3. Juli 2024, 12:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wasserknappheit ist in immer mehr Urlaubsländern ein großes Thema. In Banyalbufar, einer kleinen Gemeinde auf Mallorca, wird deshalb jetzt zu drastischen Maßnahmen gegriffen: Ab Mitte Juli wird dort für 17 Stunden am Tag das Wasser abgedreht.
Anhaltende Trockenheit ist schon seit Längerem ein großes Problem in beliebten Urlaubsländern. Das belastet nicht nur die Einwohner, sondern auch Touristen müssen die Restriktionen hinnehmen. Der Bürgermeister der Gemeinde Banyalbufar auf Mallorca hat nun aufgrund des „extremen Notfalls“ entschieden, die Wasserzufuhr drastisch zu regulieren.
Fast den ganzen Tag kein Wasser
Ab dem 15. Juli müssen sich die Bewohner und Touristen der mallorquinischen Gemeinde Banyalbufar auf harte Zeiten einstellen. Denn ab diesem Tag, so steht es auf der offiziellen Webseite der Gemeinde, gibt es nur noch sieben Stunden Wasser pro Tag aus den Hähnen. Genauer gesagt wird es von 23 Uhr bis 16 Uhr, also 17 Stunden lang, keine Wasserversorgung geben. Wer duschen, etwas waschen etc. möchte, kann das lediglich von 16 Uhr bis 23 Uhr erledigen. Die Restriktionen gelten für das komplette kommunale Netz. Die Regelung soll so lange gelten, bis eine Verbesserung der Situation in Sicht ist.
Der Grund für diese Maßnahmen liegt auf der Hand. Aufgrund der Wasserknappheit beziehungsweise -krise sieht sich die Gemeinde gezwungen, Wasser einzusparen. Zudem sind die hohe Nachfrage und der ständig wachsende Verbrauch entscheidende Faktoren. Tanklastwagen können diese laut einem Bericht des „Mallorca Magazins“ nicht mehr ausreichend bewältigen und kommen der Nachfrage nicht mehr hinterher. Weitere Gründe für die Maßnahmen sind die instabile Haushaltslage aufgrund der stetig wachsenden städtischen Ausgaben für die Wasserlastwagen und die Reduktion der natürlichen Wasserressourcen.
Auch interessant: Hotels an beliebtem Reiseziel müssen Touristen abweisen
Klare Regelungen beim Wasserverbrauch festgelegt
Auch wenn die Wasserversorgung in Banyalbufar zwischen 16 Uhr und 23 Uhr gewährleistet wird, heißt das noch lange nicht, dass die Einwohner nach Belieben Wasser nutzen können. Die Gemeinde hatte bereits vor einigen Monaten eine „Wasserobergrenze“ für die Menschen dort erlassen. Diese belief sich zunächst auf 150 Liter pro Kopf, wurde aber schnell auf 75 Liter angepasst.
In einem Schreiben an die Bürger im April 2024 hieß es: „Wasser ist ein knappes und begrenztes Gut, und aufgrund des Mangels an Regenfällen müssen wir mehr denn je auf die Wasserversorgung achten. Die Hauptquelle, die den Kern von Banyalbufar versorgt, die Font de la Vila, führt kein Wasser mehr. Dies verschärft die Dürregefahr, die nicht nur unsere Gemeinde, sondern auch einen Großteil unserer autonomen Gemeinschaft betrifft.“
Die Obergrenze bleibt weiterhin bestehen. Auch wird eine umfassende Kontrolle des Verbrauchs durchgeführt. Bei einer Überschreitung der Wassermenge droht den Menschen die Versiegelung des Zählers. Des Weiteren ist es in Banyalbufar verboten, den Pool zu befüllen, die Gärten mit Wasser aus dem kommunalen Trinkwassernetz zu bewässern, Terrassen, Autos sowie Fassaden zu reinigen, etc.
Drastische Maßnahme In diesen Orten auf Mallorca wird Wasser rationiert und abgestellt – was Urlauber wissen müssen
Aus Angst vor Wohnungsmangel und Wasserknappheit Einwohner der Kanaren rufen zum Hungerstreik gegen Massentourismus auf!
Liefert bis zu 172 Millionen Kubikmeter jährlich Der Bodensee ist der größte Trinkwasserspeicher Europas
Nicht nur Banyalbufar auf Mallorca betroffen
Banyalbufar ist allerdings nicht die einzige Gemeinde auf Mallorca, die von der Wasserknappheit betroffen ist. Auch andere mallorquinische Dörfer mussten bereits ähnliche Maßnahmen ergreifen. Bereits Ende Januar 2024 informierte die Gemeinde Valldemossa die Menschen darüber, dass sich die Preise pro genutztem Kubikmeter Wasser ändern. Das heißt: Je mehr Wasser man verbraucht, desto teurer wird der Preis pro Kubikmeter.
Auch weiter östlich auf der Insel musste die Gemeinde Artà ähnliche Maßnahmen ergreifen. Dort ist es seit Juni 2024 unter anderem verboten, Trinkwasser zur Gartenbewässerung, zum Füllen von Schwimmbädern und zum Reinigen von Terrassen oder Autos zu nutzen. Außerdem dürfen die Bewohner und Touristen dort maximal 117 Liter Wasser pro Tag verbrauchen.