin. Dies ist der erste Strand in Bulgarien, an welchem sich während meines Trips im April mehrere Menschen aufhalten. Da er jedoch so weitläufig ist, fühlt es sich dennoch an, als hätte man meist einen ganzen Strandabschnitt für sich alleine. Vor allem im angrenzenden Park treffe ich auf viele Familien mit Kindern, Jugendliche, die Volleyball spielen oder Paare, die spazieren gehen.
Mein Tipp: Bei einem Besuch in Burgas empfehle ich, nicht nur den Strand, sondern auch den Park sowie den Hafen von Burgas anzuschauen. An beiden Orten tummelten sich bereits im April zahlreiche Menschen und es gab überall was zu entdecken. Am Hafen gibt es mehrere Restaurants und beeindruckende Gebäude, wie zum Beispiel das Wissenschaftsmuseum „PlanetUm“ und das „Internationale Kongress Zentrum Burgas“. Ich hatte bei meinem Besuch sogar das Glück, dass zu dieser Zeit ein Hafenfest stattfand, mit zahlreichen Foodtrucks und Musikbands, die dort auftraten.
Sozopol Beach – Strand mit traumhafter Altstadt-Kulisse
Ein weiterer Strand, der mich auf meinem Bulgarien-Trip von seiner Schönheit überzeugt hat, ist der Stadtstrand von Sozopol. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, etwa 35 Kilometer südlich von Burgas, und wurde im 6. Jh. v. Chr. gegründet. Damit zählt Sozopol zu den ältesten Städten an der bulgarischen Schwarzmeerküste und ist aufgrund seiner 2600 Jahre alten Geschichte durch eine Vielzahl an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten geprägt. Vor allem die herrliche Altstadt mit ihrer romantischen Atmosphäre hat mich in ihren Bann gezogen. Mit den Holzhäuschen, Schutzdächern und krummen Pflastergassen fühlt man sich dort direkt in eine andere Zeit zurückversetzt. Entlang des felsigen Ufers der Altstadt haben sich zahlreiche kleine Restaurants angesiedelt, die einen wundervollen Ausblick auf drei Inseln bieten.
Der weiße Sandstrand liegt in einer kleinen Bucht und ist daher meist windstill, mit wenig Wellen, weswegen er perfekt für Familien geeignet ist. Im Sommer können Sonnenschirme und Liegen gemietet werden, im April hatte ich auch diesen Strand fast für mich alleine. Während der Hochsaison sind am Strand Duschen und Toiletten geöffnet, außerdem gibt es eine Badeaufsicht. Mein Tipp: Besonders das Restaurant „Del Muro“, von dessen Terrasse aus man einen atemberaubenden Blick über die Bucht hat, kann ich sehr empfehlen. Da es nicht nur mit seiner Aussicht, sondern auch mit dem Angebot überzeugt, empfiehlt sich eine Reservierung im Voraus.