26. März 2024, 14:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dieser Ort ist wahrlich erstaunlich: Denn die Hälfte des Jahres ist er ein Park, ein Eldorado für Wanderer, und die andere Hälfte – ein klarer, smaragdgrün schimmernder Bergsee. Wie das geht? TRAVELBOOK erklärt das Phänomen.
Keine Füße schlendern durch das Gras, Fische streifen die Büschel. Über die Wanderwege spaziert kein Schuh, die Brücke verläuft nicht über, sondern mitten durch das Wasser. Und wer sich der Parkbank nähert, tut es nicht, um sich daraufzusetzen, sondern: über sie hinwegzuschweben. Denn unter Wasser ist das so eine Sache mit der Schwerkraft. Ein Park unter Wasser? Zumindest für einige Monate im Jahr heißt es für Bänke, Schilder und Wanderwege rund um den Grünen See in Österreich: Land unter.
Farbe des Grünen Sees in Österreich ist eine Attraktion
Das passiert immer dann, wenn der Schnee in den Bergen taut und den See in der Steiermark mit Schmelzwasser füllt – mit kristallklarem Wasser, das durch das Grün auf dem Grund smaragdgrün schimmert. Und allein deshalb schon einen Besuch wert ist. Wie hoch der Wasserspiegel ist, hängt von der Schnee- bzw. Regenmenge ab. Aktuelle Fotos zeigen, dass der See sich dieses Jahr bereits gebildet hat.
Seit 2016 gibt es im Grünen See ein Tauchverbot
Beliebt ist der Grüne See in der Gemeinde Tragöß-Sankt Katharein in der Hochsteiermark vor allem bei Tauchern. Denn wo sonst kann man schon durch einen Unterwasserpark spazieren? Zumal die Sichtweite hier bis zu 50 Metern beträgt und man unter Wasser einen weitwinkligen Blick auf den Wald rundum und die steil aufragenden Berge genießt. Doch für Hobby-Taucher ist es nicht mehr möglich, die Unterwasserwelt des Grünen Sees zu entdecken. Denn nachdem 2015 rund 2500 Taucher den See erkundet hatten, soll sich das Gewässer nun erst mal wieder erholen. Deswegen gibt es seit 2016 ein Tauchverbot.
Auch wenn der See wie gemacht scheint, um darin zu baden – die meisten dürften es ohne Neoprenanzug nur kurz darin aushalten, den die Temperaturen liegen meist unter 8 Grad.
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Die beste Zeit, um den Grünen See zu besuchen
Die größte Tiefe erreicht der Grüne See rund um Pfingsten mit ungefähr 10 Metern, danach sinkt der Wasserstand schnell ab. Entsprechend groß ist der Ansturm an jenen Tagen, wenn er am tiefsten ist.
Im Herbst trocknet der Grüne See dann fast völlig aus. Im Spätherbst ist von ihm nur mehr ein kleiner Rest an der tiefsten Stelle übrig. Die Bank dürfte dann auch wieder getrocknet sein – und so manchem Wanderer Rast und Aussicht bieten.