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Flugbegleiterin verrät

9 verbreitete Fehler, die Fluggäste besser vermeiden sollten

Flugbegleiterin über häufige Fehler von Fluggästen
Eine Flugbegleiterin verrät bei TRAVELBOOK besonders häufige Fehler von Fluggästen (Symbolbild) Foto: iStock / Domepitipat

18. April 2023, 9:56 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Fliegen ist eigentlich keine Wissenschaft, zumindest nicht als Passagier: hinsetzen, anschnallen und sich die Zeit vertreiben, bis man am Ziel gelandet ist. Doch offenbar begehen erstaunlich viele Fluggäste grobe Fehler. Welche das sind, und warum sie von entsprechenden Verhaltensweisen dringend abraten würde, verrät bei TRAVELBOOK eine erfahrene Flugbegleiterin.

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Diese Fehler sollten Fluggäste vermeiden

Manche Verhaltensweisen sind offensichtlich falsch. Etwa der Versuch, eine Zigarette anzuzünden, obwohl Rauchen im Flugzeug seit den 1990er-Jahren verboten ist. Doch auch wenn entsprechende Schilder bis heute an verschiedenen Stellen in der Kabine prangen – es komme immer mal wieder vor, dass jemand sein Päckchen und ein Feuerzeug zückt. Das berichtet im Gespräch mit TRAVELBOOK Flugbegleiterin Michelle P.* Und das sei längst nicht alles: Sie und ihre Kolleginnen beobachten demnach zahlreiche Fehler, von denen sie Fluggästen dringend abraten würden. Welche besonders häufig sind? Ein Überblick.

1. Barfuß durchs Flugzeug laufen

„Das beobachten wir auf nahezu jedem Flug: Passagiere laufen auf Socken oder sogar barfuß durch die Kabine“, berichtet die Insiderin, „teilweise bis in die Waschräume!“ Dabei sei der Boden extrem schmutzig. Denn oft lande das Geschäft neben der Toilettenschüssel, benutztes Toilettenpapier würde nachlässig auf den Fußboden fallen gelassen. Michelle P. würde daher dringend empfehlen, die Straßenschuhe anzulassen, wenn man Wege durch das Flugzeug zurücklegen muss – und diese zu Hause vor der Wohnungstür stehenzulassen.

Tatsächlich stellt es mitunter sogar ein Sicherheitsrisiko dar, wenn man barfuß durch den Flieger läuft. Mehr dazu hier: Darum sollte man nie ohne Schuhe durch ein Flugzeug laufen

2. Einen Saustall hinterlassen

Laut Michelle P. hinterlassen viele Fluggäste ihren Sitzplatz wie einen Saustall. Müll werde auf den Boden geschmissen – selbst volle Windeln hätten sie und ihre Kolleginnen schon gefunden. „Dabei könnte man diese ganz einfach in den mit ‚Waste‘ gekennzeichneten Müllbehältern entsorgen.“

Ein solches Verhalten ist nicht nur respektlos der Crew (und den nachfolgenden Fluggästen) gegenüber. Es trägt auch zu echten Hygieneproblemen in Flugzeugkabinen bei. Denn für eine gründliche Desinfektion ist nicht nach jedem Flug Zeit.

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3. Die Flugbegleiter ignorieren

Weiterhin machen Flugbegleiter häufig die Erfahrung, von Fluggästen missachtet zu werden. „Viele von ihnen ziehen ihre Kopfhörer nicht aus, obwohl wir offensichtlich versuchen, mit ihnen zu kommunizieren“, berichtet Michelle P., „wir müssen uns zum Teil zwei-, dreimal wiederholen.“ Oft bleibe ihr nichts anderes übrig, als wortlos vor ihnen stehenzubleiben und zu warten. Manchmal tippe sie sich demonstrativ auf ihre Ohren. „Diese Verhaltensweisen sind meistens in der Business-Class zu beobachten“, so die Flugbegleiterin.

Woher diese Ignoranz wohl kommt? Die Flugbegleiterin hat eine Theorie. „Wir werden nach wie vor mehr als Servicekräfte gesehen, und nicht als das Sicherheitspersonal, das den Mitreisenden im Fall eines Notfalls das Leben rettet.“ Deshalb werde auch so oft nicht zugehört oder demonstrativ mit den Augen gerollt, wenn Michelle P. und ihre Kollegin die Sicherheitseinweisung vornehmen.

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4. Ständig oder zur falschen Zeit den Service-Rufknopf betätigen

Den Service-Rufknopf sollten Fluggäste nur in Notfällen betätigen oder wenn sie wirklich sehr dringend etwas benötigen und gerade ihren Platz nicht verlassen können oder dürfen. Vor allem in der Economy-Class jedoch wägten laut Michelle P. viele Passagiere nicht so gewissenhaft ab. Dabei sei es extrem ungünstig, wenn es bei der Kabinen-Crew permanent klingele. Denn: „Wir müssen jeden Call verifizieren“, berichtet sie, „nicht, dass es sich am Ende doch um einen Notfall handelt.“ Das bedeutet Stress, während die Flugbegleiter eigentlich Wichtiges zu tun hätten.

Vor allem aber sollte man darauf achten, wann man den Service-Rufknopf drückt. Denn wer unachtsam ist, bringt mitunter das Kabinenpersonal in Gefahr. So bittet die ehemalige Flugbegleiterin Kat Kamalani in einem TikTok-Video darum, dass Passagiere den Knopf nur in Notfällen drücken sollten, wenn der Flieger auf dem Rollfeld ist oder bei Start oder Landung des Flugzeugs. Denn in diesen Phasen sollte auch das Flugpersonal angeschnallt sein, um unnötige Unfälle zu vermeiden. Kamalani betont: „Wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, gehen wir direkt zu unserem Sitz zurück.“ Der Wunsch nach einem Getränk, einer Decke oder sonstigen Annehmlichkeiten sollte also bei Start, Landung und auf dem Rollfeld unbedingt zurückgestellt werden.

5. Einen Flug krank antreten

Ein weiterer, unter Fluggästen verbreiteter, Fehler sei es, krank einen Flug anzutreten. Und das nicht nur, weil man so riskiere, andere Mitreisende anzustecken. „Denn auch ein ‚kleiner Schnupfen‘ kann sich binnen Stunden verschlimmern und gerade bei der Landung heftigste Ohrenschmerzen auslösen, schlimmstenfalls kann das Trommelfell platzen.“

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Aber auch Magenschmerzen und ähnliches seien nichts für die Flugzeugkabine. Denn Notlandungen seien nicht immer möglich. Und sollte sich ein Stopp gar nicht vermeiden lassen, wäre das nicht bloß eine Zumutung für die anderen Fluggäste, sondern kann schlimmstenfalls den gesamten umliegenden Flugbetrieb beeinträchtigen – von der Gefahr für den eigenen Körper mal abgesehen.

6. Die Handgepäck-Obergrenze missachten

„Viele Fluggäste nehmen viel zu viel Handgepäck mit“, berichtet Michelle P. Dabei hat die vorgeschriebene Obergrenze einen Grund, denn innerhalb der Flugzeugkabine gibt es nicht unendlich viel Platz. Wenn Zeitdruck besteht, würde es Verzögerungen bedeuten, das Gepäck nachträglich einchecken zu lassen. Deshalb müssen die Flugbegleiter oft erfinderisch werden.

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7. Betrunken ins Flugzeug steigen

Fluggäste, die (zu) angetrunken zum Flug erscheinen, bedeuten für den Ablauf ein Sicherheitsrisiko – und werden daher auch oft des Fliegers verwiesen. Diesen Fehler sollte man also vermeiden, wenn man seinen Flug antreten will. Ebenso rät Michelle P. davon ab, Alkohol in die Maschine zu schleusen und z. B. in den „Waste“-Behältern zu verstecken, um ihn etwa heimlich in den Waschräumen zu trinken. „Denn die Flaschen werden meistens gefunden“, so die Flugbegleiterin. Das kann für die verantwortliche Person eine unangenehme Situation bedeuten, wenn sie in Gegenwart anderer Gäste darauf hingewiesen wird, dass das Konsumieren mitgebrachter Alkoholika an Bord nicht gestattet ist.

8. Haarspray- oder Deo-Nutzung im Waschraum

Den Lippenstift nachziehen, das Gesicht abpudern – klar, schnelles Frischmachen vorm Landeanflug ist erlaubt. Jedoch sollten Parfüms, Deo- oder Haarsprays im Koffer bleiben. Denn die damit versprühten Aerosole könnten den Rauchmelder im Waschraum auslösen. Das würde die Crew in Alarmbereitschaft versetzen, die nötigen Sicherheitsmaßnahmen im Fall eines Feuers an Bord einzuleiten. Eine mögliche Folge davon ist, neben Unruhe an Bord, dass es zu ungewünschten Verzögerungen kommt.

9. Die Maskenpflicht wegdiskutieren

Nicht grundlos haben verschiedene Airlines damit aufgehört, die nach wie vor geltende Pflicht zum Tragen einer Mundnasenbedeckung durchzusetzen. Denn immer mehr Fluggäste wollen ihr partout nicht mehr nachkommen, und weist man sie nur kurz darauf hin, reagieren viele aggressiv oder echauffieren sich. „Dabei erscheint bei ihnen selbst beim Online-Check-in ein Pop-up-Fenster, das noch mal daran erinnert. Sie müssen sogar bestätigen, eine Maske mitzuführen und zu tragen“, betont Michelle P. Diese Diskussionen seien somit müßig und halten unnötig den Betrieb auf.

Michelle P. hat sich für uns auf die unangenehmen Geschichten konzentriert. Sie möchte deshalb betonen, dass sie und ihre Kollegin auch häufig „unfassbar nette, freundliche, liebe Passagiere“ an Bord begrüßen. Manche machen der Crew sogar kleine Geschenke oder hinterlassen Danksagungen.

* Name von der Redaktion geändert, die Insiderin möchte anonym bleiben

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