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Das steckt hinter dem Reisetrend „Detour Destinations“

Brescia liegt im Reisetrend Detour Destinations
Eine wunderschöne Stadt in Italien, die vor lauter Mailand-Manie oft übersehen wird. Ein Reisetrend rückt nun sie und weitere „Detour Destinations“ in den Fokus. Foto: Getty Images

25. Oktober 2024, 10:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Online-Reisebüro Expedia und das Ferienwohnungsportal FeWo-Direkt haben auf Basis einer umfangreichen Datenanalyse und von Umfrageergebnissen mehrere Reisetrends ermittelt, die demnach im Jahr 2025 die Reiseentscheidungen der Menschen auf der ganzen Welt beeinflussen werden. Einer davon nennt sich „Detour Destinations“, und man könnte ihn kurz zusammengefasst vielleicht als Gegenbewegung zum vielerorts beobachteten Overtourism bezeichnen. TRAVELBOOK stellt ihn vor.

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„Detour Destinations“ bedeutet wörtlich übersetzt etwa „Umweg-Reiseziele“. Die Bezeichnung gilt einem Reisetrend, der entsprechend Orte in den Fokus nimmt, die vor den ganz beliebten Reisezielen gemeinhin in den Hintergrund rücken – und das oft zu Unrecht. Zumal es ja auch eigentlich bereits für sie spricht, dass sie „weniger bekannt und weniger überlaufen sind als berühmte Touristenhotspots“. So ist es in einer aktuellen Veröffentlichung zu „Unpack ‘25“, einer aktuellen datenbasierten Reisetrend-Analyse von Expedia und FeWo-Direkt, nachzulesen.

Das steckt hinter dem Reisetrend Detour Destinations

Wohl viele Menschen haben bereits die Erfahrung gemacht, dass sie über oftmals unfreiwillige Umwege an durchaus sehenswerte Plätze gelangt sind. Im Sinne des Reisetrends Detour Destinations sind solche Besuche keine Zufälle mehr. Einige Vorteile davon, touristische Hauptrouten zu verlassen, liegen auf der Hand. So gibt es in Detour Destinations die verschiedenen Probleme, die sich speziell in von Overtourism betroffenen Orten ergeben (z. B. Gedränge, eine überlastete Infrastruktur, erhöhtes Müllaufkommen), deutlich weniger oder gar überhaupt nicht. Auch die Preise sind dort gemeinhin günstiger als in ausgesprochenen Urlauberhochburgen. Das alles bedeutet übrigens keineswegs, dass es sich bei Detour Destinations um Notlösungen handelt. Sie bieten durchaus kulturelle und architektonische Erlebnisse, und auch die kulinarischen Bedürfnisse kommen sicherlich nicht zu kurz.

So wurde das Interesse an Detour Destinations ermittelt

Für den „Unpack ‘25“-Reisetrend-Report haben Expedia und FeWo-Direkt gemeinsam eine Vielzahl von Nutzerdaten und daneben die Ergebnisse aus Umfragen mit rund 25.000 Teilnehmern ausgewertet. Einer der so ermittelten Trends, die demnach die Entscheidungen Reisender im bevorstehenden Jahr beeinflussen wird, zeigte sich demnach in einem global wachsenden Interesse an speziell zehn Destinationen, die sich jeweils in der Nähe eines berühmten Touristenmagneten befinden. Sie werden als „Detours“ (auf Deutsch „Umwege“) der entsprechenden Nachbarstädte vorgestellt.

An erster Stelle unter diesen Detour Destinations findet sich das kaum zwei Autostunden von Paris entfernte Reims ein. Die Stadt ist von einer Vielzahl architektonischer Sehenswürdigkeiten durchzogen, einige davon stehen im Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Doch besonders bekannt ist sie für die Region, in der sie sich befindet – oder besser gesagt: für den berühmten Schaumwein aus der Champagne-Ardenne. Sicherlich kennen Sie die Champagner-Häuser Veuve Clicquot und Taittinger? Jetzt wissen Sie auch, wo sie beheimatet sind. Auch kulinarisch kann Reims mit der weltberühmten französischen Hauptstadt durchaus mithalten.

Reims, eine der ermittelten Detour Destinations
Die Weinberge von Reims erstrecken sich rund um die Stadt, über Hügel und Täler Foto: Getty Images

Wie die Datenanalyse zeigte, manche einige Reisende die sogenannten Detour Destinations zu ihrem primären Reiseziel. Andere besuchen sie zumindest im Rahmen einer Reise an die noch bekannteren Orte in der Umgebung.

Die zehn wesentlichen Detour Destinations laut „Unpack ‘25“:

  1. Reims, Frankreich – Detour von Paris
  2. Brescia, Italien – Detour von Mailand
  3. Cozumel, Mexiko – Detour von Cancún
  4. Santa Barbara, Kalifornien, USA – Detour von Los Angeles
  5. Waikato, Neuseeland – Detour von Auckland
  6. Girona, Spanien – Detour von Barcelona
  7. Fukuoka, Japan – Detour von Tokio
  8. Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate – Detour von Dubai
  9. Krabi, Thailand – Detour von Phuket
  10. Canmore, Alberta, Kanada – Detour von Calgary
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Beispiel Mexiko: Während das rund drei Autostunden entfernte Cancún bei Touristen bereits sehr beliebt ist, lockt die „Detour“ Cozumel mit mehr Ruhe
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Der Trend ist nicht für jeden etwas Neues

Nun sollte man vielleicht einschränken dazusagen, dass nicht alle der genannten Detours wirklich (noch) Geheimtipps sind. Die thailändische Provinz Krabi etwa, die im Sinne des vorgestellten Reisetrends eine weniger überlaufene Empfehlung gegenüber der berühmten Insel Phuket sein soll, hat gebietsweise längst selbst mit Massentourismus und seinen Begleiterscheinungen zu kämpfen.

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Grundsätzlich ist die Idee, zum Besuch weniger bekannter Reiseziele anzuregen, sicherlich keine schlechte. Wobei auch hier der Einwand erlaubt ist, dass viele Urlauber dies schon vorher versucht haben – bevor es als Reisetrend erklärt und mit „Detour Destinations“ benannt wurde. Wer nun noch einen Schritt weiterdenken will, der hält von den aktuell beworbenen Detours erst einmal Abstand – denn nun drohen natürlich diese, zu den nächsten Touri-Hotspots zu werden – und sucht sich selbst ein reizvolles Reiseziel jenseits der altbekannten.

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