25. Juli 2022, 17:39 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Urlaub heißt ausruhen, abschalten und entspannen. Ärgerlich ist es, wenn Bakterien und Viren zuschlagen. Wer eine gut bestückte Reiseapotheke im Koffer hat, ist besser gegen Krankheiten gewappnet. TRAVELBOOK verrät, welche Medikamente nicht fehlen dürfen!
Tagelanger Durchfall oder heftiges Fieber können den schönsten Urlaub vermiesen. Gegen die häufigsten Erkrankungen sollte man sich deshalb immer mit einer Reiseapotheke wappnen. Je abgelegener das Reiseziel, desto wichtiger ist die mitgebrachte Mini-Apotheke.
Als Faustregel gilt: Die Reiseapotheke sollte das beinhalten, was in die Hausapotheke gehört, sowie reisemedizinischer Bedarf. Letzterer muss an das Urlaubsziel, die geplanten Aktivitäten sowie die eigene körperliche Verfassung angepasst werden. TRAVELBOOK hat eine Checkliste mit den wichtigsten Mitteln zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Mittel gegen Verletzungen
- Verbandmittel wie Mullbinden
- sterile Wundkompressen
- Pflaster
- elastische Binden
- Einmalhandschuhe
- kleine Schere
- Fieberthermometer
- Pinzette (Splitterpinzette und Zeckenpinzette)
- Desinfektionsmittel (z.B. PVP-Jod)
Wer in den Süden reist, sollte etwas mehr Material zur Wundbehandlung mitnehmen, eventuell auch sterile Einmal-Materialien wie Spritzen und Kanülen. Denn aufgrund der erhöhten Hauttemperatur können Bakterien schneller wachsen. Übrigens: Wo mehr Fliegen sind, ist auch das Infektionsrisiko größer.
Auch interessant: Was tun, wenn es in meiner Urlaubsregion brennt?
Mittel gegen Durchfall
Auf der Liste möglicher Urlaubsbeschwerden stehen Durchfallerkrankungen ganz oben. Sie werden häufig durch ungewohnte oder nicht ausreichend gesäuberte oder abgekochte Lebensmittel verursacht. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) rät von Medikamenten mit dem Wirkstoff Loperamid eher ab. Dieser stoppt zwar den Durchfall, doch er fördert auch die Entwicklung von mehr Erregern. Im Notfall, etwa bei einer Tagesbustour, kann man solch ein Mittel allerdings verwenden. Länger als zwei Tage sollte es jedoch nicht eingenommen werden. Das CRM empfiehlt für die Reiseapotheke Präparate mit dem Wirkstoff Racecadotril oder mit der Wirkstoffkombination Tanninalbuminat/Ethacridin.
Ansonsten gilt: Wer jederzeit schnell die Toilette erreichen kann, sollte den Durchfall zulassen. Wichtig ist es, viel zu trinken und den Salzverlust mit Elektrolyt-Präparaten auszugleichen.
Schmerzmittel
Bei Kopf-, Zahn- und Gliederschmerzen, Fieber und Erkältungsbeschwerden ist ein Basis-Schmerzmittel angesagt. Ob der Wirkstoff Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS), welcher in Aspirin enthalten ist, eingepackt wird, kann nach persönlichen Vorlieben und Verträglichkeit entschieden werden. Bedenken sollte man laut CRM jedoch, dass ASS eine leichte Blutungsneigung verursacht. Vor allem in den Tropen oder in großer Höhe sollte man auf diesen Wirkstoff verzichten.
Mückenschutz
Je nach Urlaubsziel können die unterschiedlichsten Insekten zur Plage werden. Abwehrmittel gegen Mücken oder Zecken sind deshalb eine große Hilfe. Doch nicht alle sind gleichermaßen wirksam. Die Deutsche Fachgesellschaft Reisemedizin in Düsseldorf empfiehlt, beim Einkauf vor dem Urlaub nicht zu sparen und die Inhaltsstoffe im Blick zu haben. Der Anteil an Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin sollte mehr als 20 Prozent betragen. Wer zu starken oder allergieartigen Reaktionen auf Mückenstiche neigt, ist mit einer antiallergischen Salbe gut beraten.
Auch interessant: Denguefieber: Mückenspray mit DEET in Deutschland besorgen
Mittel gegen Sonnenbrand
Ein Sonnenbrand sollte idealerweise vermieden werden. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor dürfen daher nicht fehlen. Für den Fall eines Sonnenbrands sollte man eine reichhaltige Lotion und ggf. eine Hydrokortison-Creme in der Reiseapotheke haben.
Mittel gegen sonstige Beschwerden
Ob Mittel gegen Reisekrankheit, Augen- oder Ohrentropfen ins Gepäck gehören, richtet sich nach der Anfälligkeit für diese Beschwerden. Wer davon betroffen ist, hat dies in der Regel im Blick.
Menschen, die unter chronischen Krankheiten leiden, sollten genug Medikamente einpacken. Wichtig: Checken Sie, ob die Arzneien ggf. als Betäubungsmittel gelten und Sie hierfür eine Erlaubnis benötigen. So können bei der Sicherheitskontrolle Nachfragen geklärt und Missverständnisse vermieden werden. Die entsprechenden Formulare können Sie hier finden: Für Reisen in die Staaten des Schengener Abkommens | Für Reisen in andere Länder. Auch einige Airlines verlangen für manche Arzneien ärztliche Bescheinigungen oder schriftliche Rezepte. Das gilt besonders für das Mitführen von Injektionsspritzen und starken Schmerz- und Betäubungsmitteln.
Symptome, Krankheitsverlauf, Impfungen Dengue-Fieber – was Reisende über die Viruserkrankung wissen sollten
Vorsicht! Warum Sie bei Reisedurchfall bloß keine Cola trinken sollten
Reise nach Südostasien Welche Impfungen brauche ich für Myanmar?
Die Checkliste für die Reiseapotheke
Für den schnellen Überblick hat TRAVELBOOK eine Checkliste für Ihre Reiseapotheke erstellt. Sie können sich die Liste auch herunterladen und ausdrucken. Hier geht es zur Reiseapotheke-Checkliste als PDF.