16. April 2025, 17:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Während einer Schwangerschaft wollen viele ganz bewusst die Zeit vor dem Eltern werden genießen. Das funktioniert im Urlaub besonders gut. Allerdings stellt sich da schnell die Frage, ob Schwangere bedenkenlos Flugreisen antreten können. Denn tatsächlich gibt es einiges zu beachten. TRAVELBOOK klärt auf und gibt Tipps.
Schwanger in den Urlaub fliegen? Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und steht einer Flugreise nicht im Wege. Trotzdem gibt es einiges, was Schwangere vor dem Antritt einer Flugreise beachten müssen. Denn die Airlines haben unterschiedliche Regelungen, die das Fliegen von Schwangeren betreffen.
Übersicht
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Darf man schwanger fliegen?
Die Regelungen für Flugreisen während der Schwangerschaft sind von Airline zu Airline total verschieden. So erlauben einige von ihnen das Fliegen bis zur 36. Woche und andere nur bis zur 30. Woche der Schwangerschaft.
Beispielsweise befördert Lufthansa Schwangere bis zum Ende der 36. Woche oder bis zu vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Bei Mehrlingsschwangerschaften greifen dagegen Sonderregelungen. Hier erlaubt Lufthansa den Schwangeren das Fliegen nur bis zum Ende der 28. Schwangerschaftswoche.
Einige Airlines fordern zudem ein ärztliches Attest. Lufthansa etwa verlangt ab der 28. Schwangerschaftswoche eine Bescheinigung darüber, dass aus medizinischer Sicht nichts gegen eine Flugreise spricht. Darin sollte bestätigt werden, dass die Schwangerschaft unkompliziert verläuft. Außerdem sollte neben dem errechneten Geburtstermin auch ausdrücklich formuliert werden, dass die Flugreise trotz der Schwangerschaft angetreten werden kann. Für Schwangere gilt, sich vorab ausführlich bei der entsprechenden Fluggesellschaft über die jeweiligen Regelungen zu informieren.
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Einreisebestimmungen für Schwangere?
Und grundsätzlich gilt natürlich: Nur weil die Fluggesellschaft das Okay gibt, heißt das noch lange nicht, dass das auch für das Urlaubsland gilt. Denn je nach Länderbestimmung können vor Ort abweichende Regeln herrschen. Dies ist beispielsweise bei der USA der Fall. Dort müssen Schwangere an der Grenze schriftlich nachweisen, dass sie während der Reise ausreichend krankenversichert sind und fest vorhaben, in ihr Heimatland zurückzukehren.
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Ist das Fliegen in der Schwangerschaft gefährlich?
Insbesondere bei langen Flügen ist die Gefahr für Thrombosen erhöht. Deshalb sollten Schwangere unbedingt leichte, locker sitzende Kleidung tragen, die nicht einengt. Zusätzlich kann auf die Unterstützung von Kompressionsstrümpfe gesetzt werden. Und auch während des Fluges kann gegen Thrombosen vorgebeugt werden. Denn es hilft, wenn Schwangere während des Fluges nicht zu lange sitzen und stattdessen immer mal wieder den Gang auf und ab gehen. Außerdem gibt es spezielle Anti-Thrombose-Übungen, die Schwangere vorab bei einer Thrombose-Prophylaxe besprechen und die während des Fluges ausgeführt werden können. Eine Sache kann auf einer Flugreise besonders unangenehm werden: Schwangerschaftsübelkeit! Hier können Akupressurbänder Abhilfe schaffen. In Ausnahmefällen können zudem empfohlene Medikamente eingesetzt werden.
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Führt der Druck beim Fliegen zu Sauerstoffmangel?
Beim Start und der Landung bekommt die mit Fruchtwasser gefüllte Gebärmutter eine Eigendynamik. Ganz ähnlich passiert das im Fahrstuhl mit einem vollen Magen. Das fühlt sich zwar unangenehm an, ist aber zum Glück harmlos. Der Druck in einer Flugkabine entspricht in etwa der Höhe von ungefähr 2000 bis 2500 Metern. Somit kommt es dabei nicht zum häufig befürchteten Sauerstoffmangel für Schwangere und Kind. Und auch für kritische Druckveränderungen in der Fruchthöhle besteht keine Gefährdung. Ähnlich sieht es bei der Gefahr durch Strahlung aus. Zwar ist diese in der Luft höher als am Boden, bei gelegentlichen Langstreckenflügen aber dennoch nicht von Bedeutung.
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Wann sollten Schwangere lieber nicht fliegen?
Im manchen Fällen aber sollten Schwangere vom Fliegen absehen. Dazu zählt Wehentätigkeit in der Schwangerschaft, Thrombose, starke Übelkeit und ein schwacher Kreislauf. Auch bei Risikoschwangerschaften mit erhöhtem Blutdruck oder wenn eine Öffnung des Muttermundes vorliegt, wird aus dem Boarding erst einmal nichts. Und bei manchen Mehrlingsschwangerschaften, einer Vorgeschichte mit Früh- und Fehlgeburten, Blutungen oder einer Fehllage der Plazenta ist es ebenfalls ratsam, von einer Flugreise Abstand zu nehmen. Im Zweifel gilt sowieso: Immer medizinischen Rat einholen.
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Tipps für Flugreisen während der Schwangerschaft
Neben den Thrombose-Übungen sorgen auch andere Tipps für einen angenehmen Aufenthalt an Bord und ein geringeres Risiko. Ein Sitz am Gang verspricht unkompliziertes Aufstehen, ein Platz am Notausgang mehr Beinfreiheit. Außerdem sollte der Gurt selbstverständlich immer unterhalb des Bauches angelegt werden. Manche Fluggesellschaften genehmigen Schwangeren einen Vorrang beim Check-In und Boarding. So können lange Steh- und Wartezeiten vermieden werden. Und generell gilt: Viel Wasser trinken!