28. Oktober 2024, 16:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer im Herbst nach Dänemark fährt, den erwartet nur Regen, ein grauer Himmel und ungemütliches Wetter? Von wegen! Für unsere Autorin gibt es nichts Schöneres, als den Herbst im skandinavischen Nachbarland zu verbringen. Warum das so ist, verrät sie hier in diesem Artikel.
Buntes Laub, lange Spaziergänge, Kürbis in allen Variationen und endlich wieder schöne Wollmäntel: Der Herbst ist eine der schönsten Jahreszeiten – neben Frühling, Sommer und Winter, die alle ihren eigenen Zauber haben, aber das ist ein anderes Thema. Eine Sache, die am Herbst aber ohne Frage ganz besonders bezaubernd ist, sind die vielen Feiertage. Wer es schlau anstellt, bekommt hier noch mal das eine oder andere lange Wochenende zusammen, ganz ohne dafür zu viele Urlaubstage zu nehmen. Ein besonders schönes Reiseziel im Herbst ist für mich dabei Dänemark.
Übersicht
Wenn ich das in meinem Bekanntenkreis erzähle, ernte ich oft nur ungläubige Blicke, so festgefahren sind die anderen mit ihren Vorurteilen. Nein, im Herbst regnet es in Dänemark nicht pausenlos und entgegen mancher Behauptungen muss man sich hier auch nicht langweilen. Stattdessen hat man endlich kilometerlange Strände für sich ganz allein, an denen man Drachen steigen lassen oder auf das Surfbrett steigen kann. Warum Dänemark im Herbst sonst noch ein Highlight ist? Das erkläre ich gerne im Folgenden.
1. Goldener Herbst
Wer braucht schon kanadische Ahornwälder, wenn es nur ein paar Stunden von der deutschen Grenze entfernt die wildesten Farbspektakel gibt? Dänemark besteht ohnehin zu gut einem Viertel aus Naturgebieten; mehr als 600.000 Hektar des Landes sind mit Wald bedeckt. Besonders schön ist der Wald von Rold Skov, einer der größten Wälder Dänemarks, der im Herbst in allen Farben von Gold bis Purpur leuchtet. Hier gibt es Wanderwege, die durch märchenhafte Seen und hügelige Landschaften führen – perfekt für einen Herbsttag in der Natur!
2. Paradies für Hundebesitzer
…und Hunde! Während man an deutschen Stränden oft erst lange Fußwege in Kauf nehmen muss, bis man zu einem Hundestrand kommt, guckt einen in Dänemark niemand böse an, wenn die Vierbeiner frei am Strand herumlaufen. Besonders im Herbst, wenn die Hauptsaison vorbei ist, kann man die Strände fast für sich allein haben. Für Hundebesitzer, die trotzdem einen offiziellen Hundestrand suchen: Der Hundewald in Blåvand ist ein echtes Highlight, wahnsinnig lang und direkt am Wald gelegen.
3. Everybody’s surfing in the USA? Nobody‘s Surfing here
Nicht nur am Strand ist es ruhiger – auch auf dem Wasser hat man seine Ruhe. Das freut besonders Wassersportler wie meinen Partner. Muss er sich im Sommer mit seinem Kiteboard durch die Massen von Badegästen und Touristen schlängeln, hat er im Herbst freie Fahrt. Für Anfänger oder erfahrene Kiter bietet die Küste rund um Klitmøller, auch bekannt als „Cold Hawaii“, perfekte Bedingungen. Hier treffen die Wellen des Atlantiks auf die Nordseeküste und machen die Region zu einem Hotspot für Surfer – allerdings ohne die Sommermassen!
4. Drachen steigen lassen
Man muss sich ja nicht immer auf einem Surfbrett vom Drachen ziehen lassen – auch mit den Füßen fest auf dem Boden bringt Drachen steigen riesigen Spaß. Der Strand von Rømø, der zu den breitesten in Dänemark gehört, ist perfekt dafür geeignet. Jeden September findet hier ein Drachenfestival statt, aber auch im Herbst außerhalb der Saison gibt es genug Wind für das kindliche Freizeitvergnügen.
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5. Eisbaden im Herbst in Dänemark
Wer hart im Nehmen ist und gern mal an seine Grenzen geht, kann hier auch im Herbst noch kurz ins eiskalte Wasser springen – ohne Neoprenanzug versteht sich! Eisbaden hat in Dänemark eine lange Tradition, und es gibt nichts Besseres, als danach in einer Fass-Sauna wieder aufzutauen. Besonders beliebt ist das Eisbaden in Skagen, wo man im nördlichsten Punkt Dänemarks zwischen zwei Meeren baden kann. Die Fass-Sauna an der Küste macht das Erlebnis perfekt!
6. Verlängerung der Eis-Saison – Softeis in Dänemark!
Auch wenn der Sommer vorbei ist, muss man nicht auf dänisches Softeis verzichten – mir hat es besonders die Variante mit Lakritzstreuseln angetan. Viele Eisdielen an der Westküste haben das ganze Jahr über geöffnet, wie zum Beispiel das berühmte Ismageriet in Kopenhagen oder Ishuset in Nykøbing Mors, wo man selbst im Herbst das beste Softeis des Landes genießen kann.
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7. Nirgendwo fühlt sich schlechtes Wetter so gut an
Falls es doch mal regnen sollte, geht die Welt übrigens auch nicht unter, denn wo könnte man schlechtes Wetter mehr genießen als bei den „Hygge“-Experten in Dänemark? Mit einem knisternden Kamin, flauschigen Decken und einer heißen Tasse Kakao ist das Herbstwetter plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Besonders gemütlich wird es in den typischen Ferienhäusern mit Sauna und Holzofen, die überall in Dänemark zu finden sind. Und wenn man dann noch ein gutes Buch zur Hand hat, können einem Regen und Kälte wirklich nichts anhaben!