2. Februar 2024, 15:40 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Form der Flugzeugfenster ist „egal“? Von wegen! Tatsächlich gibt es einen wichtigen Grund, warum die Fenster im Flieger niemals eckig sein sollten. Denn dann würden sie die Sicherheit gefährden. Warum das so ist…
Wahrscheinlich haben sich bislang die wenigsten Gedanken darüber gemacht, warum Flugzeugfenster immer eine runde Form aufweisen. Tatsächlich gab es in Fliegern einst auch rechteckige Fenster. Doch katastrophale Zwischenfälle waren der Grund dafür, dass man heute aus ovalen Fenstern blickt.
Wie das Luftfahrtmuseum Hannover schreibt, war es Flugzeugen durch die Einführung von Düsentriebwerken und Druckkabinen möglich, höher zu fliegen. Das war nicht zuletzt aus ökonomischen (und letztlich ökologischen) Gründen sinnvoll. Denn je höher, desto dünner die Luft, sprich niedriger der Luftdruck. Entsprechend waren Flugzeuge einem geringeren Widerstand ausgesetzt und benötigten weniger Treibstoff. Für den Passagier hatte das zudem den Vorteil eines angenehmeren Flugs, da es weiter oben weniger Turbulenzen gibt.
Die Premiere mit diesen beiden Neuerungen feierte am 2. Mai 1952 die britische De Havilland Comet, das weltweit erste Düsenverkehrsflugzeug. Es erreichte dabei eine Flughöhe von 10.000 Metern Flughöhe und Geschwindigkeiten von bis zu 740 Stundenkilometern – und landete sicher.
Innerhalb eines Jahres jedoch kam es dreimal zu Abstürzen, wobei zweimal der Rumpf zerbarst – und die De Havilland Comet wurde aus dem Luftverkehr gezogen. Auf der Suche nach den Ursachen, die zum Zerbersten geführt hatten, stießen die Ingenieure auf gravierende Fehlkonstruktionen: die rechteckigen Fenster.
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Es ist enorm wichtig, dass die Flugzeugfenster rund sind
„In Reiseflughöhe ist der Luftdruck so niedrig, dass man innerhalb von Sekunden das Bewusstsein verlieren würde“, erklärt Luftfahrt-Experte Heinrich Grossbongardt TRAVELBOOK. „Deshalb wird der Druck in der Kabine künstlich erhöht. Je höher man fliegt, desto größer ist der Unterschied zwischen drinnen und draußen.“ Dadurch vergrößert sich der Durchmesser des Flugzeugrumpfes marginal. Rechteckige Fenster bzw. ganz konkret die Ecken lassen diese Kräfte nicht ohne Weiteres „vorbeifließen“, sondern sorgen für eine Verstärkung der Kräfte auf das Flugzeuggehäuse, was zu Rissen und – letztlich zur Katastrophe – führen kann.
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Es hat also ganz offensichtlich nichts mit dem schickeren Aussehen zu tun, dass die Flugzeugfenster rund sind, sondern schlichtweg mit Sicherheit. Letztlich können Passagiere froh sein, dass es überhaupt welche gibt, denn ohne Fenster wäre die Sache mit der Rumpfausdehnung physikalisch noch besser.