3. Februar 2023, 17:48 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Arbeiten, kochen, aufräumen, Kids baden, füttern, umziehen, ins Bett bringen – der Familienalltag ist stressig. Umso mehr sehnen sich Mama und Papa nach Erholung. Also wird Urlaub gebucht: Rein in den Flieger und endlich Ruhe? Nix da! Meist geht der Stress dann erst richtig los. Wie fliegen mit dem Nachwuchs gut gelingen kann – TRAVELBOOK gibt Ratschläge.
Bevor der Nachwuchs zwei Jahre alt wird und fast den vollen Preis zahlen muss, zieht es junge Familien oft in den Urlaub. Die Bedenken an die Reise sind dann oft groß: Vier Stunden Flug mit einem fast zweijährigen Kind, das gerade seine erste Trotz-Blütezeit erlebt – dreht es auf 10.000 Metern Höhe nicht durch? Denn womöglich gibt’s wegen Turbulenzen auch noch Anschnallpflicht, also Tob-, Spring-, Kletterverbot. Was man tun kann, damit die Kleinen vorbildliche Mini-Passagiere abgeben – TRAVELBOOK gibt 33 Tipps für den Flug mit Kleinkindern.
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Übersicht
Die Vorbereitung auf den Flug mit Kleinkindern
- Bereiten Sie Ihr Kind frühzeitig auf die Reise vor. Erzählen Sie ihm, was es zu erwarten hat: dass es in einem Flugzeug über den Wolken fliegen wird und sich ruhig verhalten sollte. Lesen Sie dem Kind entsprechende Geschichten vor oder zeigen Sie ihm Bilder und/oder Videos.
- Spielen Sie zu Hause Flugzeug: Ein Elternteil ist Pilot(in), der andere Steward oder Stewardess, und der/die Kleine Passagier.
- Fragen Sie Ihr Kind, was es sich unter dem Fliegen vorstellt, gehen Sie auf mögliche Ängste ein.
- Stellen Sie das Fliegen immer als schönes Erlebnis dar und vermeiden Sie Sätze à la: „Wenn du dich nicht artig verhältst, schimpft die Stewardess“ oder dergleichen.
- Fragen Sie vor Abreise die Fluggesellschaft, ob auf dem Flug Mal- oder Spielzeug an Kinder verteilt wird. Fast alle größeren Airlines bieten so etwas an. Erzählen Sie Ihrem Kind, dass es im Flieger eine Überraschung gibt.
- Hat Ihr Kind Allergien oder besondere Vorlieben, was das Essen angeht? Dann geben Sie frühzeitig beim Reiseveranstalter oder der Fluglinie ihre Essenswünsche an, sofern an Bord Getränke und Mahlzeiten serviert werden.
Was man mit in den Flieger nehmen sollte
Eltern kennen ihr Kind natürlich am besten, entsprechend sollte das Spielzeug ausgewählt werden, das im Handgepäck mitgenommen wird. Achten Sie dabei auf Folgendes:
- Passen Sie die Menge und Auswahl der Spielsachen der Flugzeit an. Bei einer Kurzstrecke um zwei Stunden muss nicht das ganze Kinderzimmer mit.
- Vergessen Sie nicht, das Lieblingskuscheltier mitzunehmen.
- Packen Sie ein bis zwei altersgerechte Bücher ein, aus denen Sie entweder vorlesen oder in dem Ihr Kind eigenständig blättern kann. Wimmelbücher eignen sich hierbei besonders.
- Das Spielzeug sollte nicht zu kleinteilig sein. Grund: Fällt ein Element ausgerechnet in der Anschnallphase auf den Boden und bleibt unauffindbar, kann das Genörgel und Geschrei losgehen.
- Bei längeren Strecken eignen sich auch Tablets und/oder Smartphones mit entsprechenden, vorher abgespeicherten Filmchen für Kinder. Auch auf Mittelstrecken bieten viele Linien bereits Bord-Computer mit individuell auswählbaren Unterhaltungsprogrammen an. Tipp: Nehmen Sie ggf. passende On-ear-Kopfhörer mit.
Gerade Kleinkinder haben einen oft unberechenbaren Appetit – das gilt natürlich auch auf einem Flug. Entsprechend sollte die Lunchbox mit dem Essen ausgestattet sein.
- Nehmen Sie ein Getränk mit, das Ihr Kind gern trinkt: Milch, Apfelschorle oder Wasser sind vorzuziehen. Zeigen Sie beim Sicherheitscheck am Gate das Getränk vor. Bei Babynahrung gelten Ausnahmeregelungen, die Ihnen eine Mitnahme von Flüssigkeiten an Bord u. U. ermöglichen.
- Bedenken Sie, dass nicht auf allen Flügen kostenlose Getränke und/oder Mahlzeiten angeboten werden. Stellen Sie Ihre Auswahl an Snacks so zusammen, dass für jedes Bedürfnis etwas dabei ist: ein herzhaftes Würstchen oder Käsebrot, ein paar vorgeschnittene Apfel- und Gurkenstücke etc.
- Packen Sie ruhig auch etwas zu naschen ein für Ihren Nachwuchs. Eine Reise ist ein besonderes Ereignis, wenn das Kind mal mehr Süßigkeiten vertilgt, als Ihnen lieb ist, drücken Sie ein Auge zu.
- Achten Sie darauf, dass etwas zum Lutschen oder Kauen dabei ist – das hilft beim Druckausgleich, ebenso wie Trinken bei Start und Landung.
Ist Ihr Kind auf Medikamente angewiesen? Dann vergessen Sie nicht, diese m Handgepäck zu verwahren und es ggf. beim Sicherheitscheck vorzuzeigen. Empfehlenswert sind in der Reiseapotheke folgende Medikamente, die Sie in altersgerechter Dosierung griffbereit haben sollten:
- Ein Mittel gegen Übelkeit, z. B. Vomex.
- Ein Schmerzmittel, etwa Ibuprofen oder Paracetamol in Saft- oder Zäpfchenform.
- Ein abschwellendes Nasenmittel, das bei etwaigem Ohrendruck hilfreich sein kann.
Beim Essen gekleckert, zu kalt, eingenässt oder sich übergeben: Vieles kann passieren, was neue Kleidung erfordert.
- Packen Sie eine zweite Garnitur Klamotten ein, um ggf. alles einmal wechseln zu können.
- Nehmen Sie ausreichend Windeln und Wickelzeug mit.
- Bedenken Sie, dass die Klimaanlage des Fliegers u. U. zu kalt oder zu warm eingestellt sein kann.
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Kurz vor dem Flug
- Machen Sie zu Hause vor der Abreise zum Flughafen noch einmal einen finalen Check, ob Sie alles Wichtige dabei haben: Pässe, Impfbücher, Medikamente etc.
- Fragen Sie am Check-in, ob Sie alle zusammensitzen: Meist achten die Mitarbeiter am Schalter ohnehin darauf, aber immer wieder kommt es vor, dass Familien im Flieger getrennt platziert werden.
- Geben Sie am Schalter an, ob Sie bei einer etwaigen Zwischenlandung auf Ihren Kinderwagen/Buggy angewiesen sind, andernfalls kann es passieren, dass Sie bei einem mehrstündigen Zwischenstopp plötzlich ohne dastehen.
- Kurz vor dem Einstieg in den Flieger sollten Sie mit Ihrem Kind nochmals auf die Toilette gehen, sofern es schon keine Windeln mehr nutzt.
Während des Flugs
Wenn alles eingepackt ist, eingecheckt wurde und man schließlich endlich im Flieger sitzt, schnaufen Sie kurz durch. Das Stressigste haben Sie hinter sich. Jetzt gilt: Beschäftigen Sie Ihr Kind. Und auch wenn Sie das nicht glauben: Die Zeit vergeht buchstäblich wie im Flug.
- Überlegen Sie sich gleich zu Beginn, womit Sie Ihr Kind unterhalten wollen, während drumherum noch das Gewusel des Einstiegs dominiert. Am besten, Sie lesen ihm eine Geschichte aus dem Buch vor – das beruhigt.
- Klagt Ihr Kind häufiger über Ohrenprobleme, empfiehlt es sich, jetzt auch Nasentropfen zu verabreichen.
- Wenn die Maschine dann kurz vor dem Start ist, bieten Sie Ihrem Kind zu trinken und etwas zu kauen/lutschen an, um Ohrendruck vorzubeugen.
- Nachdem die Abschnallzeichen erloschen sind, können Sie irgendwann auch die Gelegenheit nutzen, um durch die Kabine zu laufen. Achten Sie darauf, dass das Kind nicht allein unterwegs ist.
- Beim Essen empfiehlt es sich, wenn ein Elternteil seine Mahlzeit etwas nach hinten verschiebt, sodass es sich um das Kind kümmern kann.
- Wenn das Kind trotzdem nörgelt und nicht mehr still sitzen will, dann bleiben Sie gelassen. Jedes Erziehungskonzept lebt auch davon, mal Ausnahmen zuzulassen. Manchmal ist es besser, der Tochter/dem Sohn seinen Wunsch (mal kurz aufstehen, mit dem Handy von Papa spielen, Süßigkeit essen usw.) zu erfüllen, als ausgerechnet auf einem Flug eine Grundsatz-Diskussion mit einem Kleinkind zu starten. Stellen Sie Ihrem Kind eine Belohnung in Aussicht, wenn es sich brav verhält.
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Eigentlich gibt es für Mutter und Vater nur zwei Tipps:
- Achten Sie nicht darauf, was Ihre kinderlosen Mitpassagiere sagen, denken könnten oder wie sie auf Ihr vielleicht quengelndes Kind reagieren.
- Bleiben Sie ruhig und entspannt!