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Darkwoods in British Columbia

Wussten Sie, dass Kanada auch einen Schwarzwald hat?

Darkwoods
Die Darkwoods in Kanada sind ein einzigartiges Naturschutzgebiet, das ein deutscher Adliger einst nach seinem Lieblingsgebirge, dem Schwarzwald, benannte Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

24. Februar 2024, 13:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mitten im Kalten Krieg kaufte ein deutscher Adliger eine riesige Fläche Land in Kanada, die er Darkwoods nannte – eine Referenz an sein geliebtes Heimatgebirge, den Schwarzwald. Bis heute ist es ein unschätzbar wertvoller Lebensraum für zahllose Pflanzen- und Tierarten. TRAVELBOOK verrät, was es dort zu sehen gibt, und wie Sie den kanadischen Schwarzwald besuchen können.

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Im Süden der kanadischen Provinz British Columbia liegt eine größtenteils unberührte Wildnis, die auf einer Fläche von fast 70.000 Hektar hauptsächlich mit dichtem, gesunden Wald bedeckt ist. Ein einzigartiges Naturschutzgebiet, das zahllosen teils bedrohten Tier- und Pflanzenarten ein unersetzliches Refugium ist, und in dem der Mensch allerhöchstens eine Nebenrolle spielt. Und dennoch ist es auch die Geschichte eines Mannes, die diesen Ort so besonders macht. Denn er ist heute bekannt unter der Namen Darkwoods – oder auch der „Kanadische Schwarzwald“.

Diesen Beinamen haben wohl vor allem internationale Medien ihm verliehen, und dennoch gibt es eine Verbindung zu dem riesigen Gebiet aus Wäldern, Bergen und Gewässern mit dem echten Schwarzwald. Denn laut dem Goethe-Institut war es der deutsche Adlige Herzog Carl von Württemberg, der den Darkwoods ihren Namen gab. Demnach suchte dieser inmitten des Kalten Krieges im Jahre 1967 einen sicheren Zufluchtsort für sich und seine Familie. Und fand ihn in der abgelegenen Natur von British Columbia.

42 Jahre in deutscher Hand

Herzog Carl erwarb die Darkwoods, damals ein 55.000 Hektar großes Gebiet, und benannte es nach seinem geliebten Heimatgebirge, dem Schwarzwald. Seiner umsichtigen Bewirtschaftung ist es zu verdanken, dass die Fläche heute noch ein wichtiger Zufluchtsort für teils bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist. So finden sich hier unter anderem die letzten Bergkaribus in ganz Kanada, eine nordamerikanische Gattung der Rentiere. Auch für die weißstämmige Zirbelkiefer ist der kanadische Schwarzwald heute eines der letzten natürlichen Heimaten.

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Rund 70 Prozent des Gebiets sind von dichtem Wald bedeckt, und wahrscheinlich erinnerten die Darkwoods Herzog Carl auch darum so sehr an den Schwarzwald. 2008 gab er, mittlerweile über 70, das Gebiet nach 42 Jahren erfolgreicher Bewirtschaftung an Kanada zurück. Genauer gesagt an die Umweltschutzorganisation „Nature Conservancy Canada (NCC)“. Darkwoods ist mittlerweile Teil eines Netzwerks aus Naturschutzgebieten und Parks, die insgesamt eine Fläche von mehr als 100.000 Hektar umfassen. Dem NCC zufolge misst der kanadische Schwarzwald nach einer Erweiterung im Jahr 2019 heute alleine 69.000 Hektar.

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So können Sie Darkwoods besuchen

Laut Angaben der Gesellschaft dauerten die Verhandlungen mit Herzog Carl drei Jahre lang, bis man schließlich 2008 die bis dahin größte private Landübernahme und Unterschutzstellung in der kanadischen Geschichte realisieren konnte. In den riesigen Darkwoods finden sich demnach fast 40 Tierarten, die mehr oder weniger bedroht sind. Doch zugegeben, ein Paradies für den Menschen ist der kanadische Schwarzwald nicht.

Das liegt vor allem daran, dass der Sommer hier nur etwa sechs Wochen lang dauert. Frühling und Herbst währen jeweils einen Monat, sodass den Großteil des Jahres über Winter herrscht. Dennoch sind die Darkwoods für Besucher jedes Jahr für einen kurzen Zeitraum von Juli bis September zugänglich. Interessierte können auf der offiziellen Webseite des NCC eine Aufenthaltsgenehmigung für das Naturschutzgebiet herunterladen. Erlaubt sind auf dem Gelände unter anderem verschiedene Aktivitäten wie wandern, Skifahren oder angeln.

Da es sich um eine verwaltete Wildnis handelt, gibt es in den Darkwoods keinerlei markierte Wege. In den verschiedenen Habitaten, die der kanadische Schwarzwald umfasst, fühlen sich unter anderem Bär, Puma, Luchs und Elch wohl. Nicht zuletzt ist das Naturschutzgebiet auch ein gigantischer CO₂-Speicher, bindet laut Angaben des NCC zwei Millionen Tonnen des Schadstoffes. Das entspricht dem jährlichen Ausstoß von mehr als einer halben Million Kanadiern. Ein Lebensraum also, den es um jeden Preis zu erhalten gilt. Und der seinen Namen einem deutschen Grafen und dessen Heimatgebirge verdankt.

Themen Kanada Nordamerika
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