
22. April 2025, 17:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
„Das Königreich im Himmel“ – so nennen die Menschen in Lesotho ihr Land. Was zunächst wie der Titel eines Märchens klingt, gewinnt an Glaubwürdigkeit, wenn man bedenkt, dass Lesotho auf mindestens 1400 Metern über dem Meeresspiegel liegt – an manchen Stellen sogar über 2000 Meter. Der Name trifft die Realität also erstaunlich gut. TRAVELBOOK stellt das afrikanische Land vor und zeigt, was es so besonders macht.
Mit einer Fläche von 30.360 Quadratkilometern ist Lesotho so klein, dass man es leicht übersehen könnte – zumal es vollständig vom riesigen Nachbarn Südafrika umschlossen ist. Nur etwa 270 Kilometer von Durban entfernt liegt dieses Königreich, das zwar winzig in der Fläche, aber großartig in seiner Natur ist. Hier entspringen bedeutende Flüsse wie der Oranje und der Caledon. Die Landschaft ist geprägt von tiefen Schluchten, imposanten Wasserfällen, weiten Hochplateaus und mächtigen Gebirgen – allerdings mit nur wenigen Bäumen. Das Land wird von den Drakensbergen durchzogen, die in Lesotho den Namen Maloti-Berge tragen.
Übersicht
Auch klimatisch hebt sich Lesotho von dem Bild ab, das viele mit Afrika verbinden. Der Winter – auf der Südhalbkugel zwischen Juni und August – bringt häufig Schnee mit sich. Die Temperaturschwankungen sind beachtlich: Während es tagsüber bis zu 30 Grad warm werden kann, fallen die Nächte nicht selten auf minus 15 Grad. Ebenso extrem zeigen sich die Niederschläge: Während der Sommer die meiste Feuchtigkeit bringt, bleibt der Winter weitgehend trocken.
Lesotho bietet eine vielfältige Naturlandschaft
Vor allem Naturfreunde zieht es nach Lesotho – ein Land, das einst unter dem Namen Basutoland von 1884 bis 1960 britische Kronkolonie war. Heute ist es eine parlamentarische Monarchie mit König Letsie III. als Staatsoberhaupt. Besucher können den Sehlabathebe-Nationalpark im Südosten erkunden, der mit weitläufigem Grasland und markanten Sandsteinformationen beeindruckt, oder durch die Maloti- bzw. Drakensberge wandern.
Afri-Ski in Lesotho bietet Wintersport in Afrika
Auf 3030 Metern Höhe findet sich ein besonders beliebtes Ziel für Abenteuerlustige in Lesotho. Dort kann man nämlich im Afrika-Ski Resort Skifahren. Dabei handelt es sich um das einzige kommerzielle Skigebiet der Region, welches eingebettet in die beeindruckende Landschaft der Berge liegt.
Es bietet Wintersportmöglichkeiten in einem für Afrika ungewöhnlichen Klima und richtet sich vor allem an naturbegeisterte Reisende, die das Außergewöhnliche suchen. Eine präparierte Piste mit Sessellift, ein Snowpark sowie Unterkünfte mit landestypischem Flair sorgen für ein einzigartiges Erlebnis. Bereits die Anreise über den spektakulären, nur mit Allradfahrzeugen befahrbaren Sani-Pass macht den Skiurlaub in Lesotho zu einem Abenteuer der besonderen Art.

Weitere Highlights in Lesotho
Die Hauptstadt Maseru mit rund 200.000 Einwohnern ist ein weiteres häufig besuchtes Reiseziel. Von hier aus gibt es Flugverbindungen nach Johannesburg. Zu den kulturellen Highlights zählen die historische Festung Thaba Bosiu im Nordwesten, die 185 Meter hohe Katse-Talsperre sowie der spektakuläre Sani-Pass – eine der steilsten Passstraßen der Welt. Der knapp 2900 Meter hohe Übergang überwindet auf einer Strecke von nur fünf Kilometern rund 1300 Höhenmeter. Da die Straße nicht asphaltiert ist, ist die Einreise über diesen Pass ausschließlich mit Allradfahrzeugen erlaubt.
Generell empfiehlt sich ein eigenes Fahrzeug, wenn man Lesotho individuell bereisen möchte. Der öffentliche Nahverkehr ist schlecht ausgebaut und es gibt lediglich eine Eisenbahnlinie, die Maseru mit Südafrika verbindet. Viele Straßen sind nicht befestigt, sodass sich geländetaugliche Autos als besonders sinnvoll erweisen.

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Reisehinweise für Lesotho
Wichtig zu wissen: Lesotho zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Auswärtige Amt rät dementsprechend zu erhöhter Aufmerksamkeit. Zwar ist die innenpolitische Lage derzeit stabil, dennoch kann es zu spontanen Demonstrationen kommen, die gemieden werden sollten. Die Kriminalitätsrate, insbesondere in der Hauptstadt Maseru, ist hoch.
Reisende müssen mit Gewaltkriminalität wie Raubüberfällen oder Einbrüchen rechnen – sowohl tagsüber als auch nachts. Spaziergänge und Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit sollten vermieden, Fahrzeuge nicht in schlecht beleuchteten Straßen abgestellt und Wertsachen unauffällig getragen werden. Es wird empfohlen, möglichst bargeldlos zu zahlen, wichtige Dokumente sicher aufzubewahren und auf Gegenwehr im Falle eines Überfalls zu verzichten.
Textmitarbeit: Silke Böttcher