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Laut Weltorganisation für Tourismus

Welches europäische Reiseland die meisten Touristen pro Kopf zählt

Österreich zählt jedes Jahr zahlreiche Touristen
In betreffendem Land kommen 3,4 Touristen auf einen einzigen Einheimischen – das klingt beachtlich Foto: Getty Images

2. September 2024, 15:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wenn man an von Overtourism betroffene Orte in Europa denkt, dann wahrscheinlich an solche in Italien – etwa das hochfrequentierte Venedig oder die ewige Stadt Rom – oder auch das beliebte Spanien. Doch tatsächlich verzeichnet laut offizieller Daten ein anderes europäisches Land noch mehr Touristen pro Einwohner. Alle Infos dazu hat TRAVELBOOK.

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Der Tourismus ist für verschiedene Orte ein bedeutender Wirtschaftszweig. Doch im Übermaß leiden unter ungebrochenen Besucheranstürmen die Einwohner – ihnen fehlt schlichtweg der Raum zum Leben. Ebenso nimmt die Natur Schaden von einem aus dem Ufer laufenden Fremdenverkehr. In immer mehr Touristenhochburgen ergreifen deshalb bereits die Regierungen Maßnahmen, um die Zuströme zu regulieren. Beispielsweise muss man für einen Besuch in Venedig Eintritt zahlen. Trotzdem gehen dort oder auch in Barcelona und Mallorca regelmäßig die Einheimischen auf die Straßen, um gegen den Massentourismus zu protestieren. Auch in Österreich gab es in den vergangenen Monaten Aufstände. Das verwundert nicht, wenn man aktuelle Zahlen der Weltorganisation für Tourismus (UN Tourism) kennt.

Österreich zählt die meisten Touristen pro Kopf

Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, zeigen aktuelle UN-Daten, dass in Österreich auf die rund 9,2 Millionen dauerhaften Ortsansässigen jedes Jahr etwa 30,9 Millionen Urlauber kommen. Das entspricht einer Rate von rund 3,4 Touristen pro Einwohner – ein Rekord. In keinem anderen europäischen Land soll sich das Verhältnis so auffällig darstellen.

Offenbar sind unter den zahlreichen Österreich-Urlaubern besonders viele Deutsche. Die Erhebung der Tourismus-Organisation soll auf Daten aus dem Jahr 2023 beruhen, und in diesem gingen laut dem Statistischen Bundesamt 12 Prozent der rund 102 Millionen Reisen von Deutschland aus in die Alpenrepublik. Doch deren Popularität reicht noch viel weiter. Neben der Hauptstadt Wien und den beliebten österreichischen Ski-Gebieten ist es ausgerechnet das winziges Dorf Hallstatt, das jährlich von Tausenden (vor allem asiatischer) Touristen förmlich überrannt wird und die Statistik hochtreibt. Inzwischen sollen sich die Anwohner wegen oftmals rücksichtsloser Besucher zu „aggressiven Menschenfeinden entwickelt“ haben. TRAVELBOOK geht in diesem Beitrag über Hallstatt ausführlicher darauf ein.

Zu viele Touristen, finden Einwohner Österreichs
Im August 2023 blockierten Einheimische als Zeichen des Protests gegen Massentourismus die Zufahrt nach Hallstatt bei Gmunden Foto: Getty Images

Spanien liegt hinter Griechenland und vor Italien

In Spanien, wo sich erst kürzlich Einwohner zu gemeinsamen Aktionen gegen zu viele Besucher versammelt haben, kommen „nur“ 1,8 Touristen auf einen Einwohner. Griechenland ist in dieser Hinsicht näher am Touristen-Spitzenreiter Österreich dran: Dort liegt die Rate bei immerhin 3,1. Das mehrfach erwähnte Italien hat den dpa-Informationen zufolge in etwa ebenso viele Einwohner wie Touristen.

Und wie sieht es in Deutschland aus? Mit Berlin, Hamburg oder München im Sinn, würde man wohl von einer hohen Anzahl an Touristen pro Einwohner ausgehen. Da erscheint die von der Tourismus-Organisation für Deutschland ermittelte Rate von 0,4 scheinbar auffällig niedrig. Man muss jedoch bedenken, dass die Bundesrepublik neben den genannten Metropolen auch von zahlreichen Ortschaften durchzogen ist, in die sich kaum ein Tourist jemals hin verirrt. Zudem ist es im Fall von Deutschland mit rund 83,8 Millionen ein hoher Wert, den es durch die der Touristen zu teilen gilt.

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Wie die Werte zu deuten sind

Die Daten sollen die Zustände in den subjektiv von Overtourism betroffenen Ländern – wenn diese im vorgestellten Kontext vielleicht auch nicht zu prominent erscheinen – nicht schmälern. Wie die zuvor bereits erwähnten Proteste in zahlreichen beliebten Reisezielen zeigen, reicht auch schon eine in Zahlen geringer wirkende Menge an Touristen, um eine Belastung auf die Anwohner darzustellen.

Themen Österreich
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