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Mit dem ersten Hochhaus Griechenlands

Alter Flughafen von Athen wird zu riesigem Resort umgebaut

Strandpromenade mit futuristischen Häusern im künftigen Ellinikon
Schon in wenigen Jahren soll aus dem alten Flughafen Athen-Ellinikon eine Smart City werden. Zudem soll dort das höchste Gebäude Griechenlands entstehen. Foto: Lamda Development
Isa Kabakci
Redakteur

2. Juli 2024, 16:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In Griechenland, genauer gesagt auf dem ehemaligen Gelände des Flughafens Athen-Ellinikon, ist aktuell ein Projekt der Superlative in Planung. Denn aus der Ruine soll schon bald eine der smartesten und modernsten Städte entstehen.

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In Griechenland läuft derzeit eines der modernsten und größten Städteprojekte Europas. Aus dem alten Flughafen Athen-Ellinikon soll in wenigen Jahren ein Stadtteil entstehen, wie es ihn so in dem südeuropäischen Land bisher nicht gab. Geplant sind Hotels, Freizeitparks, Wohnanlagen, Shopping-Malls, der größte und erste Wolkenkratzer und vieles mehr.

Aus dem alten Flughafen wird eine Smart City

Der ehemalige Flughafen Athen-Ellinikon hat eine lange Geschichte. Er wurde im Jahr 1938 eröffnet und war bis 2001 einer der wichtigsten Flughäfen Griechenlands. Zu Beginn des Jahrtausends wurde er geschlossen und durch den Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos ersetzt. Eine weitere Nutzung fand anschließend nie so richtig statt. Das Gelände wurde lediglich während der Olympischen Spiele 2004 genutzt, und im Jahr 2016 hat man dort mehr als 3500 geflüchtete Menschen untergebracht. Ansonsten blieb der Ort weitestgehend ungenutzt. Letztlich entschied man sich, das Gelände zu privatisieren, um die maroden Staatsfinanzen zu entlasten. Nun entsteht auf dem alten Flughafen Athen-Ellinikon der modernste Stadtteil des Landes – die Kosten hierfür betragen rund acht Milliarden Euro.

So soll der neue Stadtteil Ellinikon aussehen

Die Idee, aus dem alten Flughafen einen neuen Stadtteil – der zum Vorort Elliniko an der Küste gehört – zu machen, gab es bereits im Jahr 2013. Hinter dem Megaprojekt steckt die griechische Immobilienentwicklungsgesellschaft Lamda Development, die aus dem ehemaligen Flughafen einen riesigen Küstenpark mit zwei Millionen Quadratmetern Grünfläche schaffen möchte. Auf der Webseite des Projekts „The Ellinikon“ kann man bereits sehen, wie der neue und äußerst moderne Stadtteil aussehen soll.

Geplant sind ein riesiger Park, ein Jachthafen, verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, Hotels, Gesundheitszentren, Sportzentren, lange Spazierwege, Radwege, Kulturstätten, Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants, Bildungseinrichtungen und noch vieles mehr. Auch einen langen Strand soll es geben, denn der ehemalige Flughafen Athen-Ellinikon liegt direkt an der Athener Riviera. Dies soll vor allem für Touristen anlocken.

Nicht nur das Angebot an Einrichtungen soll Einheimische und Touristen anziehen, sondern auch die Architektur. Denn schaut man sich die geplanten Gebäude an, wird schnell klar, dass es sich um eine sehr futuristische Stadt handeln wird. Allerdings wird nicht alles Bestehende abgerissen. So soll beispielsweise die Abfertigungshalle aus den 1960er-Jahren erhalten bleiben und in die Smart City integriert werden.

Größter und erster Wolkenkratzer des Landes im Bau

Nahezu jede Megastadt hat einen Wolkenkratzer – Athen allerdings nicht. Das soll sich aber in wenigen Jahren ändern. Im neuen Stadtteil Ellinikon soll der „Riviera Tower“ mit einer Höhe von fast 200 Metern entstehen. Damit wäre der Wolkenkratzer nach seiner Fertigstellung das höchste Gebäude Griechenlands.

Laut Lamda Development ist ein „nachhaltiger, luxuriöser, grüner Turm in perfekter Harmonie mit der mediterranen Landschaft“ geplant. Auf 50 Etagen sollen 169 Wohnungen entstehen. Bis zum ersten Quartal des Jahres 2026 soll er fertiggestellt werden.

Ellinikon soll für Bewohner und Touristen attraktiv sein

Hinter jedem Megaprojekt stecken logischerweise auch finanzielle Überlegungen. Laut der Immobiliengesellschaft ist es das Ziel, dass aus dem neuen Stadtteil Ellinikon ein führendes Zentrum für wirtschaftliche, ökologische und innovative Entwicklung entsteht und er sich gleichzeitig zu einem wichtigen Touristenziel entwickelt. Zudem soll das Projekt voraussichtlich 2,4 Prozent zum griechischen BIP beitragen und über 14 Milliarden Euro an staatlichen Steuereinnahmen generieren. Außerdem sollen mit dem Projekt rund 85.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Bis 2026 sollen zahlreiche Gebäude fertiggestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bereits jetzt kann man den sogenannten „Experience Park“ besuchen. Dabei handelt es sich um einen 280 Hektar großen Park mit rund 500 Bäumen, 55.000 Pflanzen und diversen Ausstellungen.

Modernste und smarteste Technologien geplant

Wie bereits erwähnt, soll Ellinikon eine „smarte Stadt“ werden. Doch was bedeutet das genau? Laut den Planern sollen modernste Technologien integriert werden, darunter intelligente Bewässerungssysteme und Beleuchtungen. Auch die Konnektivität, einschließlich Wi-Fi, soll stets gewährleistet sein.

Des Weiteren sind moderne infrastrukturelle Elemente in der Planung berücksichtigt. Zudem sollen intelligente Verkehrs- und Transportmanagementsysteme sowie moderne Energieressourcenmanagementsysteme integriert werden.

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Das Ziel ist es, eine nachhaltige, grüne und vor allem soziale Stadt zu entwickeln. Die Projektverantwortlichen versprechen, dass während der Bauphase eine effiziente Handhabung und Entsorgung der bei den Abbruch- und Bauarbeiten anfallenden Materialien geplant ist. Auch versuche man, das Projekt mit möglichst geringer Belästigung der umliegenden Gebiete umzusetzen.

So vielversprechend das Projekt auch klingen mag, gibt es natürlich auch Kritik. Laut einem Bericht des „Deutschlandfunk“ ist das Projekt in der Vergangenheit zu einem Politikum geworden. Der Bürgermeister von Elliniko-Argyroupolis, Giannis Konstantatos, ist ein Befürworter des Projekts. Die politischen Gegner hingegen sehen das erwartungsgemäß anders. Die Investitionen würden demnach nur den großen Unternehmen zugutekommen, während die Bewohner beziehungsweise die Bevölkerung von diesem Luxusprojekt kaum profitieren würden. Auch innerhalb der Bevölkerung gibt es gespaltene Meinungen.

Laut der österreichischen Zeitung „DerStandard“ kritisiert die Bevölkerung von Ellinikon das Projekt, weil man nicht daran glaubt, dass der neue Stadtteil für alle bezahlbar sei. Vielmehr bezeichnen die Bewohner das Projekt als „Klein-Dubai“. Ebenfalls zitiert die Zeitung Loukas Triantis, Stadtforscher an der Aristoteles-Universität Thessaloniki. Dieser erwähnt, dass das Projekt nichts an den Problemen einer dicht bebauten und zubetonierten Stadt ändern würde. Vielmehr brauche man viele kleinere Parks und Grünflächen. Zudem sieht er die Umsetzbarkeit als ein Problem. Für die Genehmigung habe die Regierung zahlreiche Gesetze und Richtlinien ändern müssen. Auch sei die Bebauung an der Küste riskant, da diese vom steigenden Meeresspiegel und von Erosionen besonders betroffen sei.

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