18. April 2024, 12:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach einem Urlaub in Europa erlebte ein Mann aus Florida eine böse Überraschung: Laut der Rechnung seines Mobilfunkanbieters soll er für die Handynutzung in der Schweiz über 143.000 Dollar zahlen. Wie es zu dem kuriosen Betrag kam, und ob es doch noch ein Happy End gibt – TRAVELBOOK hat alle Infos.
Für in der EU lebende Menschen spielt das Thema „Roaming“ beim Reisen seit 2022 eine oft nur noch untergeordnete Rolle: Wer einen deutschen Handyvertrag besitzt, kann dessen Inklusivleistungen mittlerweile aus allen anderen EU-Mitgliedsstaaten nutzen – und dazu zählen natürlich auch zahlreiche besonders beliebte Urlaubsländer.
Sechsstellige Rechnung nach Handynutzung in der Schweiz
Nicht dazu zählt bekanntermaßen die Schweiz, weshalb auch deutsche Urlauber – insbesondere mit alten Handyverträgen – genau prüfen sollten, welche Kosten im Falle der Smartphonenutzung auf sie zukommen könnten. Ansonsten könnte es ihnen gehen wie dem US-Amerikaner Rene Remund. Dieser wendete sich verzweifelt an die Journalisten von „ABC Action News“, nachdem sein Mobilfunkanbieter ihm nach einem Urlaub in der Schweiz eine saftige Rechnung ausstellte: Über 143.000 Dollar sollte der Mann aus Florida zahlen.
Wie „ABC Action News“ berichtet, reiste Remund mit seiner Frau im vergangenen September von Florida aus in die Schweiz, um Familie und Freunde besuchen – laut Remunds Angaben nicht zum ersten Mal. Wie immer vor Abreise sei er zur Sicherheit in einen Shop des Mobilfunkanbieters T-Mobile gegangen, bei welchem Remund seit über 30 Jahren Kunde sei. Die Antwort, die er vom dortigen Mitarbeiter erhalten habe: „You’re covered“, was sich mit „Sie sind abgesichert“ übersetzen lässt.
Auch interessant: Vorsicht, Roaming! Wie Schweiz-Reisende der Handy-Kostenfalle entgehen
Dem Bericht zufolge habe Remund daraufhin einen „magischen“ Urlaub in der Schweiz verbracht, ohne weitere Gedanken an eventuelle Mobilfunkkosten zu verschwenden und die Urlaubsmomente mit den Daheimgebliebenen geteilt. Als die Rechnung von T-Mobile eingetroffen sei, habe er eigenen Angaben nach gedacht, dass 143 Dollar ein wohl angemessener Rechnungsbetrag nach diesem Urlaub sei – bis er die Rechnung begleichen wollte und festgestellt habe, dass die Rechnung einige Nullen mehr aufwies.
Experte erklärt So vermeiden Sie auf einer Kreuzfahrt hohe Telefon- und Internetkosten
Internet auf hoher See Starlink auf immer mehr Kreuzfahrtschiffen– was Passagiere wissen sollten
Erfahrungsbericht 7 Dinge, die ich bei meiner nächsten Interrail-Reise anders machen würde
Zunächst keine Einsicht von T-Mobile
Das sei der Betrag, den er schuldig sei, habe eine Mitarbeiterin von T-Mobile laut „ABC Action News“ Remund am Telefon mitgeteilt. Rund 9,5 Gigabyte an Daten habe er in der Schweiz verbraucht. Das ist zwar für viele Nutzer mittlerweile ein monatlicher Durchschnitt, im Ausland können dafür aber horrende Summen fällig werden – insbesondere, wenn Kunden über (ur)alte Verträge verfügen.
Daraufhin habe Remund einen Anwalt eingeschaltet, dessen Anfrage an T-Mobile unbeantwortet geblieben sei. Bewegung in den Fall kam scheinbar erst, als Remund „ABC Action News“ über seinen Fall informierte. Dem Bericht nach habe Remund wenige Tage, nachdem die Journalisten des Fernsehsenders ebenfalls Kontakt zu T-Mobile aufgenommen haben, endlich eine Rückmeldung des Anbieters erhalten. Telefonisch sei Remund informiert worden, dass ihm die Kosten erlassen werden.
In einem Statement, das T-Mobile an „ABC Action News“ schickte, riet der Provider Nutzern mit Nachdruck dazu, ihre Verträge und Einstellungen vor internationalen Reisen genau zu prüfen.