
19. März 2025, 10:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Haben Sie schon einmal von Nafplio gehört? Wenn nicht, wird es Zeit. Denn die einstige Hauptstadt Griechenlands bietet eine faszinierende kulturelle Mischung mit Hinterlassenschaften aus osmanischer und venezianischer Zeit. Dank der besonderen Lage und der beeindruckenden Architektur fühlt man sich in Nafplio mitunter wie in Italien – natürlich ohne auf die herzliche Gastfreundschaft der Griechen und das fantastische Essen verzichten zu müssen.
Wer sich Bilder der griechischen Stadt Nafplio ansieht, fühlt sich sogleich an Italien erinnert. Zum einen liegt das sicherlich an der Lage der pittoresken Altstadt auf einer Halbinsel, die spektakulär in den Argolischen Golf hineinragt. Das Meer bildet hier eine Bucht und wird flankiert von der grünen und hügeligen Landschaft der Peloponnes und in der Ferne teils schneebedeckten Bergen. Und fast könnte man meinen, man sei an einem der norditalienischen Seen, etwa dem Lago di Garda oder dem Lago Maggiore, gestrandet.
Aber auch die Architektur von Nafplio erinnert dank der einstigen venezianischen Herrschaft an Städte in Italien. Das Flair des 19. Jahrhunderts wird angereichert von Relikten aus Zeiten osmanischer und venezianischer Herrschaft. Dazu kommen einladende Tavernen und schmucke Gassen.

Burgen über der Altstadt von Nafplio
Dem Mythos zufolge wurde die alte Hafenstadt von Nauplios, dem Sohn des Poseidon und der Amymone, gegründet und war die Heimat des Sagenhelden Palamedes. Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel unterhalb des Burgberges Akronauplia.
Zentrum der Altstadt ist der Syntagma-Platz (Verfassungsplatz), an dem zwei historisch bedeutsame Gebäude stehen: die 1713 erbaute venezianische Kaserne, die heute das Archäologische Museum mit einer wertvollen Sammlung beherbergt, sowie eine ehemalige Moschee. Die Vouleftiko-Moschee wurde 1550 erbaut und diente 1825 als Tagungsort des ersten griechischen Parlaments. Wenn man sich heute also in Athen mit griechischer Demokratie beschäftigt, so wird Nafplios Rolle dabei nicht unerwähnt bleiben. Von früheren Stadtmauern in der Altstadt sind noch zwei Wehrtürme erhalten sowie zwei alte Stadttore.


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Auf die Festungsinsel
Zum Kaffeetrinken kann man zur vorgelagerten Festungsinsel Bourtzi übersetzen. Die Bourtzi-Festung liegt auf einer kleinen Insel vor der Hafeneinfahrt, sie wird im Volksmund auch „Henkersinsel“ genannt. Früher war sie Wohnstätte des Henkers und ein Gefängnis.
Weitere Top-Ziele in der Region sind Argos mit der Burg, den Klöstern, Theater sowie den Ausgrabungsstätten der Thermen. Ebenso lohnt ein Abstecher zur großen Höhlenkirche von Kefalari, an der Straße nach Tripoli gelegen, oder zum einsam gelegenen Hera-Heiligtum in der Nähe des kleinen Dörfchens Honikas. Nicht weit entfernt von Nafplio liegt Epidauros.
Textmitarbeit: Dieter Weirauch