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TRAVELBOOK-Autorin berichtet

9 Dinge, die mich in meinem Norwegen-Urlaub überrascht haben

Norwegen überrascht
TRAVELBOOK-Autorin Nina Ponath mit ihrem Hund im Norwegen-Urlaub Foto: privat
Nina Ponath FITBOOK
Freie Autorin

2. März 2024, 13:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In Norwegen war unsere Autorin schon mal vor mehr als zehn Jahren – über die Preise für Spirituosen war sie deshalb bei ihrem jetzt erneuten Urlaub in dem nordischen Land nicht überrascht. Über Trolle, Duty-free-Shopping und Spikes an Schuhen allerdings schon. Womit sie sonst nicht gerechnet hat, verrät sie bei TRAVELBOOK.

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Nordlichter, Elche, Fjorde, eine atemberaubende Natur aus wilden Klippen und schroffen Bergen, die im Winter vom Schnee bedeckt, im Sommer bis kurz vor Mitternacht in helles Licht getaucht sind – all das ist typisch für Norwegen. Spätestens seit der Pandemie, als das Wohnmobil das neue Reisemittel und Skandinavien als Reiseziel immer beliebter wurde, steht Norwegen bei vielen an oberster Stelle der Reise-Bucket-Liste. Das Land hat für Touristen tatsächlich allerhand zu bieten: im Winter kann man hier Skifahren und auf Langlauf-Touren gehen, im Sommer genießt man endlos lange Nächte und Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Segeln oder Angeln am See.

Vor mehr als zehn Jahren war ich das erste Mal in Norwegen. Damals war ich mit meiner Mädels-Clique aus der Schulzeit in einer Hütte in Trysil im Skiurlaub. Unser Abitur war gerade fünf Jahre her, und so ließen wir „die gute alte Zeit“ in einer verschneiten Hütte wieder aufleben. Ganz anders, als man bei ein paar Mitte-Zwanzigjährigen denken könnten, hielten wir uns bei Alkohol und Après-Ski aber extrem zurück – unser Studenten-Budget war einfach nicht auf die norwegischen Preise ausgelegt.

Dass in Norwegen die Preise anders als zu Hause sind, wusste ich also schon, als ich vor ein paar Wochen eine Freundin, die vor drei Jahren nach Norwegen ausgewandert ist, in ihrem neuen Zuhause in Drammen besuchte. Manche Dinge haben mich in meinem zweiten Norwegen-Urlaub trotzdem noch ganz schön überrascht.

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Was mich an Norwegen alles überrascht hat

Erster Stopp: Duty-free-Shop!

Wenn man nach Norwegen fliegt, befindet sich das erste Ziel, das man hier unbedingt besuchen muss, im Flughafen. Von meiner Freundin hatte ich vor meiner Ankunft bereits eine kleine Liste mit Bier-Sorten bekommen, die ich ihr vom Flughafen mitbringen sollte. Eine Dose Bier kostet im Supermarkt rund 35 bis 50 Norwegische Kronen (das sind etwa 3,50 bis 5 Euro). Am Flughafen bekommt man für 100 Kronen einen Sixpack.

Die Einfuhr von Alkohol ist allerdings streng limitiert: Pro Person dürfen maximal 1,0 Liter Spirituosen (Alkoholgehalt von 22 bis 60 Prozent), 1,5 Liter Wein (2,5 bis 22 Prozent) sowie 2,0 Liter Bier oder Alkopop/Cidre mit einem Alkoholgehalt von 2,5 bis 4,7 Prozent eingeführt werden. Für die Einfuhr von Spirituosen nach Norwegen gilt außerdem eine Altersgrenze von 20 Jahren. Außerhalb des Flughafens gilt: Bier kann nur von 8:00 – 20:00 Uhr und samstags von 8:00 – 18:00 Uhr im Supermarkt gekauft werden, auch wenn die Supermärkte bis 22 Uhr oder länger geöffnet haben. Alle anderen Spirituosen, Weine etc. müssen im staatlichen Vinmonopolet gekauft werden.

Wer jetzt denkt, ich sei die Einzige, die ihren norwegischen Freunden Alkohol mitbringt, liegt falsch. Lustigerweise habe ich auf meiner Reise zufällig einen alten Bekannten getroffen, der ebenfalls nach Oslo reiste. Genau wie ich hatte er von seinen Freunden eine lange Liste an Alkoholika bekommen, die er ihnen vom Flughafen mitbringen sollte. Wir gingen deshalb nach der Landung gleich mal eben eine Runde zusammen shoppen.

Achtung, Trolle!

Trolle gibt es wirklich! Jawohl, in Norwegen gehören die niedlichen, kleinen Zauberwesen zur Kultur und sind vom Souvenirladen bis zum Verkehrsschild überall zu sehen. An der bekanntesten Serpentinenstraße Norwegens, der „Trollstigen“ warnt sogar ein Verkehrsschild mit der Abbildung vor den mythischen Wesen.

Norwegen Troll
Ein Schild warnt am Trollstigen vor Trollen, die den Weg kreuzen könnten Foto: Getty Images

Wetten, dass Sie „Oslo“ falsch aussprechen?

Überrascht war ich auch, was den Namen von Norwegens Hauptstadt angeht. Das „O“ in „Oslo“ wird auf Norwegisch nämlich wie ein „U“ ausgesprochen und das „s“ wie „sch“, sprich  [ˈʊʃlʊ]. Wer hätte das gedacht?

Spikes gehören zur Grundausrüstung

Achtung, Schlittergefahr! Die Straßen in Norwegen sind ziemlich glatt, und das nicht nur im Winter. In Drammen, wo ich im Urlaub war, liegt teilweise bis Mai Schnee. Deshalb gibt es in vielen Supermärkten Schuhspikes zu kaufen, die sich ganz einfach über die Stiefel überziehen lassen. Ich bin den ganzen Urlaub über nicht ohne vor die Tür gegangen.

Die Tür steht immer offen

Apropos Tür: Eine weitere Überraschung erlebte ich bei meiner Freundin zu Hause. Die Tür ließ sich ganz ohne Schlüssel öffnen, weil in Norwegen abschließen wohl überflüssig ist. Die Tür ging übrigens nach außen auf. Auch das ist typisch norwegisch.  

Finanzielle Freizeitunterstützung

Norwegen ist extrem teuer, weil vieles importiert werden muss. Besonders schockiert haben mich die Preise für Gurken: umgerechnet 3 Euro pro Stück. Dafür sind viele Dinge, mit denen man sich die Freizeit schön machen kann, gratis für Norweger. So kosten z.B. die Fähre von Drammen in den Nachbarort und sogar der Skiverleih nichts, wenn man einen Wohnsitz in Norwegen hat, was mich wirklich überrascht hat.

Jedermannsrecht in Norwegen

In Norwegen wird die Freizeitgestaltung noch auf andere Weise unterstützt. Am Fjord zelten, Beeren und Pilze sammeln oder Grillen über offenen Feuern – hier ist das alles erlaubt! Diese Freiheiten werden durch das „Jedermannsrecht“ festgelegt und gelten für alle unberührten Naturgebiete im Land.

Norwegen überrascht
In der Natur zelten darf man in Norwegen quasi überall Foto: Getty Images

Mehrsprachigkeit

Norwegisch ist nicht gleich Norwegisch. In Norwegen gibt es gleich zwei offizielle Sprachen: Bokmål (‚Buchsprache‘) und Nynorsk (‚Neunorwegisch‘). Der Grund liegt in der Geschichte des Landes. Norwegen unterlag viele Jahrhunderte lang der dänischen Herrschaft, weshalb man in Norwegen lange Zeit Dänisch sprach. 1814 sollte Dänisch durch eine eigene Sprache ersetzt werden und man begann, nach den Wurzeln der norwegischen Nationalsprache zu suchen. Die verschriftlichte Version ist das spätere „Nynorsk“ (Neunorwegisch). Neben den beiden offiziellen Sprachen gibt es zahlreiche Dialekte.

Themen Norwegen
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