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Betroffen von FTI-Pleite

TRAVELBOOK-Redakteurin: »Ich musste den Urlaub doppelt bezahlen

Unsere Autorin Karoline Schweers war im Urlaub von der FTI-Pleite betroffen
Unsere Redakteurin Karoline Schweers war im Urlaub von der FTI-Pleite betroffen Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe (Collage: TRAVELBOOK)
Karoline Schweers
Redakteurin

17. Juni 2024, 16:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

TRAVELBOOK-Redakteurin Karoline Schweers wurde während ihrer über FTI gebuchten Pauschalreise von der Insolvenz des Reiseveranstalters überrascht und berichtet, wie es ihr vor Ort erging.

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Einfach mal abschalten und die Sonne genießen – das war der Plan für meine lang ersehnte, achttägige Pauschalreise nach Griechenland. Gebucht hatte ich diese bereits vier Monate im Voraus über Check24 bei FTI. Die Insolvenz des Reiseveranstalters machte meinem Urlaub jedoch einen Strich durch die Rechnung – zumindest fast.

Lang ersehnter Urlaub

Endlich war der Tag gekommen. Seit Wochen hatte ich mich auf den 3. Juni 2024 gefreut, denn da sollte es endlich losgehen in den wohlverdienten Urlaub. Um 7 Uhr morgens saß ich mit meinem Freund im Flieger und nach einem Zwischenstopp in Zürich kamen wir gegen 13 Uhr endlich auf der griechischen Insel Zakynthos an, dem Ziel unserer Reise. Vor Ort wurden wir von einem netten Fahrer in Empfang genommen, welcher ein Schild mit der Aufschrift „FTI Touristik“ hochhielt. Er lud unsere Koffer in den Kleinbus und fuhr gleich darauf los. Was für ein Glück, dachte ich mir noch. Scheinbar sind wir die einzigen FTI-Kunden, die zu dieser Uhrzeit auf Zakynthos landen, weswegen wir den Bus ganz für uns haben.

Während der Fahrt unterhielten wir uns nett mit dem Fahrer, welcher fragte, in welchem Hotel wir denn schlafen würden. Auf unsere Antwort hin meinte er nur: „Da habt ihr aber Glück, in dem Hotel habe ich selbst mal gearbeitet und es ist eines der schönsten auf der ganzen Insel.“ Unsere Vorfreude war mittlerweile fast greifbar und so kamen wir freudestrahlend bei unserem Hotel an, welches bereits im Eingangsbereich unglaublich schön ist. Die Dame am Empfangstresen begrüßte uns mit den Worten: „Willkommen! Ihr beide seht aus, als würdet ihr euch sehr auf euren Urlaub freuen.“ Wir bejahten eifrig und gaben ihr unsere Namen. Nach einem kurzen Blick in den Computer fror das Lächeln der Dame plötzlich ein – und sie entschuldigte sich für einen Moment. Sie kehrte mit ihrem Chef zurück, welcher uns bereits mit einem mitleidigen Blick betrachtete.

„Entweder Sie zahlen, oder Sie müssen wieder abreisen“

Auf meine Nachfrage hin, ob etwas passiert sei, erklärte er uns die Situation. Scheinbar hätten wir es noch nicht mitbekommen, aber vor ungefähr zwei Stunden habe unser Reiseveranstalter FTI laut einer Pressemitteilung Insolvenz angemeldet. Aufgrund dieser Situation sei unser Aufenthalt im Hotel noch nicht bezahlt. Mir entglitten jegliche Gesichtszüge und ich fragte ihn, ob das gerade ein schlechter Scherz sei. Schließlich hatte ich den gesamten Betrag für die Pauschalreise bereits zwei Monate vor der Abreise überwiesen. Daraufhin entgegnete er, dass ihm die Hände gebunden seien und wir entweder erneut zahlen und bleiben könnten – oder eben wieder abreisen. Das Hotel würde uns das Zimmer für die erste Nacht kostenlos zur Verfügung stellen, damit wir Zeit hätten, den Reiseveranstalter zu kontaktieren und alles zu klären. Dieses Angebot nahmen wir dankend an.

Kein Ansprechpartner bei FTI zu erreichen

Im Hotelzimmer angekommen rief ich sofort bei FTI Touristik an, am anderen Ende der Leitung hieß es nur „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Als nächstes versuchte ich es bei Check24, dort erklang jedoch zunächst nur das Besetztzeichen. Mittlerweile war das Internet voll von Nachrichten zur Pleite von FTI. Bei der Tagesschau erfuhr ich, dass der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) nun zuständig sei. Dieser wurde 2021 wegen der Thomas-Cook-Pleite gestartet und seitdem aufgestockt. Anspruch sollen vor allem Pauschalurlauber haben.

Doch auch unter der Nummer vom DRSF erklang zunächst nur das Besetztzeichen. Schließlich waren wir nicht die einzigen Reisenden, die von der Insolvenz im Urlaub überrascht wurden. Nach mehreren Versuchen erreichte ich endlich jemanden bei Check24. Der Mitarbeiter am Telefon versicherte uns, dass der Deutsche Reisesicherungsfonds die zusätzlichen Kosten ganz sicher übernehmen wird. Allerdings würden wir nicht drumherum kommen, auf das Ultimatum vom Hotel einzugehen. Abends um 23:20 erhielt ich einen weiteren Anruf einer Angestellten, die vom Deutschen Reisesicherungsfonds beauftragt wurde, alle Kunden von FTI zu kontaktieren. Auch von ihr wurde mir nochmal bestätigt, dass unsere Pauschalreise definitiv abgesichert sei, wir allerdings das Geld vorstrecken müssten, sollten wir unseren fortführen wollen.

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Der Reisepreis verdoppelte sich mal eben

Am nächsten Morgen war also der Moment gekommen: Ich musste den Urlaub vor Ort noch einmal komplett bezahlen. Da wir definitiv nicht früher abreisen und unseren Urlaub wie geplant durchführen wollten, blieb mir nichts anderes übrig. Auch wenn mir vom Deutschen Reisesicherungsfonds zugesichert wurde, dass alle zusätzlichen Kosten vor Ort erstattet werden würden, änderte es nichts daran, dass ich bereits einen vierstelligen Betrag an FTI überwiesen hatte. Auf die Rückzahlung des Reisesicherungsfonds warte ich derzeit noch.

Allerdings ist mir auch bewusst, dass ich in dieser Ausnahmesituation einigermaßen glimpflich davongekommen bin. Ich hatte das Glück, den vom Hotel geforderten Betrag zahlen zu können und konnte meinen Urlaub dementsprechend fortsetzen. Doch was machen die Menschen, die der Zahlungsaufforderung vor Ort nicht nachkommen konnten? Der DRSF berichtete von Fällen, in denen Urlaubern die Abreise nach ihrem nicht bezahlten Urlaub verwehrt wurde; andere seien sogar aus ihren Zimmern ausgesperrt worden. Solch eine Behandlung ist natürlich inakzeptabel. Zum Glück sind viele verschiedene deutsche Anbieter und Organisationen meist schnell zur Stelle, um einen vor solchen Situationen bestmöglich zu bewahren – so, wie es bei mir der Fall war.

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