13. Januar 2025, 17:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Museen, Mode, Mailand! Als führende Kultur- und Modemetropole ist Mailand weltbekannt – und zieht aus diesem Grund auch jährlich Millionen von Besuchern an. Doch wer Lust auf italienisches Flair und beeindruckende Architektur hat, muss sich nicht zwangsläufig den Touristenmassen anschließen. Nicht weit von Mailand entfernt wartet die norditalienische Hauptstadt Turin auf Fans der italienischen Kultur. TRAVELBOOK stellt die weniger überfüllte Alternative zur berühmten Metropole vor.
Ob das Essen, die Kultur oder die Mode: Es gibt viele Gründe, eine Reise nach Mailand zu buchen. Dass die Stadt stets mehr als gut besucht ist, ist keine Neuigkeit. Zudem gehört Mailand seit Jahren zu den teuersten Städten in Europa. Doch eine mindestens genauso schöne Alternative wartet mit Turin nur rund anderthalb Stunden entfernt.
Übersicht
Turin – Hauptstadt des Piemonts
Turin, die Hauptstadt der Region Piemont, liegt im Nordwesten Italiens rund hundert Kilometer südwestlich von Mailand entfernt. Da sich die Region ganz in der Nähe der Alpen befindet, sind neben Ausflügen ins Stadtzentrum auch Ski- und Wandertouren im nahegelegenen Gebirge möglich. Die ideale Reisezeit für Turin liegt zwischen März und September. In diesen Monaten lassen sich die verwinkelten Gassen und eleganten Bauten im Stadtzentrum am besten ohne Regenschirm erkunden.
Bekannt ist die Stadt vor allem für Fußball und die Automobilindustrie, doch sie hat noch einiges mehr zu bieten. Dazu zählen historischen Bauten aus der Zeit der italienischen Monarchie, malerische Straßen, außergewöhnliche Aussichtspunkte und spannende Museen.
Die schönsten Orte in Turin
Turiner Dom
Eher schlicht im Vergleich zu Mailänder Dom aber dennoch beeindruckend ist der Turiner Dom auf der Piazza Castello, auch als Cattedrale di San Giovanni Battista bekannt. Im 15. Jahrhundert erbaut, zeigt das Bauwerk mit der weißen Marmorfassade Elemente des Barocks und der Renaissance. Zugleich befindet sich in der Kapelle des Doms das berühmte „Turiner Grabtuch“ Sindone di Torino, das von zahlreichen Pilgern als Grabtuch Jesus gehandelt wird.
Auch wenn Wissenschaftler noch heute untersuchen, ob Jesus wirklich in das Leinentuch gewickelt wurde, lohnt sich ein Besuch der Kathedrale bereits alleine der Baukunst wegen. Die Piazza Castello bietet neben historischen Gebäuden auch eine Vielfalt an Restaurants und Kaffeehäusern, die zum Verweilen einladen. Am Abend beleben die zahlreichen Studenten das Stadtzentrum und sorgen für eine pulsierende Stimmung.
Palazzo Reale
Ebenfalls auf der Piazza Castello gelegen befindet sich auch der Palazzo Reale. Der im 17. Jahrhundert erbaute Palast diente bis in die 1950er-Jahre als Residenz der Familie Savoyen, der Herrscher des Königreichs Sardinien. Heute beherbergt das Schloss im Barockstil die königlichen Museen, in denen sich die prunkvollen Säle und Gemächer der Monarchen bewundern lassen. Zugleich finden hier regelmäßig Wechselausstellungen statt. Auch ein spontaner Besuch der Museen ist im Normalfall möglich, da selbst die bekannteren Sehenswürdigkeiten der Stadt nicht allzu überfüllt sind.
Mole Antonelliana
Bei einer Reise nach Turin darf ein Besuch des bekanntesten Wahrzeichens der Stadt nicht fehlen. Während in Mailand besonders der Torre Velasca und die Gebäude im Viertel Porta Nuova als architektonische Highlights gelten, ist es in Turin die Mole Antonelliana, die mit ihrer Höhe von 170 Metern ein eindrucksvoller Konkurrent ist.
Ursprünglich als Synagoge in den Jahren 1863 bis 1889 geplant, beherbergt das Gebäude heute das nationale Filmmuseum. Zugleich bietet das pavillonartige Wahrzeichen eine Aussichtsplattform, die einen Rundblick auf die Stadt ermöglicht. Dabei ist bereits der Weg hinauf ein echtes Abenteuer: Ein freischwebender Glasfahrstuhl transportiert die Gäste auf die 85 Meter hohe Aussichtsplattform.
Einkaufsstraße Via Roma
Wer sich nach den eleganten Einkaufsstraßen Mailands sehnt, findet in Turin mit der Via Roma im Stadtzentrum ein passendes Pendant. In der berühmtesten Einkaufs- und Flaniermeile der Stadt kommen Shopping-Fans ganz auf ihre Kosten. Neben erschwinglichen Bekleidungsgeschäften haben in der rund zwölf Kilometer langen Straße auch diverse Luxus-Boutiquen ihren Platz. Wer eine Pause vom Einkaufen braucht, kann einen Zwischenstop in den zahlreichen Cafés rund um die Meile einlegen.
Lingotto-Gebäude
Wer Lust auf einen außergewöhnlichen Ausflug hat, kann sich auf den Weg nach Lingotto machen. Hier befindet sich das ehemalige Fiat-Werk, das 1916 durch den Architekten Giacomo Mattè-Trucco entworfen wurde. Das Besondere: Eine Rampe, auf der die Autos damals zwischen den Produktionsschritten transportiert wurden, zieht sich durch das gesamte Gebäude. Auf dem Dach des Werkes findet sich schließlich eine ovale Rennstrecke wieder, die heute besichtigt werden kann. Um auf das Dach der ehemaligen Fabrik zu gelangen, nehmen Sie den Aufzug im benachbarten Kunstmuseum Pinacoteca Agnelli.
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Anreise nach Turin
Von Deutschland aus ist Turin in circa in vier Flugstunden erreichbar. Wer mehr Zeit hat, kann ebenfalls per Auto oder Bahn anreisen. Hier liegt die Reisedauer bei ungefähr neun Stunden. Geschickt geplant fahrt die Strecke dabei unter anderem am Gardasee, Comer See oder Luganersee vorbei. Da Turin längst nicht so touristisch geprägt ist wie andere italienische Städte, sind auch die Preise deutlich günstiger als in Mailand. Um die Stadt in Ruhe zu erkunden, sollten Sie mindestens drei Tage einplanen.