7. August 2024, 10:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Aktuell fordert das Auswärtige Amt aus Sicherheitsgründen alle Deutschen im Libanon zur Ausreise auf. Um in solchen Krisen- und in Katastrophenfällen deutschen Staatsangehörigen konsularische Hilfe leisten zu können, gibt es eine ganz spezielle Liste, in die sich jeder unabhängig vom Reiseland am besten eintragen sollte. TRAVELBOOK fasst alle wichtigen Informationen zusammen.
Aktuell fordert das Auswärtige Amt aus Sicherheitsgründen alle Deutschen im Libanon zur Ausreise auf. Um in solchen Krisen- und in Katastrophenfällen deutschen Staatsangehörigen konsularische Hilfe leisten zu können, gibt es eine ganz spezielle Liste. In die sollte sich jeder unabhängig vom Reiseland am besten eintragen. TRAVELBOOK gibt einen Überblick zur sogenannten Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes.
Im aktuellen Fall sei die Lage an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sehr angespannt, teilte das Außenministerium am Mittwoch auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter) mit. Aktuell befinden sich etwa 1.300 deutsche Staatsbürger in dem Land im Nahen Osten.
Doch woher weiß das Auswärtige Amt eigentlich genau, wie viele Deutsche sich im Ausland befinden? Schließlich besteht im Ausland keine Meldepflicht. Die Informationen stammen aus der sogenannten Krisenvorsorgeliste „ELEFAND“. Noch nie gehört? Das ändert sich jetzt. Schließlich ist diese Liste in puncto Reisesicherheit für deutsche Touristen eine der nützlichsten Maßnahmen überhaupt – und kann im Notfall Leben retten.
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Übersicht
Was ist die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes?
Neben den normalen Reiseinformationen auf der Internetpräsenz des Auswärtigen Amtes über Einreisevorschriften und Sicherheitshinweisen zu internationalen Destinationen kann man sich, unabhängig vom Reiseland, vor Antritt seines Urlaubes oder Auslandsaufenthaltes auf der sogenannten Krisenvorsorgeliste „ELEFAND“ registrieren. Die Abkürzung steht für „Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland“.
Dort kann man sich entweder online oder seit Juli 2024 auch per App (für iOS hier und Android-Nutzer hier) mit einem Konto oder der Bund-ID anmelden. Neben persönlichen Angaben wie Namen, Reisepassnummer, Geburtsdatum und Anschrift in Deutschland kann man dort die Dauer seines Auslandsaufenthaltes, das Reiseland sowie die Unterkunft vor Ort und Kontaktmöglichkeiten, wie etwa E-Mail oder Telefonnummer hinterlegen.
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Auch verschiedene Reiseetappen, etwa auf Rund- und Weltreisen oder Kreuzfahrten können eingegeben werden. Ebenso können dort Mitreisende eingetragen werden, auch wenn sie nicht deutsche Staatsbürger sind. So können auch diese Personen in Not- und Krisensituationen gegebenenfalls berücksichtigt werden und durch den deutschen Staat konsularisch betreut werden. Auch Notfallkontakte in der Heimat können Sie angeben, sodass diese im Zweifel ebenfalls informiert werden.
Reisesicherheit: Darum ist eine Registrierung in die Krisenvorsorgeliste so wichtig
Auf Reisen kann es jederzeit zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, wenngleich sich das natürlich niemand wünscht. Ein Staatsstreich, eine Naturkatastrophe, Terroranschläge oder Krieg können Gründe sein, die eine Evakuierung aus dem Reiseland erforderlich machen. Genau hier greift „ELEFAND“ ein – das Auswärtige Amt informiert alle registrierten Personen über die aktuelle Sicherheitslage und welche weiteren Schritte anstehen.
Sollte zum Beispiel eine Evakuierung notwendig werden, werden über diese Liste auch alle Informationen zu den Ausreisemöglichkeiten weitergegeben. Das nennt das Auswärtige Amt „Landesleutebriefe“, die laut Ministerium im Krisenfall elektronisch per Mail oder SMS verschickt werden.
In der ELEFAND-App ist zudem ein praktischer Botschafts- und Konsulatfinder hinterlegt. So kann man im Ausland sofort die richtige Anlaufstelle finden, sollte man beispielsweise seinen Reisepass verloren haben oder andernfalls konsularischen Beistand brauchen.
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Wichtig für alle Reisenden: Unbedingt vor dem geplanten Urlaub in die ELEFAND eintragen
Warum das so wichtig ist, erklärt das Auswärtige Amt selbst auf seiner Homepage: „Erfahrungen aus früheren Krisen zeigen, dass Krisenfälle z. B. aufgrund von Naturereignissen jederzeit und überraschend eintreten können. Zudem ist die Internetverfügbarkeit in von Krisen betroffenen Gebieten durch Überlastung und/oder Beschädigungen der technischen Infrastruktur oftmals sehr eingeschränkt und instabil.“
Im Fall der Fälle ist es dann mitunter gar nicht möglich, sich noch in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes einzutragen. Daher rät die Behörde, eine Registrierung in ELEFAND schon vor dem Auslandsaufenthalt vorzunehmen und die Daten aktuell zu halten. Egal wohin die Reise geht – wenngleich eine Registrierung bei Aufenthalten in Ländern, für die generell schon eine Reise- oder Teilwarnung gilt, mehr als optional erscheint. Das kann nämlich im Zweifel Leben retten.
(mit Material von dpa)