
15. März 2025, 15:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die zu Frankreich gehörende Insel Korsika ist ein Paradies für Wanderfans. 1500 Kilometer markierte Wege gibt es. Mal führen sie vom West- zum Ostufer, mal zu den urigen Bergdörfern im Landesinneren. Oder zu Gipfeln wie dem 2700 Meter hohen Monte Cinto. TRAVELBOOK gibt einen Überblick über die schönsten Wanderwege und verrät, wann die beste Zeit ist, um Korsika zu Fuß zu erkunden.
Wer durchs wilde und ungestüme Korsika wandert, kann sich auf spektakuläre Touren zwischen Cap Corse und Bastia im Norden und Bonifacio im Süden freuen. Allerdings sind viele lang und anstrengend und für kleinere Kinder nicht geeignet. Das Wegenetz ist mit das dichteste aller Mittelmeerinseln.
Die berühmtesten Wege sind der GR 20 sowie die Strecken Mare e Monti (Meer und Berge) sowie Mare et Mare. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl kürzerer Wanderwege, die auch vom Durchschnitts-Spaziergänger bewältigt werden können. Die Wege im Überblick.
Übersicht
GR 20 – die Königsroute auf Korsika

Kaum ein Wanderweg in Europa ist derart abwechslungsreich: Der GR 20 beginnt in Küstennähe bei Calenzana und Calvi (mit seinen schönen Stränden) im Nordwesten der Insel. Mittendurch über 2000 Meter hohe Berge und tiefe Schluchten führt der Weg vorbei an Bergseen, Einsiedlerhöfen auf einer Distanz von insgesamt etwa 180 Kilometern bis nach Conca im Südosten.
Experten schlagen für die Bewältigung des GR 20 14 Tagesetappen vor. Je nach Fitnesszustand des Wanderers sollte eine Tour neun Stunden dennoch nicht überschreiten. Wichtig ist es, zusätzliche Ruhetage einzuplanen – sodass hier insgesamt durchaus ein dreiwöchiger Urlaub möglich ist.
Wandern im Osten von Korsika durch die Castagnaccia
Wanderern, die sich auf eine Tagestour beschränken, sei die hügelige Castagnaccia nahe der Ostküste Korsikas empfohlen. Hier sind weitflächige Kastanienwälder zu finden. Von etwa 1000 Metern Höhe gibt es herrliche Aussichtspunkte auf die kilometerlangen Strände des korsischen Ostens. Auch ein Ausflug durch das Restonica-Tal in der Nähe von Corte ist ein absoluter Höhepunkt für Wanderfans.
Mare et Mare – von der Ost- zur Westküste
Der Wanderweg Mare et Mare führt über etwa 60 Kilometer von Moriani an der sanften Ostküste Korsikas durch Berge, Täler und Schluchten bis nach Cargese im Westen, etwa 50 Kilometer nördlich vom Verwaltungssitz Ajaccio. Der Weg Mare e Monti führt von Calenzana an der Westküste entlang über Gebirgsausläufer bis in das bereits in der Antike besiedelte Cargese.

Auf dem Küstenpfad durch die Désert des Agriates
Zum Wandern ist diese Route durch ein wüstenähnliches Gebiet durchaus reizvoll, zumal gleich neben dem Weg das Mittelmeer liegt. Mit Stränden, die keinen Vergleich mit der Karibik zu scheuen brauchen. Und Blickfängen wie dem Tour de la Mortella: Der Turm, den man nach gut einer Stunde erreicht, ist Relikt eines erbitterten Kampfes, den sich Franzosen und die von den Engländern unterstützten Korsen hier 1794 lieferten. Inzwischen ist von ihm nur noch eine einsame Ruine übrig geblieben, die fotogen aus dem Wasser ragt.
Wandern durch Weinberge am Cap Corse

Diese Wanderung führt direkt in eins der neun korsischen Weinanbaugebiete: das Cap Corse, wo die Trauben für spritzigen Weißwein und den süßlichen Muscat gedeihen, der auf Korsika gekühlt als Aperitif getrunken wird. Die Hänge sind hier von liebevoll angelegten Terrassen überzogen. Doch nicht nur deshalb ist die vierzig Kilometer lange Halbinsel nördlich von Bastia einen Ausflug wert. Unterwegs reihen sich an der felsigen Küste Fischerdörfer wie Perlen einer Kette aneinander. Erbalunga, Marine de Sisco, Pietracorbara, Santa Severa – hinter den klingenden Namen verstecken sich Orte, die trotz ihrer Schönheit noch nicht zum touristischen Tummelplatz geworden sind. Die Straße endet am schönen Strand Baie de Tamarone, von dem aus man auf die unter Naturschautz stehened Gruppe der Finocchiarola-Inseln blickt.

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Die beste Reisezeit zum Wandern auf Korsika
In der Blütezeit Korsikas im Mai und Juni ist mit Abstand die beste Zeit zum Wandern auf Korsika. In den Hochlagen über 1500 Meter ist es milder und in den Tälern noch nicht zu heiß. Die ganze Landschaft blüht und protzt mit üppigem Grün. Voraussetzung für die teilweise sehr anstrengenden und anspruchsvollen Auf- und Abstiege sind festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und genügend Proviant.
Textmitarbeit: Jasch Zacharias und Ulrike Wiebrecht