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Austragungsort des ESC

Unterschätzte Stadt! Was Basel für Reisende zu bieten hat

Basels Innenstadt mit dem Münster
Basels Innenstadt am Rhein mit dem Münster Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

22. April 2025, 10:10 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Basel ist dieses Jahr zwar Gastgeber des ESC, wird von Reisenden aber meist links liegen gelassen. Dabei ist die Stadt nicht nur architektonisch ein Highlight. TRAVELBOOK verrät, warum sich eine Reise dorthin nicht nur zum ESC lohnt.

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Basel ist mit über 200.000 Einwohnern aus fast 170 verschiedenen Nationen nach Zürich und Genf die drittgrößte Stadt der Schweiz. Vom 11. bis 17. Mai ist die dortige St. Jakobshalle, in der schon Pop-Größen Konzerte gaben oder ATP-Tennisturniere ausgetragen wurden, Hauptveranstaltungsort des Eurovision Song Contest (ESC). Mit viel Sichtbeton, klaren Linien und einem überhängenden Dach mitten im Grün am südöstlichen Rand von Basel ist das Bauwerk ein bedeutendes Beispiel des Brutalismus der 1970er Jahre in der Schweiz.

Architektonische Highlights

Wer aber mit der Architektenbrille auf der Nase nach Basel kommt, wird auf dem Stadtplan neben der St. Jakobshalle noch viele weitere Punkte markieren. Denn Basel gilt als die Architekturhauptstadt der Schweiz.

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Mit dreizehn Trägern des Pritzker-Preises, einer renommierten Auszeichnung für Architekten, die in Basel oder der näheren Umgebung gebaut hätten, wirbt das Stadtmarketing. Interessierte an Kunst und Kultur finden zudem eine weite und vielseitige Museumslandschaft vor. Hierzu zählt natürlich auch das Schweizerische Architekturmuseum.

St. Jakobshalle in Basel
St. Jakobshalle: Die Multifunktionshalle ist Hauptveranstaltungsort des 69. Eurovision Song Contest, der vom 11. bis 17. Mai 2025 in Basel stattfindet Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Höchstes Gebäude der Schweiz

So steht auch das höchste Gebäude der Schweiz nicht etwa in Zürich oder der „Bundesstadt“, also Hauptstadt Bern, sondern in der Stadt am Rhein. Der 2022 erbaute Roche-Turm 2, Doppelturm-Bürogebäude eines Pharmakonzerns, bringt es auf 205 Meter und löste vor drei Jahren den ersten Roche-Turm als Rekordhalter ab.

Entworfen wurde das Gebäude von den Architekten Herzog & de Meuron. Es steht nur wenige Meter von der Flaniermeile am Rheinufer entfernt in direkter Nachbarschaft der alten Arbeitersiedlungen.

Industrie, Kunst und Architektur sind in Basel untrennbar miteinander verbunden. Das Museum Tinguely, designt vom Schweizer Architekten Mario Botta, liegt neben dem Hauptsitz „der Roche“. So nennen die Basler den Pharmagiganten Roche, der das Museum auch betreibt.

Benannt ist das Haus nach Jean Tinguely, dem Basler Künstler, der aus Schrott riesige Maschinenskulpturen erschuf. Deren Zweck besteht allein darin, keinen Zweck zu haben. Ein Blick ins Innere lohnt.

Die Gebäude des Pharmariesen Roche
Die Gebäude des Pharmariesen Roche zählen zu den höchsten und markantesten der Schweiz Foto: Geraldine Friedrich/dpa-tmn

Noch immer ein Schmuddel-Image

Das Betriebsgelände des ebenfalls in Basel ansässigen Roche-Wettbewerbers Novartis mit seinen Büro- und Laborgebäuden liest sich wie ein Who’s who der internationalen Architektur. Neben Herzog & de Meuron sind dort Frank Gehry, Richard Serra und Sanaa vertreten.

Die Industrie hat aber auch gehörigen Anteil daran, dass Basels Image noch immer eher schmuddelig ist. Die Historie als Standort der Textil-, Farb- und Chemiebranche ist lang, die Wirtschaft nach wie vor präsent. Noch immer assoziiert man Basel mit grauen Autobahnwindungen und rauchenden Schloten. Da fällt es vielen Urlaubern leicht, auf dem Weg nach Süden, einfach schnell weiter Richtung Italien zu düsen.

Im Rhein kann man heute schwimmen

Doch mittlerweile ist der Rhein so sauber, dass man bedenkenlos darin baden kann. Regelmäßig in der Badesaison würde die Wasserqualität an drei verschiedenen Stellen überprüft, sagt Yves Parrat. „Die Messungen ergeben, dass man sich bei klarem Wasser bedenkenlos im Rhein erfrischen kann“, betont der Kantonschemiker des Gesundheitsdepartements von Basel-Stadt. 

Es gibt mehrere ausgewiesene Schwimmzonen, eine davon am Tinguely-Museum, und Rheinbäder. Kostenlos bei der Touristen-Info am Barfüsserplatz ausleihen kann man sich wasserdichte Beutel, falls man sich im Fluss treiben lassen möchte.

Ein Junge springt von einem Sprungturm in den Rhein
Ein Sprung in den Rhein ist problemlos möglich – hier im Strandbad Rheinfelden, etwa zwanzig Kilometer östlich von Basel. In der Stadt selbst kann man an ausgewiesenen Stellen baden Foto: Geraldine Friedrich/dpa-tmn

Wer erstmals die Innenstadt besucht, ist auch vom mittelalterlichen Flair um Markt- und Barfüsserplatz überrascht. Im roten Rathaus, das mit seiner Fassadenmalerei ein Blickfang ist, tagt die Basler Regierung samt Parlament. Von der Terrasse des nah gelegenen Münster ist der Blick auf Fluss und das rechtsrheinische Kleinbasel wunderbar. Hier macht der Rhein seinen berühmten Knick nach Osten Richtung Bodensee. 

Sponsoring durch Pharmaindustrie und Banken

Ebenfalls auf dem Münsterhügel ist in der Barfüsserkirche das Historische Museen Basel untergebracht. Dieses beleuchtet die Identität der Stadt kulturgeschichtlich. Sie liegt an der Schnittstelle der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs.

Geradezu opulent und nur wenige Gehminuten entfernt ist das Kunstmuseum. Es besteht aus einem Altbau und einem mit diesem unterirdisch verbundenen Neubau, der 100 Millionen Schweizer Franken gekostet haben soll. Von den alten Meistern wie Holbein, Rembrandt und Rubens über die klassische Moderne mit Gauguin, van Gogh, Pablo Picasso bis zu Roy Lichtenstein und Andy Warhol hängen sie dort alle. Und auch das geht nur mit Sponsoring durch Pharmaindustrie und Banken.

Altbau des Kunstmuseums in Basel
Im Altbau des Kunstmuseums Basel hängen Werke der alten Meister. Foto: Geraldine Friedrich/dpa-tmn

Aber natürlich werden sie in Basel auch bedient, die Industrieromantiker. Dazu aufsuchen müssen sie etwa das etwas außerhalb gelegene Dreispitz-Areal. Dort befand sich einst das Zoll-Freilager für die Basler Industrie.

Heute hat sich zwischen in die Jahre gekommenen Fabrikgebäuden und stillgelegten Gleisen eine bunte Mischung aus Ateliers, Hochschulen, Architekturbüros und Museen angesiedelt. Darunter etwa das Haus der elektronischen Künste, das sich mit gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Medien und digitaler Kunstformen beschäftigt. Oder auch das 2024 eröffnete Kunsthaus Baselland für zeitgenössische Kunst. Wer an Basel auf der Autobahn nur vorbeirauscht, erahnt von all dem nichts.

Die Fondation Beyeler
Die Fondation Beyeler, inmitten eines Naherholungsgebietes gelegen, hat klassische Moderne und Gegenwartskunst zum Thema und beherbergt über 400 Werke von fast 100 Künstlern Foto: Geraldine Friedrich/dpa-tmn
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Weitere Infos für Basel-Urlauber

Anreise und Nahverkehr

Basel ist per ICE erreichbar. Mit dem Auto nach Basel benötigt man etwa ab Berlin rund neun, ab Köln fünf und Stuttgart drei Stunden. Mit einer gebuchten Übernachtung erhält man die Baselcard, die zur kostenlosen Fahrt mit Bus und Tram berechtigt. Damit kommt man auch zum halben Eintrittspreis in Museen.

Übernachten

Unterkunft: Die Jugendherberge Basel liegt am Rand der Altstadt und bietet auch Doppel- und Familienzimmer. Mit dem deutschen Jugendherbergsausweis spart man ein paar Franken. Von den Architekten Herzog & de Meuron gestaltet wurde das Boutiquehotel „Volkshaus Basel“; nach dem Entwurf der Baseler Diener & Diener Architekten entstand das „Arthouse Basel“. Preislich etwas günstiger ist das „Hotel D“, das in Rheinnähe zudem günstig zwischen Kleinbasel und Großbasel liegt.

Das aktuelle Wetter

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Touren/Aktivitäten

Roche bietet über Basel Tourismus kostenlose Turm-Besichtigungen. Eine Novartis-Campus-Führung kostet 28 Franken. Eine Übersicht über die Museen in Basel und Umgebung verschafft Basel Tourismus auf seiner Website. Spartipp: Viele Basler Museen verlangen am ersten Sonntag eines Monats keinen Eintritt (gilt nicht für Sonderausstellungen).

Basel auf der Karte

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