24. Mai 2024, 17:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Schwarzmeerküste Bulgariens hat nicht nur traumhafte Strände und tolle Natur zu bieten, sondern auch viel Kultur. Besonders die Altstädte des Balkanlandes überzeugen mit ihrer Schönheit und jahrhundertealten Geschichte. Vor allem in Nessebar, einer der ältesten Städte Europas, gibt es viel zu entdecken. Unsere Autorin war für TRAVELBOOK vor Ort und berichtet von ihren ganz persönlichen Highlights beim Besuch der Stadt, die zum Unesco-Welterbe gehört.
Die malerische Stadt Nessebar, gelegen an der bulgarischen Schwarzmeerküste, ist ein unverzichtbares Reiseziel für jeden Urlauber in der Region. Als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Bulgariens und Teil des Unesco-Weltkultur- und Naturerbes, beeindruckt die Altstadt von Nessebar durch ihre reiche Geschichte und ihre Vielzahl an historischen Bauten. Während meines dreitägigen Aufenthalts an der Schwarzmeerküste Bulgariens im April habe ich einer der ältesten Städte Europas besucht und mich sofort in sie verliebt.
Der erste Eindruck von Nessebar
Bei meiner Ankunft in Nessebar fällt mir zunächst auf, dass der Kontrast zum nahegelegenen Sonnenstrand kaum größer sein könnte. Dieser ist gesäumt von riesigen Hotels, Bars und Restaurants, während die kleine, auf einer kleinen Halbinsel gelegene Altstadt eine gewisse Ruhe ausstrahlt. Man erreicht Nessebar über eine schmale Landzunge, die mit dem Festland verbunden ist. Auf dieser befindet sich bereits das erste Wahrzeichen der Stadt, eine im 19. Jahrhundert erbaute Windmühle, welche ein Symbol für das reiche kulturelle Erbe der Stadt und ein beliebtes Fotomotiv ist.
Beim Betreten der Stadt fühlt man sich, als würde man in eine andere Welt eintauchen. Alles an der Altstadt wirkt wie eine Art einzigartiges Freiluftmuseum bulgarischer Geschichte. Da ich im April dort bin, gehöre ich zu den wenigen Touristen in der Stadt. Dennoch merkt man schon zu dieser Zeit, dass der Massentourismus seine Spuren hinterlassen hat. Viele Verkaufsstände, Restaurants und Cafés lassen auf zahlreiche Besucherströme während der Hochsaison schließen. Um diese zu umgehen, empfehle ich einen Besuch in der Nebensaison. Die Restaurants haben zu diesem Zeitpunkt trotzdem schon geöffnet und man hat die engen, für touristischen Autoverkehr gesperrten Gassen fast für sich.
Denkmalgeschützte Altstadt
Bereits seit über 2.500 Jahren existiert die bezaubernde Stadt am Schwarzen Meer, in der zahlreiche Menschen und Epochen ihre Spuren hinterließen. Eine Vielzahl gut erhaltener Gebäude aus verschiedenen Epochen sowie zahlreiche Ruinen zeugen von der langen Geschichte der Altstadt von Nessebar. Der Anfang der Stadt ist laut dem Reiseveranstalter „SKR“ auf die Thraker zurückzuführen, aber auch die Griechen und Byzantiner haben ihre Spuren an Nessebar hinterlassen.
Zu den ältesten Bauwerken im historischen Kern gehören elf mittelalterliche Kirchen, die teils vollständig, teils als Ruinen erhalten geblieben sind. Einst soll es auf der Halbinsel von Nessebar über 40 Gotteshäuser gegeben haben. Manche der Ruinen sind sogar bis auf das 5. Jahrhundert v. Chr. zurückzuführen. Die bedeutenden Holz- und Steinbauten der Altstadt von Nessebar sind Teil des Unesco-Weltkulturerbes.
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Gutes Essen bei guter Aussicht
Bei einem Besuch in Nessebar empfehle ich, abends eines der Restaurants am Hafen zu besuchen. In der Nebensaison bekommt man hier mühelos einen Platz und der Blick ist einfach unbezahlbar. Vor allem der Fisch ist dort meistens fangfrisch und sehr lecker. Aber auch bulgarische Spezialitäten wie „Kyopolou“ (eine Art Auberginen-Knoblauch-Creme) oder „Snezhanka“ (Gurkensalat) schmecken fantastisch zu dem selbst gemachten Knoblauchbrot. Dazu passt auch immer ein Schopska-Salat, der ist vor allem bei den Deutschen sehr beliebt.
Der bezaubernde Geist von Nessebar lässt sich unmöglich mit ein paar Bildern und Worten zusammenfassen – man muss ihn erleben. Statten Sie diesem Unesco-Welterbe also am besten selbst einen Besuch ab, und erkunden Sie ihre kleinen, geschichtsträchtigen Gassen und genießen Sie den Charme der Altstadt mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund. Mich hat mein erster Besuch definitiv überzeugt, noch einmal wiederzukommen.