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Die schönsten UNESCO-Welterbestätten, die noch nicht überfüllt sind

Iguazú: Diese Wasserfälle sind weltbekannt – und gehören dennoch zu den UNESCO-Welterbestätten, die noch nicht überfüllt sind
Diese Wasserfälle sind weltbekannt – und gehören dennoch zu den UNESCO-Welterbestätten, die noch nicht überfüllt sind Foto: Getty Images
Yannic Stock
Redakteur

27. September 2024, 15:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Titel „UNESCO-Welterbe“ sorgt bei den meisten Kultur- und Naturstätten dafür, dass Besucher und Touristen in Scharen kommen. Das hat jedoch auch seine Schattenseiten. Ein neues Ranking zeigt nun, welche Welterbestätten besonders für verantwortungsbewusst Reisende zu empfehlen sind – daraus ergibt sich auch der ein oder andere Geheimtipp.

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Wer ein Land bereist, möchte dessen Kultur, Geschichte und Natur hautnah erleben. Erste Anlaufstelle sind deswegen oft die von der UNESCO ausgezeichneten Welterbestätten, die nicht nur die Seele eines Landes widerspiegeln, sondern auch von immensem (geistigen) Wert für die Weltöffentlichkeit sind – und sich deswegen leider auch oft überfüllt zeigen.

Liste zeigt UNESCO-Welterbestätten, die noch nicht überfüllt sind

Denn mit dem Titel und der Beliebtheit kommen die Besucher oft in Strömen. Das ist zwar auch gut für die lokale Wirtschaft, jedoch entwickelt sich der Massentourismus (oder auch Overtourism) zum immer größeren Problem. Zudem sind zahlreiche Welterbestätten ohnehin stark gefährdet, was wohl insbesondere für die Weltnaturerbestätten gilt.

Der Reiseveranstalter Tourlane hat nun eine Liste der UNESCO-Welterbestätten erstellt, die sich (noch) verantwortungsbewusst bereisen lassen. Dazu wurden laut eigenen Angaben drei wesentliche Kriterien berücksichtigt: der Gefährdungsgrad der Stätten laut UNESCO, die Belastung durch den Massentourismus sowie natürlich auch die Beliebtheit des Denkmals. Herausgekommen ist eine aufschlussreiche und inspirierende Liste, an deren Spitze beeindruckende Ziele stehen. 

Beeindruckender Ort in Mittelamerika auf Platz 1

Wer in die Kultur der Maya eintauchen will, denkt wohl zunächst an Chichén Itzá in Mexiko. Doch das Ranking von Tourlane offenbart einen echten „Geheimtipp“ auf Platz 1: den Nationalpark Tikal in Guatemala. Hier lassen sich laut den Tourlane-Autoren nicht nur bedeutende Paläste der Maya-Kultur erkunden – sondern auch eine beeindruckende Natur- und Tierwelt stehe bei einem Besuch auf dem Programm. Denn beim Nationalpark Tikal handele es sich um ein sogenanntes „gemischtes Kulturerbe“ – es ist also sowohl Weltkultur- als auch Weltnaturerbe. Dies treffe jedoch auf lediglich drei Prozent aller Welterbestätten zu.

Der Nationalpark Tikal in Guatemala ist eine bedeutende UNESCO-Welterbestätte – und kaum überfüllt
Der Nationalpark Tikal in Guatemala ist eine bedeutende UNESCO-Welterbestätte – und kaum überfüllt Foto: Getty Images

Der Nationalpark Tikal wird in den Kategorien „Gefährdungsgrad laut UNESCO“ und „Belastung durch Massentourismus“ als stabil eingestuft. Zudem gäben 90 Prozent der Besucher bei Tripadvisor an, von ihrem Besuch begeistert gewesen zu sein – damit ist nur eine Welterbestätte in der Liste als beliebter einzustufen, nämlich Machu Picchu in Peru. Dieses begeistert mit 91 Prozent Beliebtheit, doch hier zeigten sich die Folgen des Overtourism deutlich – die Ruinenstadt landet abgeschlagen auf dem 43. Platz. Laut den Autoren belasteten die etwa eine Million Besucher jährlich die empfindlichen archäologischen Strukturen stark, zudem gefährdeten sie die natürliche Umgebung.

Auch interessant: Der überfüllteste Urlaubsort Europas zählt 27 Touristen pro Einwohner

Plätze 2 bis 5 gehen an beeindruckende Naturwunder 

Die Plätze zwei bis fünf werden ausschließlich von Naturerbestätten belegt. Auf dem zweiten Platz landet die spektakuläre Bergkette Chaîne des Puys im französischen Zentralmassiv, gefolgt vom weltbekannten Nationalpark um die Iguazú-Wasserfälle an der argentinisch-brasilianischen Grenze (großes Bild oben). Auf Platz vier positioniert sich dann der Serengeti Nationalpark in Tansania, direkt dahinter komplettiert das Wattenmeer der Nordsee die Top 5.

Die Chaîne des Puys in Frankreich schafft es ebenfalls in die Top 3
Die Chaîne des Puys in Frankreich schafft es ebenfalls in die Top 3 Foto: Getty Images

Alle fünf Bestplatzierten des Rankings werden von den Autoren in den Aspekten Gefährdung und Belastung als stabil eingestuft. Bei fast allen der fünf Welterbestätten ist dies dabei scheinbar insbesondere auf die Weitläufigkeit vor Ort zurückzuführen, lediglich beim Serengeti Nationalpark wird auf eine regulierte Besucherzahl verwiesen. Zudem sind alle fünf genannten Stätten äußerst beliebt bei den Besuchern (mindestens 83 Prozent 5-Sterne-Bewertungen bei Tripadvisor).

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Das gesamte Ranking der 50 (nicht) überfüllten UNESCO-Welterbestätten

Am unteren Ende der Liste stehen weltberühmte Orte, die laut den Autoren symbolisch für das globale Problem des Overtourism stehen. Dazu gehören anscheinend vor allem die von Menschenhand geschaffen Welterbestätten, darunter auch jahrtausendealte Bauwerke wie die Pyramiden von Gizeh oder die Chinesische Mauer. Die Weltnaturerbestätte mit dem kritischsten Status sei der Grand Canyon in den USA.

  1. Nationalpark Tikal, Guatemala
  2. Chaîne des Puys, Frankreich
  3. Nationalpark Iguazú, Argentinien, Brasilien
  4. Serengeti National Park, Tansania
  5. Wattenmeer, Deutschland, Niederlande, Dänemark
  6. Höhlen von Škocjan, Slowenien
  7. Kathedrale von Chartres, Frankreich
  8. L’Anse aux Meadows, Kanada
  9. Durmitor-Nationalpark, Montenegro
  10. Weinregion Burgund, Frankreich
  11. Hattuşa, Hauptstadt der Hethiter, Türkei
  12. Friedensdenkmal in Hiroshima, Japan
  13. Alte Stadt Sigiriya, Sri Lanka
  14. Tempelanlagen von Borobudur, Indonesien
  15. Industriekomplex Zeche Zollverein, Deutschland
  16. Altstadt von Trogir, Kroatien
  17. Residenzensemble Schwerin, Deutschland
  18. Burg Himeji, Japan
  19. Cape Coast Castle, Ghana
  20. Taos Pueblo, USA
  21. Budapest mit Donau-Ufern, Burgviertel Buda und Andrássy-Straße, Ungarn
  22. Altstadt von Avignon, Frankreich
  23. Nationalpark Coto de Doñana, Spanien
  24. Le Morne Brabant, Mauritius
  25. Fundstätten fossiler Hominiden in Südafrika, Südafrika
  26. Nationalpark Rapa Nui, Chile
  27. Victoriafälle, Sambia, Simbabwe
  28. Tongariro-Nationalpark, Neuseeland
  29. Angkor Wat, Kambodscha
  30. Felsenkirchen von Lalibela, Äthiopien
  31. Historischer Nationalpark Göreme, Türkei
  32. Berg Athos, Griechenland
  33. Great Barrier Reef, Australien
  34. Galapagosinseln, Ecuador
  35. Chichén Itzá, Mexiko
  36. Archäologische Stätte von Delphi, Griechenland
  37. Halong-Bucht, Vietnam
  38. Palace of Westminster, Westminster Abbey und Saint Margaret’s Church, Großbritannien
  39. Pompeji, Herculaneum und Torre Annunziata, Italien
  40. Berliner Museumsinsel, Deutschland
  41. Freiheitsstatue, USA
  42. Mont-Saint-Michel und seine Bucht, Frankreich
  43. Machu Picchu, Peru
  44. Grand-Canyon-Nationalpark, USA
  45. Taj Mahal, Indien
  46. Chinesische Mauer, China
  47. Pyramiden von Gizeh, Ägypten
  48. Cinque Terre, Italien
  49. Vatikanstadt, Vatikanstadt
  50. Schloss und Park von Versailles, Frankreich
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