27. März 2024, 14:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Gardasee ist eines der beliebtesten Reiseziele Italiens und steht auch bei deutschen Touristen hoch im Kurs. Besonders zu Ferienzeit wird es rund um den größten See Italiens deswegen ganz schön trubelig. TRAVELBOOK zeigt fünf malerische Alternativen für den „Lago di Garda“, an denen sich das Bergpanorama am Wasser entspannter genießen lässt.
Übersicht
Wer bereits in den Genuss eines Urlaubs am Gardasee kommen konnte, weiß: Der Schönheit des größten der oberitalienischen Bergseen (und des größten Sees Italiens überhaupt) kann man nur erliegen. Seien es die malerischen Altstadtgassen von Sirmione, die Zitronengwächshäuser von Limone Sul Garda oder schlicht das atemberaubende Bergpanorama samt dem alles überragenden Monte Baldo – ein Besuch am Gardasee birgt Suchtgefahr. Und lockt immer neue und immer mehr Touristen – so viele, dass bereits seit einigen Jahren von „Overtourism“ die Rede ist.
Die gute Nachricht für Urlauber und Norditalien-Fans: Die Auswahl an Bergseen auf der Südseite der Alpen ist groß. Wer also Seeblick und Bergpanorama genießen möchte, muss nicht zwangsläufig an den Gardasee reisen – neben dem ebenfalls beliebten Lago Maggiore und dem schicken Comer See verstecken sich in den Bergen noch zahlreiche, kleine Perlen, von unberührter Natur umgeben und nicht minder schön.
1. Iseosee – nahegelegene Alternative zum Gardasee
Lange war der Iseosee einer der weniger bekannten unter den großen italienischen Voralpenseen. Das änderte sich 2016 jedoch schnell, als der nordöstlich von Brescia in einem engen Bergtal gelegene See Schauplatz einer der letzten großen Kunstinstallationen von Christo und Jeanne-Claude wurde: Für zwei Wochen begeisterten die „Floating Piers“ zahlreiche Besucher. Seitdem ist der See zwar definitiv auf der touristischen Landkarte angekommen – deutlich ruhiger als am rund 70 Kilometer entfernten Gardasee ist es dennoch. Der Iseosee ist auch ein guter Ausgangspunkt für Besichtigungen der Weinbauregion Franciacorta. Mit gerade einmal 65 Quadratkilometern ist der See zwar nicht ein mal ein Fünftel so groß wie der Gardasee mit stolzen 370 Quadratkilometern, wartet dennoch mit einem Superlativ auf: Die Monte Isola im Herzen des Iseosees ist die größte Insel in einem Binnengewässer in Europa.
2. Ortasee – der westlichste der Bergseen
Der Ortasee ist der westlichste der oberitalienischen Seen. Er liegt im Piemont und ist lediglich einen Steinwurf vom Lago Maggiore entfernt. Im Vergleich zu diesem großen Nachbarn mit 212 Quadratkilometern Fläche wirkt der Lago d’Orta mit seinen 18 Quadratkilometern nahezu winzig – das macht ihn zum Geheimtipp für Individualreisende. Mit seinem azurblauen Wasser und der ausgezeichneten Wasserqualität steht er den großen Seen jedoch in nichts nach. Das malerische Örtchen Orta San Giulio zählt zu den schönsten Dörfern Italiens und liegt auf einer Landzunge, fast vollständig vom See umschlossen. Mit seinen engen Gassen und hübschen Häuserfronten samt Balkonen ist es die perfekte Alternative zum oft überlaufenen Sirmione am Gardasee.
3. Lago di Varese – Natur und Kultur
Östlich des Lago Maggiore wiederum befindet sich der Lago di Varese, der mit nicht einmal 15 Quadratkilometern Fläche noch einmal kleiner als der Ortasee ist. Die umliegende Berg- und Hügellandschaft des von Villen gesäumten Sees ist nicht nur ein ideales Ziel für Wanderer, sondern auch beliebt bei Radfahrern. Kein Wunder – die Region ist bei Radsportlern weit bekannt und Teil der Routen zahlreicher Rennen. Hoch hinaus geht es am nördlich des Sees gelegenen Sacro Monte die Varese, der mit seinen vierzehn Kapellen zum Unesco-Weltkulturerbe zählt.
4. Idrosee – (noch) ein Geheimtipp
Versteckt zwischen Gardasee und Iseosee gilt der Idrosee bisweilen noch als Geheimtipp. Eingebettet zwischen grünen Berghängen ist der zehn Kilometer lange See ein Paradies für Wassersportler: Wegen regelmäßig wiederkehrender Winde bietet der Idrosee die ideale Kulisse zum Segeln und Surfen. Aber auch alle, die baden möchten, kommen auf ihre Kosten: Das liegt nicht nur an den durchschnittlichen 24 Grad Wassertemperatur in den Sommermonaten, sondern auch daran, dass der Idrosee 2023 erneut mit dem Umweltsiegel „Blaue Flagge“ für erstklassige Wasserqualität ausgezeichnet wurde.
5. Luganersee – mit Tessiner Charme
Ein Geheimtipp ist der Luganersee natürlich nicht – gelegen zwischen dem Lago Maggiore und dem Comersee ist er aber in jedem Fall eine Alternative für alle, die mediterranen Charme vor alpiner Kulisse genießen wollen. Wichtig jedoch zu wissen: Die knapp 50 Quadratkilometer Fläche des Sees entfallen zu 67 Prozent auf Schweizer Staatsgebiet. Wer in Italien urlauben möchte, steuert das Westufer des Sees oder den östlichsten Zipfel rund um Porlezza an. Zwar verschmelzen die Schweiz und Italien hier sowohl kulturell als auch landschaftlich, und malerisch schön ist es in allen Ecken rund um den See, aber: Spätestens ein Blick auf die Preise in den Speisekarten zeigt, in welchem der beiden Länder man sich gerade befindet.