27. November 2024, 11:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Berat in Albanien blickt zurück auf eine mehr als 2400-jährige Geschichte und gilt vielen als die schönste Stadt des Landes. Um ihren Beinamen, die „Stadt der tausend Fenster“, rankt sich eine skurrile Legende. TRAVELBOOK nimmt Sie mit auf eine Entdeckungstour und verrät, was Sie vor Ort unbedingt gesehen haben sollten.
Etwa 120 Kilometer entfernt von der albanischen Metropole Tirana liegt eine Stadt, die in zahllosen Reiseberichten im Netz als die wohl schönste des ganzen Landes besungen wird. Die Rede ist von Berat, einem Ort, der auf eine mehr als 2400-jährige Geschichte zurückblicken kann. Berühmt gemacht hat sie aber ihr Beiname, denn Berat ist auch bekannt als die „Stadt der tausend Fenster“. Sowohl von christlichen als auch muslimischen Einflüssen geprägt, erwartet Besucher hier eine Reise in die Vergangenheit.
Heute eine Stadt mit etwa 40.000 Einwohnern, wurde Berat laut der Seite „Albanian Getaway“ im 4. Jahrhundert vor Christus als griechische Siedlung gegründet. Verschiedene Mächte wie zum Beispiel die Osmanen hinterließen später im Laufe der Jahrhunderte in der schönen Stadt am Osum-Fluss ihre Spuren. Malerisch gelegen in der nach dem Gewässer benannten Schlucht, die die größte des ganzen Landes ist, träumt der Ort seitdem vor sich dahin. Doch spätestens, seit Albanien unter Reisenden immer wieder als der Geheimtipp in Europa gehandelt wird, erlebt auch die „Stadt der tausend Fenster“ einen Besucher-Boom.
Skurrile Fenster-Legende
Der romantische Beiname bezieht sich auf den einmaligen Anblick, denn die Häuser in Berat scheinen tatsächlich besonders viele Fenster zu haben. Die Seite „Feel Albania“ erzählt eine skurrile Legende um deren Geschichte. Demnach überlegten die Bürger von Berat in längst vergangenen Zeiten einst, wie man mehr Besucher in die Stadt locken könne, um so dem Handel auf die Sprünge zu helfen. Also beschloss man, dass jeder Bürger genau fünf Fenster in sein Haus bauen sollte, damit es am Ende insgesamt 1000 wären. Ein Mann aber errichtete sich ein Haus mit sechs Fenstern, was die anderen Bewohner des Ortes furchtbar erzürnte.
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Mit Gewichten beschwert warfen sie ihn demnach in den Osum-Fluss und beschlossen, niemals wieder über das 1001. Fenster in Berat zu sprechen. Stattdessen erlangte der Ort in der Folge tatsächlich Ruhm als „Stadt der tausend Fenster“. Irgendwann rächte sich aber der Sohn des Ermordeten, indem er das Geheimnis preisgab. Das führte in der Folge aber nicht zu einem Imageschaden, sondern zu noch mehr Besuchern, denn jeder wollte nun das 1001. Fenster in Berat finden.
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Unesco-Welterbe und Museumsstadt
Bereits 1961 wurde Berat aufgrund seiner jahrtausendealten Geschichte und seiner Schönheit zu einer Museumsstadt erklärt. Seit 2008 steht sie zudem unter dem Schutz des Unesco-Welterbe-Status. Interessant sind für Besucher vor allem die beiden historischen Viertel Gorica und Mangalem. Ersteres ist christlich geprägt, letzteres muslimisch. Der Osum-Fluss trennt die beiden Stadtteile zwar voneinander, doch sie sind dennoch über eine steinerne Brücke mit sieben Bögen miteinander verbunden, welche man 1780 erbaute.
In der Stadt selbst findet man als Sehenswürdigkeiten nicht nur die antiken Viertel, sondern auch einige Kirchen und die Überreste der sogenannten „Roten Moschee“. Der sprichwörtliche Höhepunkt ist aber die alte Burg über Berat, von der heute nur noch Ruinen erhalten sind. Dennoch leben innerhalb ihrer Mauern laut der offiziellen Tourismusseite der Stadt immer noch Menschen. Die Burg stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert und ist die größte in ganz Albanien. Innerhalb ihrer Mauern befindet sich auch noch die antike Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit.
In den kopfsteingepflasterten Straßen erwarten Besucher unzählige Läden, Restaurants und Cafés. Ein beliebter Aussichtspunkt für Blicke über die Stadt und Sonnenuntergangs-Bilder ist der Hügel im Gorica-Viertel. Hier sind laut der Tourimuswebseite die Kosten für Übernachtungen auch geringer, da Gorica nicht so stark überlaufen sei wie Mangalem. Vom historischen Kern der Stadt ist man hier dennoch maximal zehn Fußminuten entfernt. Wer noch mehr von der Gegend sehen möchte, erkundet die Osum-Schlucht beispielsweise beim Klettern oder Rafting. Willkommen in Berat, der malerischen „Stadt der tausend Fenster“.