17. Mai 2024, 7:19 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Weiße Traumstrände mit Granitfelsen, Palmen und türkisfarbenes Meer – das sind die Bilder, die man beim Gedanken an die Seychellen unweigerlich im Kopf hat. Sie stimmen auch, doch die Inseln im Indischen Ozean haben noch weitaus mehr zu bieten als diese Postkartenidylle. Hohe Berge mit beeindruckenden Wanderwegen zum Beispiel, die älteste Riesenschildkröte der Welt und einen prähistorischen Urwald mit einzigartigen Pflanzen und Tieren. Warum es sich sonst noch lohnt, die Seychellen zu besuchen, verrät Ihnen TRAVELBOOK-Autorin Angelika Pickardt, die schon selbst vor Ort war.
Mit dem ersten Irrglauben, dem vermutlich so mancher anhängt, wird schon beim Landeanflug auf die Seychellen aufgeräumt: Die Inseln sind nicht alle flach wie die ebenfalls im Indischen Ozean gelegenen Malediven, sondern haben einige ziemlich beachtliche Berge. Der Morne Seychellois, der höchste Berg der Inselgruppe, reicht sogar bis auf fast 1000 Meter hinauf und beeindruckt mit wilder Natur und spektakulären Felswänden. Und auch ansonsten lohnt sich ein Urlaub auf den Seychellen aus vielen Gründen. TRAVELBOOK hat sich dort mal umgesehen und neun gute Gründe gefunden, warum die Inseln auf der Urlaubs-Bucketlist ganz weit oben stehen sollten – und zwar nicht nur bei Honeymoonern und Luxusreisenden:
1. Die beste Reisezeit für einen Seychellen-Urlaub? Immer!
Auf den Seychellen kann man das ganze Jahr über gut Urlaub machen. Durch die Äquatornähe ist das Klima immer tropisch-mild, die Temperaturen liegen am Tag fast konstant bei um die 30 Grad, nachts sinken sie selten unter 25 Grad. Zwischen Dezember und Februar fällt der meiste Niederschlag, wobei es meistens nur kurze heftige Regenfälle sind, die schnell vorübergehen. Die Monate November bis März eignen sich gut zum Tauchen und Schnorcheln, weil der Wind nur schwach weht und die Sicht unter Wasser besonders gut ist. Wer segeln, surfen und/oder wandern will, sollte eher zwischen Mai und Oktober auf die Seychellen reisen, denn dann weht ein angenehmer Wind, und es ist insgesamt trockener.
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2. Ein Seychellen-Urlaub kann auch günstig sein
Wer denkt, es gäbe auf den Seychellen nur Luxushotels, liegt falsch. Zwar kann man hier in einer ganzen Reihe von exquisiten Herbergen nächtigen, was vor allem für Honeymooner weiterhin interessant sein wird, aber es geht auch weitaus günstiger. So gibt es auf fast jeder Insel sogenannte Guesthouses, die meist von Einheimischen betrieben werden. Diese sind mal wie ein Hotel aufgebaut, mal wohnt man in eigenen kleinen Villen, und der Strand ist entweder direkt vor der Tür oder nie weit entfernt. Die Preise beginnen schon ab 55 Euro pro Nacht.
3. Fast ohne Jetlag ins Paradies
Die Seychellen liegen im Indischen Ozean, in etwa zwischen Madagaskar und den Malediven. Direktflüge auf die Seychellen gibt es ab Frankfurt/Main mit Condor, der Flug dauert etwa 10 Stunden. Und bei nur einer Stunde (in der europäischen Sommerzeit zwei Stunden) Zeitverschiebung hat man nicht mal mit einem Jetlag zu kämpfen.
4. Jede Seychellen-Insel ist anders
Mahé
Mahé, die Hauptinsel, auf der man auch landet, ist bergig. Hier leben die meisten der insgesamt etwa 80.000 Einwohner, es gibt viele Hotels aller Kategorien, Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten. Und viele Autos.
La Digue
Die kleine Insel La Digue dagegen ist viel flacher, Hauptverkehrsmittel dort ist das Fahrrad, und man erreicht sie nur per Fähre. Sie gilt vielen als die schönste Insel für einen Urlaub, auch, weil man sie bequem per Rad erkunden kann und so auch versteckte Buchten erreicht. Viele Unterkünfte auf La Digue bieten einen Fahrradverleih an.
Praslin
Bei Praslin ist schon die Anreise ein Erlebnis: Mehrmals täglich fliegt eine Propellermaschine von Mahé auf die zweitgrößte bewohnte Seychellen-Insel, rund 20 Minuten dauert der Flug, der traumhafte Ausblicke ermöglicht und weniger wacklig ist, als mancher sicher befürchtet.
Auf Praslin selbst gibt es neben langen Sandstränden und kleinen Buchten eine einzigartige Attraktion zu bestaunen: den Nationalpark Vallée de Mai, ein dicht bewachsenes Tal mit Überbleibseln eines prähistorischen Waldes. In dem zum Unesco-Weltnaturerbe gehörenden Tal können Besucher auch in großer Zahl das Wahrzeichen der Seychellen bewundern: die Coco de Mer, die größte Nuss der Welt.
Silhouette
Nahezu unberührte Natur bietet Silhouette, auf der sich nur ein Gästehaus und ein Hilton-Resort befinden. Wer einen Tagesausflug plant, sollte vorher das Hotel kontaktieren und nachfragen, ob man Plätze auf der hoteleigenen Fähre buchen kann. Es lohnt sich: Silhouette hat nicht nur einen langen Traumstrand, sondern auch spektakuläre Wanderwege entlang der Küste, auf denen man den vulkanischen Ursprung der Insel gut erkennen kann. Außerdem gibt es eine Aufzuchtstation für Seychellen-Riesenschildkröten, die noch bis Anfang der 1990er-Jahre als ausgestorben galten. Zurzeit befinden sich zwei Jungtiere in der Aufzuchtstation, insgesamt gibt es inzwischen 150.
Bird Island
Die vermutlich älteste Riesenschildkröte der Welt kann man auf der winzigen Insel Bird Island bewundern. „Esmeralda“ wurde angeblich bereits 1771 geboren und wäre damit mehr als 250 Jahre alt. Ansonsten ist Bird Island, wie der Name schon sagt, Nistplatz für Tausende Seevögel, darunter die seltene Feenseeschwalbe.
Natürlich gibt es noch weitaus mehr als die erwähnten Inseln, insgesamt 115 an der Zahl. Viele davon sind jedoch schwer zu erreichen, sind im Privatbesitz, oder es befinden sich nur einzelne Luxushotels darauf. Wer in seinem Urlaub mehr von der Inselwelt der Seychellen sehen will, bucht am besten eine Bootstour. Das lohnt sich ohnehin, um die schönsten Tauch- und Schnorchelspots zu erreichen.
5. Man hat viele Strände für sich allein
Traumhafte Strände haben alle Inseln, wobei der Strand Anse Source D’Argent auf La Digue mit seinen Granitfelsen als einer der schönsten der Welt gilt, und auch Anse Lazio auf Praslin taucht regelmäßig in entsprechenden Best-of-Rankings auf. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt: Was schon allzu bekannt ist, ist auch oft recht überlaufen. Auf den Seychellen gibt es zahllose weniger oder gar nicht bekannte Traumstrände, die man oft ganz für sich alleine hat. Oder die so weitläufig sind, dass der Abstand zum Nachbar immer groß genug ist.
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6. Umweltschutz wird großgeschrieben
Die Regierung der Seychellen hat sich dem Umweltschutz verschrieben, genauso wie zahlreiche unabhängige Organisationen. Hotels und andere Unterkünfte müssen bestimmte Umweltstandards einhalten, etwa bei der Strom- und Wasserversorgung, Restaurants dürfen nur heimische Fische und Obst servieren, es soll so wenig wie möglich importiert werden. Fast 60 Prozent der Seychellen stehen unter Naturschutz, Pflanzen und Tiere, die es nur auf den Seychellen gibt, werden streng geschützt. Und auch wenn das Tourismusministerium mehr Urlauber ins Land anlocken will – ein Ziel von Massentourismus sollen die Inseln auf keinen Fall werden, dafür sorgen strikte Bauvorschriften, die eine zu enge oder hohe Bebauung verhindern. Wer auf den Seychellen Urlaub macht, kann dies also mit einem guten Gewissen tun, vom Flugzeugkerosin mal abgesehen.
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7. Die freundlichen Menschen
Das paradiesische Umfeld scheint für eine allgemeine Zufriedenheit zu sorgen, denn man sieht häufig lächelnde Menschen auf den Seychellen. Als Urlauber wird man überall freundlich empfangen, die Menschen sind sehr hilfsbereit. Ein besonders schöner Anblick: Am Sonntagnachmittag sind die Strände voll mit einheimischen Familien, die zusammen grillen, spielen und das Zusammensein bis zum Sonnenuntergang genießen.
Die heutigen Seychellois, so nennt man die Einheimischen, sind vor allem Nachfahren der einstigen französischen Siedler und von deren afrikanischen Arbeitssklaven. Die Sprache, das Seychellenkreol, ist ein lustig klingender Sprachenmix, aber auch Englisch und das klassische Französisch sind Amtssprachen, sodass man sich als Besucher gut verständigen kann. Übrigens, noch ein überraschender Fakt: Auf den Seychellen herrscht Linksverkehr. Der Grund: Nach der Kolonialisierung durch die Franzosen waren die Inseln lange Zeit britische Kronkolonie.
8. Die lokale Küche
Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte stehen auf der Speisekarte fast jedes Restaurants, und die Zubereitung ist köstlich. Probieren sollte man unbedingt ein Fischcurry. Besonders empfehlenswert: die Variante mit Oktopus und Gemüse. Auch der Vorspeisensalat mit geräuchertem Marlin und frischer Mango dürfte Fischfans begeistern. Und keine Sorge: Wer keinen Fisch mag oder sich vegetarisch ernährt, wird ebenfalls fündig.
Restaurant-Tipp auf der Hauptinsel Mahé: La Perle Noire in Beau Vallon
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9. Es ist sicher
Kriminalität gibt es auf den Seychellen kaum, und auch von terroristischen Attacken sind die Seychellen bislang verschont geblieben. Es gibt zwar Mücken, aber keine, die tropische Krankheiten wie Malaria übertragen. Auch giftige Schlangen oder andere gefährliche Tiere muss man auf den Inseln nicht fürchten. Das Auswärtige Amt warnt jedoch davor, sich zu weit auf hohe See hinauszubegeben, da „ein Risiko von Piratenangriffen und Kaperungen“ bestehe. Hai-Angriffe kommen selten vor, aber das Auswärtige Amt rät dennoch dazu, sich beim Hotel über die aktuelle Lage zu erkunden. Am besten man bleibt immer in Küstennähe im flacheren Wasser, dann ist das Risiko gering, einem Hai zu begegnen oder in Strömungen zu geraten.
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Die Seychellen auf der Karte:
Die Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband der Seychellen, von Air Seychelles und Hilton. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit