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Hotels, Campingplätze ...

In dieser Region auf Sardinien können Urlauber gratis übernachten

Masua, Sardinien
Die Gemeinde Iglesias ist einer der sardinischen Orte mit kostenlosen Unterkunftsmöglichkeiten (im Bild: der beliebte Porto Flavia) Foto: Getty Images/Image Source
Anna Wengel
Freie Autorin

27. Mai 2024, 14:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Urlaub auf Sardinien mit kostenlosen Übernachtungen? Das klingt wie eine Werbemasche. Und das ist es auch, aber wie es aussieht eine nette. Das steckt hinter dem Angebot „Leg’s go in Cammino“ auf der italienischen Insel Sardinien.

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Sardinien ist bekanntermaßen ein beliebtes Urlaubsziel und sicherlich kein Geheimtipp. So ganz scheint das jedoch nicht zu stimmen. Besonders der Norden mit seinen traumhaften, mitunter mit der Karibik verglichenen weißen Sandstränden zieht Urlauber an und ist für seinen Glanz und Glamour bekannt. Doch anscheinend sieht es im Südwesten der italienischen Mittelmeerinsel etwas anders aus. Das lässt zumindest die Aktion „Leg’s go in Cammino“ vermuten, die mit kostenlosen Übernachtungen für diese Region Sardiniens wirbt. TRAVELBOOK hat mit den Veranstaltern gesprochen.

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Die Wanderstrecke Cammino Minerario di Santa Barbara

Die Stiftung „Cammino Minerario di Santa Barbara“ (CMSB) bewirbt ihre Namensgeberin, die Bergbauroute Santa Barbara. Diese ist eine 500 Kilometer lange Wanderroute im Südwesten Sardiniens. Die 30-Etappen-starke Wanderstrecke führt entlang alter Bergbaupfade durch die historische Bergbauregion im Parco Geominerario Storico e Ambientale della Sardegna. Die Strecke bringt Wanderer dabei ins Inland sowie an die Küste. Und sie verspricht mitunter fantastische Aussichten: Küsten und Weinberge, Steineichenwälder und archäologische wie industrie-archäologische Stätten – die Landschaft wechselt ständig. Die einzelnen Etappen sind im Schnitt 16 Kilometer lang.

Unterwegs warten verschiedene Unterkünfte wie kleine Hotels, Campingplätze, Bed & Breakfasts, Hostels, Ferienhäuser und Pensionen darauf, die Wanderer in der Nacht mit einem Bett auszustatten und zu versorgen. 24 von ihnen sogar kostenlos.

Die Route des Cammino Minerario di Santa Barbara:

Cammino Minerario di Santa Barbara
Die Wanderroute, Cammino Minerario di Santa Barbara, befindet sich im Südwesten Sardiniens Foto: Cammino Minerario di Santa Barbara(Screenshot)

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Der Cammino Mineraria di Santa Barbara auf der Italien-Karte:

Kostenlose Übernachtungen auf Sardinien – so geht’s

Wanderer, die bei der Aktion „Leg’s go in Cammino“ der Stiftung mitmachen, bekommen bis zu drei Übernachtungen auf der Bergbauroute gratis, solange sie maximal 35 Jahre alt sind. Für ältere Wanderer gilt die Aktion nicht, sie zahlen die regulären Preise. Um einen Übernachtungsgutschein zu bekommen, müssen sich die Wanderer eine von 14 möglichen Strecken aussuchen. In der Liste stehen sechs Routen mit einer kostenlosen Übernachtung, fünf mit zwei und drei mit drei Übernachtungen zur Auswahl. Wer zwei oder drei kostenlose Übernachtungen auf der Wanderroute in Sardiniens Südwesten in Anspruch nehmen möchte, muss diese aufeinanderfolgend buchen, heißt es auf der Website. Eine Reservierung kann nicht geändert werden. Ist die Routenauswahl getroffen, muss ein Wandererpass der CMSB-Stiftung für fünf Euro erworben und außerdem eine Spende geleistet werden. Einen Mindestbetrag für die Spende gibt es nicht.

Wer Lust hat, an der Aktion teilzunehmen und auf der Santa-Barbara-Bergbauroute kostenlose Übernachtungen einstreichen möchte, sollte jedoch schnell sein. Denn: Die Aktion gilt nicht nur für bestimmte Zeiträume, sie endet auch vorerst in diesem Jahr. Der noch laufende Aktionszeitraum startete bereits im Januar und endet am 15. Juni 2024. Außerdem gibt es erneut zwischen dem 15. September und 15. Dezember 2024 die Möglichkeit, kostenlose Übernachtungen auf Sardiniens Bergbauroute zu ergattern. Eventuell gibt es im nächsten Jahr eine Verlängerung der Aktion, erklärt Stiftungs-Sekretärin Margherita Concu gegenüber TRAVELBOOK.

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Bei „Cammino Minerario di Santa Barbara“ nachgefragt, wieso die Stiftung die Aktion ins Leben gerufen hat, erklärt Concu: „Wir fördern den südwestlichen Teil Sardiniens vor allem deshalb, weil wir unser Territorium aufwerten wollen.“ Dieses habe eine, vielen unbekannte Geschichte: „das Erbe des großen Bergbauepos“. Mit Hilfe eines nachhaltigen Tourismus‘ solle „Orten neues Leben eingehaucht werden, die aufgrund der Schließung der Minen von einer tiefen Wirtschaftskrise betroffen waren“, erklärt die Stiftungssekretärin. Die Region sei die ärmste Italiens und mit der Aktion werde der Übergang von einer Industrie- zu einer Tourismusregion gefördert. Gleichzeitig habe der Tourismus bereits in den letzten Jahren auch in dieser Gegend Sardiniens zugenommen. „Es ist eine Gegend, die wiederentdeckt wird“, erklärt die CMSB-Mitarbeiterin. Sie ergänzt: „Das Bergbauthema und die Industriearchäologie, die Bedeutung der Bergbaugeschichte gepaart mit der Schönheit der umliegenden Landschaft ziehen Touristen an.“

Weiterhin sei die südwestliche Region Sardiniens eine sehr wilde Gegend. Man fördere hier eine andere Art von Tourismus, als jene die andernorts auf Sardinien angeboten werde, namentlich „Massen-, Sommer- und Strandtourismus“. Concu erklärt: „Wir betreiben Wandertourismus das ganze Jahr über.“ Dabei sei ihnen eine Ent-Saisonalisierung des Tourismus wichtig: „Unser Weg ist das ganze Jahr über begehbar.“

Aktuell wollen die Cammino-Mitarbeiter besonders den jungen Tourismus fördern. Die Sekretärin erklärt: „Diese Wege nutzen normalerweise eher Menschen ab einem bestimmten Alter und Rentner. Sogar unser Wanderweg hat ein Durchschnittsalter von 45 bis 60 Jahren.“ Mit der Aktion wolle man das „Durchschnittsalter senken“, vor allem jedoch sicherstellen, „dass die jüngere Generation sich für die Bergbauvergangenheit dieser Orte interessiert und sie kennenlernt.“

Themen Europa Italien Sardinien
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