24. März 2016, 15:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Nase läuft, die Augen tränen, der Hals schmerzt – dass die ersten Pollen fliegen, werden Allergiker bereits gemerkt haben. Zum Glück gibt es heilklimatische Kurorten, an denen sie sich erholen können. Und auch von Staub- und Lebensmittelallergien kann man Urlaub nehmen!
Pollen- und andere Allergien können Reisenden lästig werden. Umso mehr, da die meisten Hotels und Gaststätten nicht darauf eingestellt sind. Dabei ist die Zahl der Menschen groß, die bei der Ferienplanung eigentlich ihre Allergien berücksichtigen müssten, weiß Prof. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), liegt um genau zu sein bei „mehr als 30 Prozent der Bevölkerung.“
Wer seine Beschwerden im Urlaub lindern will, muss ihn gut planen. Etwa sollte, wer seine kritischen Pollen kennt, von deren Blütezeit abhängig machen, ob er bestimmte landschaftliche und klimatische Verhältnissen bereist; das empfiehlt die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID). Menschen mit Hausstaub- oder Tierhaar-Allergie müssen, ähnlich wie auch bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, das ganze Jahr über auf der Hut sein. Aber, keine Sorge: Sie können sich auch mal komplette Auszeit nehmen!
Urlaub nehmen von der Allergie
Die Stiftung ECARF hat heilklimatische Kurorte zertifiziert, in denen Hotels, Restaurants und Bäckereien auf Allergiker eingestellt sind, und stellt sie auf ihrem Internet-Auftritt vor. Die Kommunen werden durch den Deutschen Heilbäderverband in Kooperation mit den Kur- und Tourismusverwaltungen ausgezeichnet. Dazu gehören das Ostseebad Baabe auf Rügen, die ostfriesische Insel Borkum, das Schmallenberger Sauerland mit der Ferienregion Eslohe und Bad Salzuflen, das Ferienland Schwarzwald sowie Bad Hindelang und Oberstdorf im Allgäu. Hier wird etwa mit speziellen Filtern Staub gesaugt, zudem gibt es in den gastronomischen Betrieben allergenarme Speisen. Auch auf spezielle Diäten stellt man sich ein.
Noch im Laufe des Jahres werden Freudenstadt im Schwarzwald und Schwangau im Ostallgäu zertifiziert. Auch außerhalb Deutschlands hat ECARF Einrichtungen als allergikerfreundlich ausgezeichnet.
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Wo gibt es gute Luft?
Und abgesehen davon? Generell eignet sich das Hochgebirge ab 2000 Meter zum Aufatmen. Die Alpen haben außerdem mit etwa zwei Wochen eine sehr kurze, aber intensive Gräserblüte, sodass ab Juli die Luft auch in Höhen ab 1400 Meter vergleichsweise rein ist. Hausstauballergiker profitieren ebenfalls von einem Aufenthalt in höheren Lagen, denn ab 1500 Metern über dem Meer nimmt die Zahl der Milben ab. Ab 1800 Metern ist die Luft praktisch milbenfrei.
Und auch Seewind bringt Heuschnupfengeplagten Linderung. Küsten in nordwestlicher Ausrichtung und mit viel Nordwestwind, etwa die Nordseeküste oder die Atlantikküsten in Frankreich, Spanien und Portugal, sind gute Urlaubsziele für Allergiker. Die Ostsee kann ebenfalls mit allergenarmer Seeluft punkten.
Bei Nahrungsunverträglichkeiten ist die Wahl des Hotels und natürlich der Restaurants im Urlaubsort kritisch. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät vor allem Menschen, die unter so genannten Pseudoallergien leiden, vom Konsum einer Reihe von Zusatzstoffen in Lebensmitteln ab. Grundsätzlich gilt deshalb immer: Zur Sicherheit sollte man vorab klären, ob der Urlaubsort genau auf die Allergie oder Unverträglichkeit eingehen kann.
Der Deutsche Heilbäderverband listet Unterkünfte in den ECARF zertifizierten allergikerfreundlichen Kommunen auf, die auch im Internet gebucht werden können.