12. April 2024, 15:02 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Nicht umsonst besang bereits Homer die Schönheit des „großen lykischen Landes“ das auch als „Land des Lichts“ gerühmt wird. Knapp eine Fahrtstunde entfernt von Antalyas All-inclusive-Hotelburgen stößt man hier auf antike Ruinen und verträumte Badebuchten zwischen felsigen Abhängen, aber auch auf kilometerlange, weiße Strände mit türkisblauem Wasser. In dieser Region spielen Naturschutz und Ökotourismus eine große Rolle. Für Naturliebhaber auf der Suche nach ruhigeren und ursprünglicheren Plätzen, ist die Lykische Küste ein echtes Paradies. TRAVELBOOK zeigt fünf der schönsten Strände an der Lykischen Küste.
Auf etwa 130 Kilometern Länge ragt die Lykische Halbinsel im Südwesten der Türkei, zwischen Antalya und Fethiye, ins östliche Mittelmeer. Vorgelagert sind zahlreiche kleine Inseln, im Hinterland erhebt sich das beeindruckende Taurusgebirge mit bis zu bis zu 3000 Metern hohen Gipfeln. Entlang der Küste führt übrigens auch der „Lykische Pfad“, einer der schönsten Fernwanderwege der Welt, der immer wieder tolle Ausblicke aufs Meer bietet oder direkt an zauberhafte Strände führt. Ab Herbst hat man diese Strände übrigens fast für sich alleine – und das bei oft bis zu 28 Grad mit angenehm warmen Wassertemperaturen. Das türkisblaue Wasser selbst wird, aufgrund seiner hohen Qualität, vielerorts mit dem Umweltsiegel „Blaue Flagge“ ausgezeichnet.
Übersicht
Olüdeniz Beach – Karibik-Feeling an der Lagune
In der Nähe von Fethiye befindet sich einer der meist fotografierten Strände der Türkei. Kein Wunder, denn Karibik-Feeling mit weißem Korallensand und schillerndem Meeresfarben sind in Ölüdeniz garantiert. Übersetzt heißt „Ölüdeniz“ auch „Totes Meer“, was auf den hohen Salzgehalt im Wasser zurückzuführen ist. Daher findet man an der knapp zwei Kilometer langen, grün-blau leuchtenden Lagune an der Lykischen Küste auch viele Kinder und Schwimmanfänger, die sich freudig im seichten Wasser treiben lassen. Blickt man, im Sand dösend, in den knallblauen Himmel, schrauben sich da, vom Berg Babadağ startend, zahlreiche Gleitschirme wie bunte Vögel nach unten zum Strand. Wer sich hier langweilt, ist selbst schuld.
Beach-Restaurants, Clubs, Bootsfahrten mit Techno-Beats, dazu einer der aufregendsten Paragliding-Spots weltweit und andere Freizeitmöglichkeiten sorgen für Abwechslung. An diesem Ort tobt im Sommer das Leben. Tipp: Ein Abstecher mit dem Boot zur nahe gelegenen und naturgeschützten Schmetterlings-Bucht lohnt sich. Dank der einzigartigen geografischen Lage, zu Füßen des Berges, flattern in diesem Tal mehr als 80 Schmetterlingsarten um einen Bach herum.
Hinkommen: Per Bus und Taxi von Fethiye nach Öludeniz fahrt man knapp 17 Kilometer. Die Wanderetappe auf dem „Lykischen Pfad“ ist etwa vier Kilometer kürzer und führt größtenteils durch Wälder.
Patara Beach – der längste Strand im ganzen Land
Schöner geht`s nicht: Besonders beliebt bei Einheimischen sowie Naturfans aus aller Welt ist der einmalige Sandstrand von Patara. An der Südwestküste spaziert ein sportlicher Mensch im warmen Meereswind knappe 18 Kilometer, bis er das Ende erreicht hat. Wer im Sommer lang genug läuft, findet garantiert ein ungestörtes Plätzchen für sich alleine. Wo sonst auf der anderen Straßenseite des Strandes Hotelburgen in die Höhe ragen, findet man in diesem Naturschutzgebiet Sanddünen, Hügel und faszinierende Ruinen, zum Beispiel ein antikes Theater oder einen Leuchtturm, den einst Kaiser Nero erbauen ließ. Der Eingang zum Strand führt an zahlreichen Buden mit Eis, Getränken und anderen Waren vorbei.
Wer Schatten sucht, setzt sich ins Strandcafé, mit Blick auf die schäumenden Wellen oder mietet hier gleich Liegen und Sonnenschirme. Um die aufwändigen Ausgrabungen in Patara zu finanzieren, gibt es Zugang zum Strand nur mit einem Ticket für die archäologische Stätte. Der Strand ist meist zwischen 8 Uhr und 20 Uhr geöffnet. Die Ruhephase sei den vom Aussterben bedrohten „Unechten Karettschildkröten“ gegönnt, damit sie ungestört nisten können. Immerhin ist es allein diesen sehr störungsempfindlichen „Caretta caretta“ zu verdanken, dass dieser Traumstrand an der Lykischen Küste so erhalten bleibt.
Hinkommen: Der Patara Beach liegt zwischen Kaş und Fethiye. Es verkehren täglich viele Busse zwischen Kaş und Fethiye, die Passagiere in Kalkan absetzen. Von dort aus nimmt man einen Minibus (Dolmus) oder ein Taxi zum Strand von Patara. Von Antalya aus sind es knapp 220 Kilometer mit Bus oder Auto an den Strand.
Cirali Beach – verwunschener Märchenstrand mit Historie
Der Geheimtipp zum Entspannen! Willkommen im Olympos-Nationalpark – einem der seltenen Ökotourismusorte in der Türkei. Das Tal – mitsamt dem kleinen Ort Cirali – liegt mitten im Naturschutzgebiet. Versteckt zwischen blühenden Sträuchern und unter schattigen Bäumen, gibt es zahlreiche Pensionen, Restaurants oder kleinere Holzbungalow-Anlagen. Immer wieder laden Hängematten oder Pavillons als Ruheoasen ein. Tierliebhaber freuen sich über Katzen, Hühner und allerlei anderes Federvieh, das auch nachts kräht, maunzt oder trötet.
Der etwa zwei Kilometer lange Strand lädt mit seinem glasklaren und ruhigen Wasser zum Baden und Flanieren in einer von Bergen umschlossenen Bucht ein. Vom Meer aus gleichen die Bastschirme am Strand einer Reihe von Pilzen, die sich vor fantastischer Bergkulisse sanft im Seewind wiegen. Mit der Gondel ist man zudem schnell oben und hat einen tollen Ausblick auf das Meer. Tipps: Am südlichsten Zipfel des Strandes befindet sich in den Wäldern des Naturparks der Zugang zur Ruinenstadt „Olympos“, am Akca Fluss gelegen. Daher hört man statt „Cirali“- auch oft den Namen „Olympos“-Beach. Wer nicht genug von der atemberaubend schönen Küste bekommen kann, mietet eine Bootstour oder unternimmt eine Wanderung auf dem „Lykischen Pfad“ zu nächstgelegenen malerischen Buchten. Achtung: Auch an diesem Strand gilt Nachtruhe, damit die „Caretta caretta“ in Ruhe ihre Eier im Sand verbuddeln kann.
Hinkommen: Von Antalya fährt man knapp eine Stunde, mit Mietwagen, Dolmus, Taxi oder Bus ins südwestlich gelegene Cirali. In Cirali selbst bewegt man sich am leichtesten auf Leih-Fahrrädern.
Kaputas Beach – zum Badevergnügen über 170 Stufen
Der kleine, aber feine Kaputas Beach liegt zwischen Kalkan und Kaş. Den Namen hat der goldgelbe Strand dem gleichnamigen Fluss zu verdanken, der dort ins Mittelmeer mündet. Den von hohen Felswänden geschützten, etwa 150 Meter langen Badeplatz erreicht man nur über eine lange Holztreppe mit 170 Stufen. Die Anstrengung lohnt sich, denn unten erwartet die Gäste kristallklares Wasser am Kieselstrand. Hier treffen sich Taucher, Schnorchler und alle, die Schwimmen, wunderschöne Sonnenuntergänge und tolle Posts für Instagram lieben. Für uns ganz klar einer der schönsten Strände an der Lykischen Küste!
Hinkommen: Der Kaputas Beach liegt auf halber Strecke zwischen Kalkan und Kaş, direkt an der Küstenstraße. Achtung: Der Parkplatz liegt hinter einer scharfen Kurve. Wegen der ungewöhnlichen Lage ist es in der Regel kein Problem, ein Plätzchen zu finden.
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Finike Beaches – auf zum Strand-Hopping!
Als „Orangengarten der Türkei“ ist die Region rund um Finike und Kumluca im Süden Lykiens bekannt, denn auf dieser fruchtbaren Erde gedeihen prächtige Zitronen-, Granatäpfel- und viele Orangenbäume. Zusammen mit der kleinen Hafenstadt Finike teilt der Nachbarort einen 20 Kilometer langen Sandstrand, der noch kaum für den Tourismus erschlossen ist. Hier gibt es genügend schöne Plätze, um an der Lykischen Küste zu relaxen. Wir haben gleich drei Tipps zum Strand-Hopping!
- Gökliman Plajı: Der berühmte antike Hafen gilt als beliebteste Bucht und liegt nur drei Kilometer vom Stadtzentrum Finike entfernt. In der nah gelegenen Mendikli-Bucht werden Sonnenliegen, Sonnenschirme, Speisen und Getränke angeboten.
- Finike Mağralı Koy: Zwischen Finike und Demre stößt man auf große, glatte und weiße Steine am Strand und eine tausende Jahre alte Höhle mit Sandstrand, zu der man hinschwimmen kann. Achtung: Zwar findet man hier Ruhe und die unterschiedlichsten malerischen Blautöne im Wasser, aber keinen Service wie Duschen oder Toiletten.
- Andrea Doria Koyu: Etwa drei Kilometer von Finike entfernt, an der Finike-Demre-Autobahn liegt diese Bucht, die nach dem genuesischen Admiral Andrea Doria benannt und von Klippen, Büschen, Pinien und Olivenbäumen umgeben ist. Der Strand ist für seine natürliche Schönheit und reiche Biodiversität bekannt, die als Lebensraum für bedrohte Arten wie Meeresschildkröten und Mittelmeerrobben dient. Sonnenliegen und Sonnenschirme werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Zum Kauf werden auch Speisen und Getränke angeboten.
Hinkommen: Von Antalya aus, mit Bus, Taxi, Auto etwa 116 Kilometer oder 1 Stunde und 45 Minuten entfernt.