
24. Februar 2025, 15:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die dänische Nordseeinsel Rømø kann es in puncto Schönheit locker mit der Nachbarsinsel Sylt aufnehmen, wie unsere Autorin findet. Sie zeigt sieben Dinge, die Sie hier lieben werden.
Die Nordseeinsel Rømø ist nur wenige Kilometer von Sylt entfernt und könnte glatt als kleine, nicht ganz so glamouröse Schwester durchgehen. Genauso viele Dünen, endlos lange Strände, dafür weniger Polokragen, weniger Designer-Taschen, Champagnerflaschen und Trüffelpizza, dafür mehr Spuren im Sand, mehr Kaminholz vor den Häusern, mehr „Hyggeligkeit“. Während man hier ganz ungeniert bei einem Softeis in Jogginghose herumläuft, kann man sich an so manchen Dingen ganz besonders erfreuen.
Übersicht
- Die Zeit steht still
- Meine 7 liebsten Dinge und Aktivitäten auf Rømø
- 1. Lakolk-Strand: Mit dem Auto bis ans Wasser
- 2. Wattwanderung: Ein Spaziergang auf dem Meeresboden
- 3. Softeis und Guf: Dänische Kindheitserinnerungen
- 4. Drachen steigen lassen: Der Himmel voller Farben
- 5. Kuchen wie Kunst: Das Hattesgaard Café
- 6. Mit der Fähre nach Sylt: Ein Tagesausflug zur Nachbarinsel
- 7. Reiten am Strand: Freiheit auf vier Hufen
Die Zeit steht still
Ich habe einen nicht ganz unerheblichen Teil meiner Kindheit in Dänemark verbracht: Im Frühling und Herbst packten meine Eltern regelmäßig Bettwäsche, Handtücher, meine Schwester und unseren Hund zusammen, und wir setzten uns für drei Stunden ins Auto Richtung Norden. Von Hamburg aus war es ein Katzensprung nach Dänemark, und so verschlug es uns immer wieder dorthin.
Auch interessant: »7 Dinge, die mich an Kopenhagen überrascht haben
Schon damals war Dänemark für mich nicht nur der Ort, an dem es die besten Süßigkeiten gab (die ich noch dazu, eben weil Urlaub war, nach Lust und Laune essen durfte). Dünen, Sand und Meeresluft ließen für mich die Zeit stillstehen, beflügelten meine Träume und gaben mir eine Extraportion Energie. Das ist bis heute so und so zieht es mich auch heute noch oft ins Land der Legosteine und Wikinger.

Lieblingsziel der Autorin 7 gute Gründe für einen Herbsturlaub in Dänemark

Nordsee-Urlaub List auf Sylt – die besten Reisetipps für den nördlichsten Ort in Deutschland
Top-Reiseziel Die besten Reisetipps für Dänemark
Meine 7 liebsten Dinge und Aktivitäten auf Rømø
Während meine Familie damals immer auf dem Festland blieb, habe ich vor zehn Jahren die Nordseeinsel Rømø für mich entdeckt. Ich war begeistert von der kurzen Fahrt (von Hamburg aus sind es nur drei Stunden), dem langen Damm, der vom Festland zur Insel führt, und den scheinbar endlosen Stränden. All das hat mich auch diesen Winter wieder nach Rømø gelockt – genau wie die folgenden sieben Dinge, die Leben hier besonders lebenswert machen:
1. Lakolk-Strand: Mit dem Auto bis ans Wasser
Der Lakolk-Strand auf Rømø ist nicht nur wunderschön und mit seiner Länge von rund 12 Kilometern besonders lang. Er ist auch beeindruckend breit; stellenweise bis zu 3 Kilometer, weshalb er auch befahrbar ist: Hier kann man mit dem Auto direkt auf den Sand fahren und sich seinen perfekten Platz am Wasser aussuchen. Keine Schlepperei mit Strandtaschen, Picknickdecken und Windschutz – einfach parken, aussteigen, fertig. Besonders praktisch für Familien, all die zahlreichen Camper, oder alle, die sich zwischen Sonnenbaden und einem Nickerchen im Auto nicht entscheiden können – so wie ich.
2. Wattwanderung: Ein Spaziergang auf dem Meeresboden
Bei Ebbe verwandelt sich das Wattenmeer rund um Rømø in eine faszinierende Landschaft aus Sandbänken, Prielen und Schlick. Barfuß durchs Watt zu laufen, die winzigen Krebse im Boden zu beobachten und sich die salzige Meeresluft um die Nase wehen zu lassen – näher kann man sich der Nordsee nicht fühlen. Geführte Wattwanderungen bieten nicht nur interessante Infos über das einzigartige Ökosystem, sondern sorgen auch dafür, dass man nicht plötzlich von der Flut überrascht wird. Es geht natürlich aber auch so, wenn man ein wenig auf die Menschen um sich herum achtet. Einzige Gefahr: das Auto nicht zu nah am Wasser parken.
3. Softeis und Guf: Dänische Kindheitserinnerungen
Kein Dänemark-Trip ohne Softeis – das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Und auf Rømø schmeckt es besonders gut. Wer es richtig dänisch haben will, bestellt sein Eis mit „Guf“ – einer süßen, fluffigen Baisermasse, die man aus Schaumküssen kennt und die hier großzügig obendrauf kommt. Zucker pur? Vielleicht. Aber auch Nostalgie pur!
4. Drachen steigen lassen: Der Himmel voller Farben
Durch den stetigen Nordseewind ist Rømø ein wahres Paradies für Drachenfans und Wassersportler. Am Lakolk Strand sieht man schon von Weitem bunte Drachen in allen Formen und Größen am Himmel tanzen. Wer selbst keinen dabeihat, kann sich vor Ort einen kaufen – vom einfachen Lenkdrachen bis hin zu kunstvollen XXL-Flugdrachen. Besonders spektakulär wird es jedes Jahr beim Drachenfestival im September, wenn der Himmel über Rømø sich in ein Farbenmeer verwandelt.
5. Kuchen wie Kunst: Das Hattesgaard Café
Wenn man Rømø besucht, ist ein Besuch des Hattesgaard Cafés Pflicht. In dem liebevoll eingerichteten Hofcafé gibt es hausgemachte Kuchen, die prunkvoll dekoriert wie eine Hochzeitstorte und fast zu schön sind, um sie zu essen. Fast. Serviert auf nostalgischem Porzellan und begleitet von frisch gemahlenem Kaffee oder duftendem Tee, wird hier jede Kaffeepause zum kleinen Fest. Mein Tipp: Unbedingt vorher die Öffnungszeiten checken – das Café hat nur an bestimmten Tagen geöffnet.
6. Mit der Fähre nach Sylt: Ein Tagesausflug zur Nachbarinsel
Wären Rømø und Sylt Menschen, wäre Rømø die verschlafene, bodenständigere Schwester, mit der man nicht zwar so gut feiern und Quatsch machen, dafür aber stundenlange gute Gespräche bei einer Tasse Kaffee führen kann. Wer beides will und zwischendurch Lust auf etwas mehr Trubel hat, kann im Rømø-Urlaub die Fähre rüber nach Sylt nehmen. Ohne Auto -Transport sind das nur rund 20 Euro pro Person und es lohnt sich. Von Havneby auf Rømø dauert die Überfahrt nur 40 Minuten, und schon steht man im quirligen List. Ein Spaziergang am Sylter Hafen, ein Fischbrötchen bei Gosch – und danach zurück auf die entspannte Seite der Nordsee.
7. Reiten am Strand: Freiheit auf vier Hufen
Rømø ist einer der wenigen Orte, an denen man mit Pferden direkt am Strand entlangreiten kann. Egal ob Anfänger oder erfahrener Reiter – es gibt verschiedene Anbieter, die Touren durch die Dünen und entlang der Nordsee anbieten. Der Wind in den Haaren, das Geräusch der Wellen und der Blick auf den endlosen Horizont – das ist Freiheit pur.