11. März 2016, 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer im Hotel übernachtet und meist zu später Stunde noch Hunger oder Durst bekommt, nicht aber mehr das Bett verlassen will, kann sich das Essen auch direkt aufs Zimmer bringen lassen. Doch nicht alle Lebensmittel und Gerichte sollte man sich aufs Hotelzimmer bestellen. Warum, und welche das sind, verraten wir hier.
Pralinen, Sandwiches oder ein mehrgängiges Menü – vom Hotelbett aus kann man beim Zimmerservice so ziemlich alles bestellen, wonach einem gerade der Sinn steht oder die Speisekarte eben hergibt. Zwar kann man in vielen Hotels von qualitativ hochwertigem Essen ausgehen, doch gibt es wie in jedem Bereich auch die schwarzen Schafe. In diesem Fall also Häuser, die sich zwar als Schlafstätte eignen, deren Schwerpunkt aber weniger in der Gastronomie liegt. Hier sollte man beispielsweise um rohen Fisch oder vergleichbar empfindliche, verderbliche Lebensmittel einen Bogen machen.
Sechs Dinge, die man eher nicht beim Zimmerservice bestellen sollte:
1. Fisch und Meeresfrüchte
Meerestiere gehören zu den schnell verderblichen Speisen, die man nur dort essen sollte, wo man sich der guten Qualität ganz sicher sein kann. Lisa Brefere, eine ehemalige Hotelköchin, die heute eine Unternehmensberatung führt, verrät in einem Interview mit „Condé Nast Traveller“, dass sie von Zimmerservice-Gerichten mit Fisch eher abraten würde. „Sie wissen nie, wie lange er schon gelagert wurde.“ Der beliebte Shrimp-Cocktail, wenn auch ein Klassiker unter den Zimmerservice-Bestellungen, gehört laut Brefere ganz strikt vom Menü gestrichen. Die Sauce, die unter anderem aus rohen Eiern besteht, könnte bereits Stunden zuvor angerührt worden sein.
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2. Suppe
Dinge, die nur heiß serviert gut schmecken, wie beispielsweise Suppe oder Gulasch, sollte man beim Zimmerservice eher nicht ordern. Schließlich ist die Küche des Hotels in der Regel im Untergeschoss, niemals jedoch direkt neben Ihrem Zimmer gelegen. Es braucht also seine Zeit, bis das Essen auf einem Servierwagen durch Aufzüge und Hotelgänge geschoben ist. Sollte die Suppe dabei nicht warmgehalten werden, ist sie bei Ankunft im Zimmer höchstwahrscheinlich lauwarm oder gar kalt.
3. Rinderfilet
Fleisch perfekt zu garen, könnte man als eine Art Kunst unter Köchen bezeichnen. Wer in den Genuss davon kommen will, sollte beispielsweise ein Rinderfilet im Restaurant bestellen, nicht aber im Hotelbett essen. Zum einen isst man es heiß, und zum anderen soll es auf den Punkt gebraten sein. Ähnlich wie bei der heißen Suppe kommt auch ein Filet etwas kälter bei Ihnen an – oder das Gegenteil passiert und beim Warmhalten gart es nach. Aus dem bestellten „Medium“ wird dann schnell ein „Well done“ und das Filet ist innen Grau statt Rosa.
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4. Gerichte mit (rohen) Zwiebeln
Der Zimmerservice kommt, bringt das Essen und geht dann auch wieder; das schmutzige Geschirr und eventuelle Speisereste bleiben Ihnen bis zum nächsten Tag erhalten. Selbst wenn Sie das Geschirr vor Ihr Zimmer stellen, der Geruch von übrig gebliebenen rohen Zwiebeln strömt durch die Gänge und könnte andere Gäste stören. Lassen Sie den Teller in ihrem Zimmer stehen, leiden wiederum Sie unter dem Mief. Höflichkeitshalber sollte man deshalb auch von Blauschimmelkäse und ähnlich geruchsintensiven Speisen absehen.
5. Snacks mit Avocado
Avocados gehören zu den gesunden Snacks, die schnell Energie bringen. Beim Zimmerservice sollte man Guacamole und Co. jedoch nicht bestellen. Der Grund dafür ist das schnelle Oxidieren der Frucht an der Luft, die dadurch zwar nicht ungenießbar wird, aber unschön aussieht. Eine ähnlich bräunliche Färbung bekommen auch aufgeschnittene Äpfel oder geschälte Bananen.
6. Frittiertes
Ob Pommes, Käse-Sticks, Hähnchen-Nuggets oder Fischstäbchen: Alles, was knusprig-heiß ausgebacken wurde, kann labberig und kalt bei Ihnen ankommen. Bestellen Sie also lieber nichts Frittiertes.
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Auch der Zeitpunkt für die Bestellung ist entscheidend
Dass neben dem Gericht auch der Zeitpunkt über die Essensqualität beim Zimmerservice entscheiden kann, weiß Köchin Lisa Brefere. Während eines Unwetters würde sie zum Beispiel nicht beim Zimmerservice bestellen. „Wie Sie sind alle im Hotel gefangen“, sagt sie im Interview mit Condé Nast Traveller. So gingen zu dieser Zeit in der Küche jede Menge Bestellungen hungriger Hotelgäste ein. Die Folge ist laut Brefere, dass auch helfende Hände zum Einsatz kommen, die keine Kochausbildung genossen haben – vom Concierge bis zum Hausmanager. Ob es dann noch so gut schmeckt, ob warm oder kalt, ist laut Brefere fraglich.