13. Juni 2016, 12:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Man möchte meinen, dass man auf Preisvergleichsportalen im Internet immer den günstigsten Flug angezeigt bekommt. Doch das ist nicht immer so, mitunter sind die Unterschiede erheblich.
Der offensichtliche Vorteil bei Flugbuchungsportalen und Preissuchmaschinen ist, dass Reisende viele Angebote direkt miteinander vergleichen können. Denn sie zeigen die Angebote vieler verschiedener Airlines an, wohingegen man auf der Webseite einer einzelnen Fluggesellschaft nur deren Angebote findet. Theoretisch, so müsste man meinen, spart man mit den Portalen also Zeit und Geld. Eine Garantie, dass man dort wirklich den günstigsten Flug bekommt, ist das allerdings nicht.
Der Unterschied zwischen Flugbuchungsportalen wie Opodo, Expedia, Check24 oder Ebookers und Preissuchmaschinen wie Swoodoo, Skyscanner ist, dass man bei letzteren nicht direkt bucht, sondern auf die jeweiligen Buchungsseiten oder Airlines weitergeleitet wird. Und darin liegt manchmal das Problem: Denn einige Buchungsportale packen auf den angezeigten Preis unter Umständen noch Gebühren drauf.
Gebühren können Flug erheblich teurer machen
Wer wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Zeit investieren, auch wenn er sich diese ja eigentlich sparen wollte. Tatsächlich helfe es nur, verschiedene Buchungsportale und die Fluggesellschaften selbst miteinander zu vergleichen, erklärt Eva Klaar, Reiserechtsexpertin von der Verbraucherzentrale Berlin.
Buchungspauschalen und verschiedene Gebühren können den gleichen Flug unterschiedlich teurer machen. So kann ein Portal zum Beispiel eine Vermittlungsgebühr verlangen. Dieser muss dem Reisenden zwar direkt angezeigt werden, denn „geworben werden muss mit dem vollständigen Ticketpreis“, wie Eva Klaar erklärt, allerdings bedeutet das auch, dass der Flug woanders womöglich wesentlich günstiger ist.
Sucht man mit einer Preissuchmaschine zum Beispiel einen Flug nach Rom, kann der Preis mitunter erheblich vom zunächst angezeigten Preis abweichen, wenn man nicht direkt auf die Airline-Seite, sondern auf ein Online-Reisebüro geleitet wird. Das Buchungsportal schlägt womöglich noch eine Buchungspauschale drauf. Für Reisende gilt: Merken Sie sich immer den zuerst angezeigten Preis und vergleichen Sie ihn mit dem auf dem Buchungsportal.
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Vorsicht vor möglichen Gebühren für die Zahlart
Oft ebenfalls nicht direkt im Ticketpreis angezeigt wird eine mögliche Gebühr für die Zahlart. Zwar müsse zumindest eine gängige Zahlungsweise unentgeltlich sein, sagt Klaar, wer aber eine andere Zahlart bevorzugt, muss damit rechnen, dass sich die Kosten erhöhen. Da kann sich also schon ein Vergleich lohnen, welches Portal und welche Airline welches Zahlungsmittel ohne Zusatzkosten akzeptiert.
Grundsätzlich können – unabhängig von Portal oder Airline-Webseite – noch weitere Kosten zum anfangs angezeigten Preis hinzukommen: zum Beispiel eine Reiserücktrittsversicherung, die man dazu bucht. Weitere Preisunterschiede können sich auch durch die jeweiligen Tarife ergeben, bei denen zuweilen kein Gepäckstück inklusive ist.
Am Ende bleibt dem Reisenden also nur, viel zu rechnen und zu vergleichen – und zwar eben auch die Vergleichsportale selbst: Wie hoch ist der anfänglich angezeigte Ticketpreis, welche Zahlungsart kostet nichts, wie teuer sind möglicherweise erwünschte Zusätze wie Versicherung oder Gepäck?
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Wie man bei der Buchung am besten vorgeht
Empfehlenswert ist es, die Reisedaten zunächst in zwei unterschiedliche Preissuchmaschinen einzugeben und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen. So hat man bereits eine Orientierung, in welchem preislichen Rahmen sich die Reise bewegt und wer die günstigste Option anbietet: Online-Reisebüro oder die Fluggesellschaft selbst. Sollte es sich um Ersteres handeln, ist es anschließend ratsam, die angegebenen Airlines direkt aufzusuchen und dort den Preis zu checken.