29. Februar 2024, 13:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Noch immer muss man an vielen Flughäfen an der Sicherheitskontrolle Plastikflaschen ab einer bestimmten Größe abgeben. Auf der griechischen Insel Skiathos sind am Airport zusätzlich Abgabe-Boxen für etwas anderes aufgestellt. Was es damit auf sich hat und warum diejenigen, die hier etwas einwerfen, deshalb noch nicht aus dem Schneider sind – TRAVELBOOK kennt die ganze skurrile Geschichte.
Haben Sie den einen oder anderen schönen Stein aus vergangenen Urlauben im Regal liegen? Dann müssen wir Ihnen leider mitteilen: Es kann sich dabei um Diebesgut handeln. Daran denken wohl die wenigsten, wenn sie ein hübsches Urlaubssouvenir mit nach Hause bringen wollen. Auf der griechischen Insel Skiathos sollten Urlauber ganz besonders aufpassen. Denn entwendet man hier, genauer gesagt am Lalaria Beach, Steine vom Strand, dann kann das eine saftige Strafzahlung nach sich ziehen.
Steineklau am Lalaria Beach auf Skiathos
Das Problem ist nicht neu. Wie etwa „SZ“ berichtet, sind die Steine des Lalaria Beach so heiß begehrt, dass sie dort, wo sie eigentlich hingehören, dramatisch zur Neige gehen. Laut Thodoris Tzoumas, Bürgermeister von Skiathos, habe sich der Bestand gut und gerne um die Hälfte reduziert. Deshalb wurde das Mitnehmen von Kieselsteinen bereits vor Jahren unter Strafe gestellt.
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Diese Maßnahmen sollen den Kieselsteinschwund aufhalten
Lalaria Beach erreicht man von der Insel Skiathos aus mit dem Boot. Laut Tzoumas führe man bereits seit 2014 auf den Fähren Taschenkontrollen durch – und würde mehrmals die Woche fündig. Je nachdem, wie viele Steine dabei festgestellt werden, läge das fällige Bußgeld bei zwischen 400 und 1000 Euro.
So weit müsste es eigentlich nicht kommen. Denn seit einer Weile sind dort am Strand Schilder aufgestellt mit expliziten Hinweisen, dass es streng verboten ist, Kieselsteine an sich zu nehmen. Weitere Aufsteller tragen die Aufschrift „Take a picture, not a pebble“ („Mach ein Foto, statt einen Stein zu nehmen“). Doch offenbar fruchteten diese Maßnahmen nicht. Deshalb steht am Flughafen von Skiathos nun zusätzlich eine Steine-Rückgabe-Box, welche gemeinhin innerhalb weniger Tage prall gefüllt sei.
Skiathos ist nicht der einzige Urlaubsort mit Kieselsteinschwund. Auch auf Sardinien, etwa am Strand von Valledoria, lassen Besucher mit vollen Händen Kieselsteine und Sand mitgehen. Es kann bis zu 3000 Euro kosten, wenn sie dabei erwischt werden. Denn auf Sardinien ist „jede Art von Veränderung der Sandstrände oder die Mitnahme von Sand, Kiesel oder Quarzgestein, auch nur in kleinster Menge, gesetzlich verboten“, wie man beim Auswärtigen Amt nachlesen kann.
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Was ist das Besondere an den Kieselsteinen am Lalaria Beach?
Der Strand auf Skiathos ist laut der News-Website „Greek City Times“ nach seinen Steinen benannt. Denn in „Lalaria“ stecke das Wort „las“ – altgriechisch für Stein, heißt es da. Die charakteristischen abgerundeten Kiesel seien vor allem in bestimmten Bereichen des Strands zu finden. Sie werden als besonders schön empfunden – und von Einheimischen offenbar als praktische Alltagshelfer, wie Bürgermeister Tzoumas berichtet. Demnach nutzten viele Griechen sie zum Nüsseknacken oder für die Gartenarbeit.
Entsprechend froh ist man auf Skiathos, wenn von den beliebten Kieselsteinen wieder welche zurückkommen. Deshalb werde man, wie TRAVELBOOK auf Nachfrage bei Thodoris Tzoumas erfährt, an den bestehenden Maßnahmen – nicht zuletzt an der Steine-Rückgabe-Box – bis auf Weiteres festhalten. „Wir müssen den Tausenden von Besuchern von Lalaria bewusst machen, dass, wenn nur ein Viertel der Besucher einen kleinen Kieselstein entfernt, der Strand bald leer sein und seine einzigartige Schönheit verlieren wird“, mahnt der Politiker.