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Mitten im Atlantik

Die Azoren-Insel São Miguel ist ein einziges Naturwunder

Rund um die Lagoa do Fogo (Feuerlagune) wechseln sich üppige Natur und karge Vulkanlandschaften ab
Rund um die Lagoa do Fogo (Feuerlagune) wechseln sich üppige Natur und karge Vulkanlandschaften ab Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

28. Oktober 2024, 11:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Vulkanische Krater, tiefe Lagunen und zerklüftete Küsten sind die Markenzeichen der Azoren-Insel São Miguel. Was es auf dem immergrünen Eiland im Atlantischen Ozeans zwischen Europa und Nordamerika alles zu sehen und zu entdecken gibt – TRAVELBOOK gibt einen Überblick.

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Wie die gesamte portugiesische Inselgruppe ist auch São Miguel, die Hauptinsel der Azoren, vulkanischen Ursprungs. Die Wanderwege, die zu den Kratern hochführen, bieten vielerorts spektakuläre Ausblicke. Der Riesenvulkan Sete Cidades (Sieben Städte) beherbergt die Zwillingslagunen Lagoa Verde und Lagoa Azul, die nur durch eine Brücke voneinander getrennt sind und als eines der sieben Naturwunder Portugals gelten. Vom Aussichtspunkt Mirador do Rei sieht man die eine Lagune grün schimmern und die andere blau.

Mehr Tipps und Inspirationen rund um die Azoren-Insel São Miguel gibt Redakteur Adrian Mühlroth in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:

Furnas liegt mitten im Krater

Nicht weniger beeindruckend ist das Vulkansystem Furnas, das auf der Ostseite der Insel liegt. Zwar gab es lange keinen Ausbruch mehr, doch dass der Vulkan aktiv ist, merkt man, sobald man in den gleichnamigen Kurort gelangt. Denn das Städtchen, das mitten in den Krater eingebettet ist, ist vor allem wegen seiner natürlichen Heilquellen bekannt.

Furnas Azoren
Furnas liegt mitten im Krater. An vielen Stellen steigt heißer Dampf aus der Erde. Foto: Getty Images

Ein betuchter Amerikaner baute sich hier sein eigenes Thermalbad und legte den Grundstein für einen der bekanntesten botanischen Gärten Europas. Der Park gehört heute zum Hotel „Terra Nostra“, für dessen Gäste die Heilquellen und der Park auch die ganze Nacht offen stehen. Der Garten wirkt wie eine verwunschene Oase. Hier gedeiht auch die immergrüne australische Wollemia Nobilis, der wohl seltenste Baum der Welt.

Bis zu 947 Meter hohe Lavaberge

Üppige Natur und karge Vulkanlandschaften wechseln sich an vielen Orten der Insel ab, etwa rund um die Lagoa do Fogo (Feuerlagune), die im Krater des gleichnamigen Vulkankomplexes liegt. Die Lavaberge reichen bis zu 947 Meter hoch, doch sie sind oft verhüllt von Wolken.

Lagoa do Fogo
Blick auf die Lagoa do Fogo Foto: Getty Images

Das Wetter ändert sich mehrmals am Tag

In der Tat kann sich das Wetter auf den Azoren mehrmals am Tag ändern. Das berühmte Azorenhoch hält sich dort kaum länger als einen Tag. Doch die vielen Niederschläge erweisen sich als Segen für die Flora. Auf der Insel wuchert alles, was in den vergangenen Jahrhunderten eingeführt wurde, ganz gleich von welchem Kontinent der Erde. Dies gilt für die malayische Zehrwurz ebenso wie für die japanischen Hortensien oder den wilden Ingwer, der im Himalaya heimisch ist.

Japanische Zeder
Das milde und feuchte Klima begünstigt das Wachstum von Pflanzen wie der Japanische Zeder. An manchen Stellen fühlen sich Besucher wie in einem Urwald. Foto: Getty Images

Die einzige Bedrohung sind der Mensch und sein Drang zur intensiven Landwirtschaft. Vor dem EU-Beitritt wurden im großen Stil Wiesen und Wälder in Weideflächen umgewandelt, um die Milchwirtschaft zu fördern.

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Weltspeisen

Auf Sao Miguel gibt es wahrscheinlich ungefähr so viele Rinder wie Menschen. Zumindest kann sich die Insel komplett selbst mit Rindfleisch versorgen. Ebenfalls lokal angebaut werden Ananas und Bananen. Auch sehr zu empfehlen ist ein Abstecher zur Tee-Plantage in Porto Formoso. Dort gibt es laut eigenen Angaben die einzige kommerzielle Tee-Plantage Europas.

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Headshot Adrian Mühlroth
Adrian Mühlroth Autor BOOK family

Meine persönlichen Tipps zu São Miguel

Was man unbedingt tun sollte
Wandern gehen. Sao Miguel hat viele sehr lange Rundwanderwege, die durch verlassene Dörfer, an Feldern und Steilküsten vorbei führen. Auch Wasserfälle, Seen und riesige Aquäduktsysteme sowie eine Wetterstation sind auf Wanderungen zu entdecken.

Mein persönlicher Geheimtipp
Das verlassene Hotel Monte Palace. Direkt am Miradouro de Vista do Rei steht ein 5-Sterne-Luxushotel, das nach nur 18 Monaten Betrieb geschlossen wurde und seit etwa 1990 verwaist ist. Das Gebäude war zumindest bei meinem Besuch frei begehbar. Wer sich bis auf das Dacht traut, wird mit einem fantastischen Ausblick über den Sete Cidades und die Lagoa Azul belohnt.

Was macht man am besten, wenn es regnet?
Auf São Miguel regnet es im Schnitt jeden dritten Tag im Jahr. Im Sommer zwar weniger, aber man sollte sich darauf einstellen und eine Regenjacke mitnehmen. Normalerweise dauert der Regen nicht lange an und es bleibt angenehm warm, selbst im Winter. Und wenn es doch mal unangenehm ist – einfach das nächste warme Thermalbad suchen und eine Runde entspannen.

Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?
Ponta Delgada, die Hauptstadt von São Miguel und der gesamten autonomen Region der Azoren, bietet neben einer schnieken Altstadt mit Restaurants, Cafés und Bars auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Von hier aus kommt man per Schnellstraße in kurzer Zeit zu fast allen anderen Orten auf der Insel.

Hinweis: Infos zu den Einreisebestimmungen für die autonome Region Azoren finden Sie auf der Portugal-Seite des Auswärtigen Amts.

Themen Europa Portugal
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