27. März 2025, 13:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Viele von uns erinnern sich wahrscheinlich noch an Zeiten, als der Gedanke, im Ausland das Handy zu nutzen, völlig abwegig erschien. Denn immerhin konnten hohe Roaming-Gebühren den Urlaub im Nachhinein überschatten, wenn eine unerwartet hohe Handy-Rechnung ankam. Heute besteht diese Gefahr innerhalb der EU nicht mehr. Und auch außerhalb der Union ist es möglich, kostengünstig zu telefonieren und internetbasierte Dienste zu nutzen – etwa mit einer eSIM. Alle wichtigen Infos dazu.
eSIM (kurz für embedded SIM) ist eine digitale SIM-Karte, die fest in einem Gerät integriert ist. Dadurch wird keine physische Karte mehr benötigt. Wie die Kollegen von TECHBOOK ausführlicher erklären, ermöglicht eine eSIM in vielerlei Hinsicht eine einfachere Nutzung, auf die im Folgenden näher eingegangen wird. Besonders für Vielreisende, vor allem außerhalb der EU, bietet sie zahlreiche Vorteile.
Übersicht
Deshalb ist die Nutzung einer eSIM im Ausland sinnvoll
„SIM“ und Urlaub – für viele gehörten die beiden Themen schon früher zusammen. So kauften Urlauber, die hohe Roaming-Kosten vermeiden wollten, sich nach der Ankunft am Reiseziel häufig eine lokale Prepaid-SIM-Karte. Roaming bezeichnet die Nutzung des Handys außerhalb des Heimatnetzwerks, was oft zu unerwartet hohen Kosten führte, selbst bei eingehenden Anrufen. Seit der Einführung der Roam-like-at-home-Regelung im Jahr 2017 gehören diese Sorgen vielerorts der Vergangenheit an, denn innerhalb der EU sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein gelten nun die gleichen Preise und Bedingungen wie im Heimatland.
Um auch außerhalb der EU vergleichbar günstige Konditionen zu nutzen, stellt die eSIM eine praktische Lösung dar. Die ins Gerät integrierte eSIM ermöglicht es, mehrere Mobilfunktarife auf einem Gerät zu speichern. Dadurch können Nutzer flexibel zwischen verschiedenen Anbietern und Tarifen wechseln, etwa zwischen dem heimischen Tarif und einem lokalen Tarif am Aufenthaltsort im Ausland. So können Sie vor Ort problemlos zu den jeweils gültigen Tarifen telefonieren, SMS senden und surfen. Mit der eSIM vermeiden oder senken Sie nicht nur Roaming-Gebühren, sondern bleiben zudem unter Ihrer gewohnten Telefonnummer erreichbar.
Aktivieren einer eSIM
Mobilfunkverträge mit einer eSIM funktionieren digital. Das macht den Wechsel zwischen Anbietern wie auch die Aktivierung in wenigen Minuten möglich. Wie TECHBOOK erklärt, erfolgt die Einrichtung in der Regel per App oder über das Kundenportal des Mobilfunkanbieters, von denen viele standardmäßig eSIMs unterstützen und entsprechende Tarife bereitstellen. Für gewöhnlich erhält der Nutzer einen QR-Code (manchmal bereits mit den Vertragsunterlagen), der mit seinem Smartphone eingescannt werden muss. Je nach Anbieter kann zusätzlich ein Aktivierungscode benötigt werden.
Bei einem modernen Smartphone können Sie im Zweifelsfall davon ausgehen, dass es eSIM-fähig ist. Herausfinden können Sie es beim Hersteller oder in den technischen Spezifikationen des Geräts.

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Was Sie bei der Nutzung beachten sollten
Die Nutzung einer eSIM muss nicht automatisch den Wegfall von Roaming-Gebühren bedeuten. Bei der Auswahl des Tarifs sollten spezielle Auslandslösungen gebucht werden, um hohe Kosten zu vermeiden. Ansonsten gelten – zumindest außerhalb der EU – die regulären Konditionen des Anbieters. Zudem sollte beachtet werden, dass manche eSIM-Tarife nur über ein begrenztes Datenvolumen verfügen. Wird dieses überschritten, können zusätzliche Kosten anfallen.
In einem umfassenden Vergleich von „Süddeutsche Zeitung“ wurde der Anbieter Saily als Sieger für die Handy-Nutzung auf internationalen Reisen gekürt. Die Netzabdeckung in Europa und Asien sei ausgezeichnet, zudem biete Saily flexible Tarife ohne Vertragsbindung, sodass die Kosten gut kontrollierbar bleiben. Außerdem stünden Datenpakete für verschiedene Länder zur Verfügung, was die eSIM von Saily zu einer besonders benutzerfreundlichen Wahl mache.
Nachteile einer eSIM – nicht zuletzt im Urlaub
Generell bringt eine eSIM nicht einzig Vorteile mit sich. Während früher bei einem Anbieterwechsel einfach eine neue SIM-Karte ins Gerät eingelegt werden musste, erfordert die Nutzung einer eSIM die Unterstützung des Mobilfunkdienstleisters. Dieser muss die eSIM entsprechend programmieren, und das geschieht nicht gratis. Auch ist zu bedenken, dass es zu Problemen kommen kann, wenn das genutzte Smartphone etwa durch einen Sturz, Wasserschaden oder anderen Vorfall zu Schaden kommt. Nun ist es nicht möglich, die ins Gerät verbaute Karte zu entnehmen und in ein Übergangs-Handy einzulegen. Speziell im Urlaub könnte dies ein mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbundenes Szenario darstellen. Um wieder mobil erreichbar zu sein, wäre der Nutzer schlimmstenfalls auf eine Reparatur oder einen Austausch des Geräts angewiesen.