17. Mai 2024, 17:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die unweit von Kairo gelegenen ägyptischen Pyramiden mitsamt der weltbekannten Sphinx geben auch nach weit über hundert Jahren Forschung noch zahlreiche Rätsel auf. Nun enthüllt eine neue Studie weitere interessante Erkenntnisse. TRAVELBOOK hat die Infos.
Die mehr als 4.500 Jahre alten Pyramiden von Ägypten gehören zu den großen Rätseln der Menschheit. Zahllose Ausgrabungen sorgten seit der Entdeckung dafür, dass wir das alte Ägypten Stück für Stück etwas besser verstehen können. Doch viele Rätsel sind nach wie vor ungelöst. Nun konnte ein Team von Forschenden einen entscheidenden Vorstoß machen.
Ausgetrockneter Seitenarm des Nils entdeckt
Lange fragte man sich, warum die Pyramiden auf einer isolierten Landzunge am Rande der Sahara liegen, beinahe zehn Kilometer vom Nil, der Lebensader Ägyptens, entfernt. Wie u.a. „CNN“ berichtet, wurden bereits mehrere Versuche unternommen, den Verlauf eines vermeintlich ausgetrockneten Seitenarms des Nils zu rekonstruieren. Doch Bodenproben konnten bislang keinen Aufschluss geben.
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Nun wurde eine neue Studie in der Fachzeitschrift „Communications Earth & Environment“ veröffentlicht, die Erstaunliches zeigt. Hauptautorin ist laut Berichten die Geologin Eman Ghoneim von der University of North Carolina Wilmington. Mithilfe von Satellitenbildern und der Analyse von Sedimentkernen gelang es ihrem Team laut CNN, einen rund 64 Kilometer langen, ausgetrockneten Nilarm zu kartieren. Die Forschenden gaben ihm den Namen „Ahramat“, ägyptisch für Pyramide. „Die Größe und Länge des Ahramat-Zweigs sowie seine Nähe zu den 31 Pyramiden im Untersuchungsgebiet lassen stark auf eine funktionierende Wasserstraße von großer Bedeutung schließen“, wird Ghoneim zitiert. Denn wie die Kartierung zeigt, lagen nicht nur die weltbekannten Pyramiden von Gizeh direkt am Ahramat-Zweig, sondern auch die Pyramiden im rund 60 Kilometer südlich gelegenen Lischt – und zahlreiche weitere auf der Strecke dazwischen.
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Pyramiden von Ägypten lagen vermutlich direkt am Wasser
Laut CNN sagte Ghoneim weiter, dass der Fluss eine Schlüsselrolle beim Transport der enormen Menge an Baumaterialien und Arbeitskräften gespielt habe, die die alten Ägypter für den Bau der Pyramiden benötigten. Teilweise verfügten die Pyramiden im Untersuchungsgebiet auch über zeremonielle Gehwege, die bis ans vermeintliche damalige Flussufer reichten. Warum der Flussarm austrocknete, ist laut Bericht nicht klar. Wahrscheinlich sei es, dass der Flussarm nach einer Dürre verschlammte.
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Die unerwartete Entdeckung machte Ghoneim laut CNN bei der Auswertung von Radarsatellitendaten. Auf herkömmlichen Luftbildern sei der seit langer Zeit ausgetrocknete Flussarm nicht auszumachen gewesen. „Ich bin Geomorphologin (…), die sich mit Landformen beschäftigt, ich habe ein geschultes Auge“, sagte die gebürtige Ägypterin laut CNN. Auf weitere Entdeckungen kann man gespannt sein: Laut der Studie könnten noch zahllose Tempel am Ufer des Ahramat-Zweigs unter Wüstensand begraben sein.